Maryam Namazies Vortrag über Apostasie an der Goldsmith University London

Angriff von Islamisten auf Rede- und Meinungsfreiheit

BERLIN. (hpd) Maryam Namazie, Islamkritikerin und Menschenrechtsaktivistin, hielt am 30. November dieses Jahres einen Vortrag an der Goldsmith University London zum Thema "Apostasy, Blasphemy And Free Expression In The Age of ISIS". Eingeladen wurde sie von der "Atheist, Secularist and Humanist society" (ASHSoc). Namazie ist unter anderem bekannt dafür, dass sie den Hashtag #ExMuslimBecause ins Leben gerufen hat und sich vor allem für Frauenrechte und das Recht, eine Religion verlassen zu dürfen, einsetzt.

Was sich zunächst wie ein normaler Vortragsabend anzubahnen scheint, entpuppt sich als eine Herausforderung für die Meinungsfreiheit. Während ihres Vortrags setzen sich nämlich Studenten in die erste Reihe, die nach Vortragsbeginn versuchen, Maryam Namazie mehrfach zu unterbrechen. Sie riefen dazwischen, ließen ihre Smartphones klingeln und zeigten eine Drohgebärde nach der anderen.

Es ging sogar so weit, dass ein Student, nachdem Namazie eine Karikatur mit Mohammed einblendet, den Beamer ausschaltete.

Die Security versuchte mehrfach erfolglos einzugreifen, die Störer kamen immer wieder in den Raum zurück und drohten weiter.

Es stellt sich heraus, dass es sich bei diesen jungen Männern um Mitglieder der Goldsmiths Islamic Society (Goldsmith ISOC) handelt – eine Gruppe, die sich als fromm und radikal erweist. Weder möchten sie Namazie zugestehen, dass diese Kritik am Islam üben darf, noch ungestört einen Vortrag halten.

Doch Namazie bleibt standhaft. Obwohl die Situation mehrfach zu eskalieren droht, schafft sie es, ihren Vortrag zu beenden und anschließend sogar eine Diskussionsrunde anzuleiten, in der sie sachlich und fundiert die aufgekommenen Fragen beantwortet. In den hinteren Reihen saßen viele verschleierte Musliminnen, die Namazie indirekt Islamophobie unterstellen, aber sich zumindest auf eine Diskussion einlassen. Hitzig ging es zu, doch der Vortrag und die anschließende Diskussionsrunde fanden statt.

Das Ganze nahm aber kein Ende. Der Vortrag wurde aufgezeichnet und damit wurden auch die Reaktionen des Plenums dokumentiert. Das Video von fast zwei Stunden wurde bei Youtube eingestellt und hatte innerhalb von zehn Tagen sind fast 250.000 Views. Die Wut gegenüber den ISOC-Mitgliedern ist groß. In den Kommentaren wird mehrfach betont, dass es unerhört sei, einer Menschenrechtsaktivistin und Feministin den Mund verbieten zu wollen. Die ISOC-Mitglieder sendeten Maryam Namazie darauf hin eine E-Mail, in der sie sie auffordern, das Video aus dem Netz zu entfernen. Namazie antwortet und weigert sich, dieser Bitte nachzukommen. Beide E-Mails veröffentlichte sie auf Ihrer Homepage.

Doch nicht nur die Reaktion der ISOC zieht eine Lawine empörter User-Kommentare nach sich, sondern auch die Goldsmiths Feminist Society (FEMSOC). Diese veröffentlichen nämlich auf ihrer tumblr-Seite eine Solidaritätsbekundung mit den Mitgliedern der ISOC und machen deutlich, dass sie sich als Feministinnen nicht mit Maryam Namazie verbunden fühlen, sondern mit ihren Kollegen, die eine Feministin und Menschenrechtsaktivistin unterbrechen und einzuschüchtern versuchen. Viele Facebook-User überschütten darauf hin die Facebook-Seite der FEMSOC mit kritischen Kommentaren. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie keine Feministinnen seien, sondern Unterstützerinnen islamistischer Männer.

Maryam Namazie ist ebenfalls empört. So schreibt sie über Twitter: "I am waiting for your apology. You know where to reach me." ("Ich warte auf Eure Entschuldigung. Ihr wisst, wo Ihr mich erreicht.") Bisher blieb die Entschuldigung allerdings aus.