Das NSU-Urteil kann nur der Anfang sein

Die Urteile sind zwar gesprochen, von einer lückenlosen Aufklärung oder Aufarbeitung sind wir jedoch weit entfernt. Wir HumanistInnen müssen uns hier auch unserer eigenen Verantwortung bewusst werden und für Demokratie und Menschenrechte einstehen.

[Gestern] wurden im Münchner NSU-Prozess die Urteile verkündet. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wurde wegen zehnfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest.

Der Präsident des Humanistischen Verbands Deutschland, Florian Zimmermann, begrüßte das Urteil, erklärte jedoch zugleich, dass die Urteilsverkündung längst keinen Schlussstrich bedeute: "Wir sind weit entfernt von der vollumfänglichen Aufklärung, die von der Bundesregierung versprochen wurde. Nach wie vor fehlen Auskünfte dazu, welche Rolle die Verfassungsschutzbehörden und deren V-Leute gespielt haben. Die vernichteten oder lückenhaft vorgelegten sowie teils für 120 Jahre lang als geheim eingestuften Akten bedeuten das Gegenteil der versprochenen Aufklärung und sind ein Indiz für institutionellen Rassismus."