Eigentlich sollte die Ruhr-Universität Bochum ein Ort der Wissenschaft sein. Doch momentan scheint man dort eher die Religion wichtig zu nehmen. Laut Beschluss des Senats sollen an Feiertagen der verschiedensten Religionen keine Prüfungen mehr stattfinden. Ein Kommentar von hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg.
Die Einführung des Ethikunterrichtes in Österreich ist eine unendliche Geschichte an sich. Während sich fortschrittlich denkende Menschen und Organisationen schon seit rund hundert Jahren um einen solchen Unterricht bemühen, haben Konservative stets eine eschatologische Argumentation auf Lager und beschuldigen ihre Gegner, den Religionsunterricht überhaupt abschaffen zu wollen – als wäre das das Ende der Zeiten.
Arbeit von Nichtregierungsorganisationen, wie sie Kids Welcome leistet, und Fächer wie Humanistische Lebenskunde fördern kommunikative Kompetenz.Berliner Grundschüler*innen schickten Bilder und Postkarten aus Berlin nach Hamburg. So erfahren die Verletzlichen unserer Gesellschaft in diesen schweren und unsicheren Zeiten Solidarität von Gleichaltrigen.
Der Kaltstart in den digitalen Unterricht, den deutsche Schulen in der Corona-Krise hingelegt haben, muss wohl als Fehlstart und Weckruf bezeichnet werden. Zu meckern gibt es vieles. Bessermachen ist auch nicht so einfach. Ein Plädoyer.
In den nächsten Wochen will die Bildungsdeputation Empfehlungen für den Bau und Betrieb von zahlreichen neuen Kindergärten in Bremen beschliessen. Mit dabei ein Kindergarten der "Christlichen Kitas e. V." (CEKIS) mit vier Gruppen im Stadtteil Oslebshausen. CEKIS ist der Verbund der Kindergärten der evangelikalen Pfingstgemeinden in Bremen.
Bereits seit mehreren Jahren existiert in Österreich Ethik als Ersatzfach an 233 berufsbildenden mittleren und höheren Schulen als Schulversuch. Ab dem Schuljahr 2021/22 soll für Schüler ab der neunten Schulstufe ein Pflichtfach Ethik eingeführt werden – allerdings nur für jene, die keinen Religionsunterricht besuchen. Seit dem 22. Mai 2020 ist der neue Gesetzesentwurf in Begutachtung.
Die Humanisten des Humanistischen Verbandes Österreich (HVÖ) sind wütend. "Die Regierungsvorlage zum Ethikunterricht zwingt Nicht-Religiöse zu einem Ersatz von etwas, was nicht ihre Sache ist." Das sagt Gerhard Engelmayer, der Präsident des HVÖ. "Gleichzeitig betont sie die Wichtigkeit von Ethikunterricht, schließt aber alle Religiösen dabei aus."
Im brandenburgischen Templin wurde am vergangenen Freitag ein Evolutionsweg eingeweiht. Geschenkt wurde er der Stadt Templin von der dort ansässigen Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters, die Templin mit ihren Nudelmessehinweisschildern vor einigen Jahren weltberühmt gemacht hat.
Den beiden großen Kirchen laufen seit Jahren in Scharen die Mitglieder davon, weshalb diese nach neuen Strategien suchen, um Menschen vom christlichen Glauben zu überzeugen. Eine davon ist die Priorisierung auf frühkindliche Bildung in Kitas und Schulen. Jedoch kann ein bekenntnisorientierter Religionsunterricht heutzutage aus guten Gründen kein zukunftsfähiges Konzept mehr darstellen. Ein Kommentar von Constantin Huber.
Die Evokids-Lehrmaterialien, die Schülerinnen und Schülern die Evolutionstheorie bereits in den Klassenstufen 3–6 anschaulich vermitteln, werden hierzulande immer häufiger im Unterricht eingesetzt und über das "Scientix"-Programm der EU-Kommission sogar europaweit verbreitet. Kein Wunder, dass Evokids bibeltreuen Christen ein Dorn im Auge ist.
100 Jahre nach der Gründung der ersten "Weltlichen Schule" in Berlin am 15. Mai 1920 rufen der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg, die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und das Schulamt Neukölln ein Jubiläumsjahr aus. Dazu laden sie zu einer Reihe von Bildungsformaten ein, die in den kommenden Monaten stattfinden werden.
Am 15. Mai 1920 entstand in Berlin-Adlershof die erste "weltliche Schule". Nahezu zeitgleich wurde an einigen Schulen in Berlin-Lichtenberg "Lebens- und Religionskunde" anstelle von Religionsunterricht eingerichtet. Zwar gab es ähnliche Bestrebungen schon vorher im Raum Düsseldorf und parallel in Sachsen, doch war die Berliner Schule die erste in Deutschland, die dafür eine Ministererlaubnis erhielt. Preußen wurde schließlich zum einzigen Land im Reich, das solche Schulen duldete: jede mit einmaliger Ministererlaubnis.
Die hessische Landesregierung beendet die Zusammenarbeit mit dem türkischen Moscheeverband Ditib. Bislang hatte der aus Ankara gesteuerte Verband Zugriff auf Schüler innerhalb des islamischen Religionsunterrichts.
Der Humanistische Verband Rheinland-Pfalz/Saarland e. V. (HVD RLP/Saar) verfolgt mit Interesse den Prozess zu Vertragsverhandlungen mit vier Islamverbänden, den die Landesregierung Rheinland-Pfalz am 1. April 2020 bekannt gemacht hat. Wesentlicher Gegenstand sind unter anderem Strukturgespräche zur Weiterentwicklung des bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterrichts und zur Einrichtung von Professuren für Islamische Theologie.
Religionskritische Bücher haben es nicht immer leicht auf dem Buchmarkt. Genau deshalb hat sich der Aschaffenburger Alibri Verlag auf sie spezialisiert und wurde so in den vergangenen Jahrzehnten zum führenden Verlag für religionskritische Publikationen im deutschsprachigen Raum. In diesem Jahr feiert der Verlag sein 25-jähriges Bestehen. Im Interview mit dem hpd erläutert Verleger Gunnar Schedel, warum Alibri bei kontroversen Debatten innerhalb der säkularen Szene eine Scharnierfunktion übernehmen kann und was der Verlag außer Religionskritik sonst noch alles zu bieten hat.