Den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen hin zu einem religiösen und weltanschaulichen Pluralismus muss Rechnung getragen werden. Eine Konferenz für religionspolitische Fragestellungen kann hier die Grundlage schaffen.
Anlässlich der 4. Deutschen Islamkonferenz (DIK) unter Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) weist der Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands, Florian Zimmermann, darauf hin, dass viele der religionspolitischen Herausforderungen, mit denen sich Muslime in Deutschland konfrontiert sehen, ebenso auf Menschen anderer religiöser und nichtreligiöser Weltanschauungen wie den Humanismus zutreffen. Er warnt davor, integrations- und religionspolitische Fragestellungen zu vermischen und dabei zugewanderte Menschen ohne Religion zu missachten.
"Für religionspolitische Fragestellungen braucht es einen Rahmen, bei der alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften gleichberechtigt einbezogen werden." Zimmermann erweitert damit eine Forderung des Verfassungs- und Staatskirchenrechtlers Hans Michael Heinig, der ein alternatives Format für religionspolitische Diskussionen analog zur Kultusministerkonferenz gefordert hatte, um den Aspekt der Weltanschauung.
Eine Konferenz über Religions- und Weltanschauungsfragen müsse langfristig zu einer Reform des Staatskirchenrechts hin zu einer zeitgemäßen Gleichbehandlung der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften führen, so Zimmermann. Die Forderung nach neuen Gesprächsformaten, bei denen Vertreter*innen aller Religionen und Weltanschauungen an einem Tisch sitzen, wurde auch auf der 4. Deutschen Islamkonferenz mehrfach laut.