Im Blog der Berliner Regionalgruppe der Giordano Bruno Stiftung wurde eine Art Biografie veröffentlicht, die aufzeigt, wie sich ein junger Mann bewusst für den Atheismus entscheidet.
"Noch vor wenigen Jahren war meine Haltung zur Religion nahezu unbestimmt. Ich wurde zwar getauft, aber nur aus praktischen Gründen. Als ich im Jahr 1999 mit meinen Eltern nach Deutschland gezogen bin und zu Beginn der fünften Klasse nach meiner Konfession gefragt wurde, sagte ich nur, weil mir Sprachkenntnisse fehlten und ich zur damaligen Zeit nicht einmal wusste, was katholisch oder evangelisch sei, ich sei katholisch, da die meisten Klassenkameraden es waren." ...
"Der Atheismus, dem ich mich zugehörig fühle, ist zurückhaltend. Er kritisiert die Religion, weil sie ein machtvolles Konstrukt ist und das Leben, Denken und Handeln vieler Menschen stark beeinflusst. Gleichzeitig steht er in permanenter Diskussion mit Gläubigen, versucht nicht zu belehren, bleibt respektvoll, gibt sich keiner Hybris hin. Der Atheismus ist eine Konsequenz der Aufklärung, kein Dogma. Er ist ein selbstreflexives Projekt, kein selbstreferentielles. Wenn die These vom Gottes Jahrhundert stimmt, dann muss sich der Atheismus auf eine permanente Debatte mit Gläubigen einstellen. Diese dürfe jedoch nicht von gegenseitigem Misstrauen und Vorurteilen geleitet werden, sondern vom zwanglosen Zwang des besseren Argumentes. Seite an Seite mit Atheisten sollten Vertreter großer und kleiner Konfessionen sowohl gegen religiösen Fanatismus, als auch gegen blinden Fortschrittsglauben, eintreten."
1 Kommentar
Kommentare
Sven Schultze am Permanenter Link
Das hätte man kaum besser formulieren können!