Internationaler Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT)

Homophobie und Transphobie nicht bagatellisieren!

TRIER. (agh) Menschen, die aus Ihrer Heimat aufgrund von Homophobie oder Transphobie fliehen, müssen in Deutschland Schutz finden und in Sicherheit leben können. Dies fordert das Aktionsbündnis gegen Homophobie anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT).

"Lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) sind noch immer in vielen Ländern tagtäglicher Diskriminierung und Verfolgung schutzlos ausgeliefert. In circa 70 Staaten weltweit – von den Malediven bis hin zu Ägypten - kann die Liebe für das gleiche Geschlecht einen Menschen im Zweifel hinter Gitter bringen", erklärt Sören Landmann, Vorsitzender des Aktionsbündnis gegen Homophobie. "Diesen Menschen Schutz und eine Lebensperspektive abseits von Armut, Folter oder sogar Tod zu bieten sollte für eine selbsterklärte Demokratie wie Deutschland selbstverständlich sein."

"Wir erleben jedoch zurzeit, wie der Wunsch nach einem Rückgang der Flüchtlingszahlen PolitikerInnen unterschiedlichster Couleur jegliche Menschenrechtsprinzipien über Bord werfen lässt. Staaten wie Algerien, Tunesien und Marokko als sichere Herkunftsstaaten zu bezeichnen muss in den Ohren der dort verfolgten Minderheiten wie blanker Hohn klingen. Gerade LSBTI werden in allen drei Staaten bis heute real verfolgt und unterdrückt", so Landmann weiter.

"Aus diesem Grund appellieren wir an die verantwortlichen PolitikerInnen in Regierungsverantwortung aus den Ländern, dieser Einstufung der drei Länder im Bundesrat keinesfalls zuzustimmen. Wer dies doch tut, scheint die Verfolgung von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten als ein geringeres Übel als hohe Flüchtlingszahlen einzuschätzen und bereitwillig in Kauf nehmen zu wollen. Daran werden wir sie und ihre WählerInnen jedoch spätestens bei der nächsten Wahl erinnern."

Am 17. Mai 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation WHO Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten. Seit 2005 findet in Erinnerung dessen jährlich der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie (IDAHOT) statt, an dem MenschenrechtsaktivistInnen weltweit Ausgrenzung und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität anprangern und gleiche Rechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans- und intergeschlechtliche Menschen einfordern.

Pressemitteilung des "Aktionsbündnis gegen Homophobie"