Skeptiker 3/2018 erschienen

Gibt es die simple, todsichere Methode zur Prognose von Börsenkursen? Was wissen Musiklehrer und -studierende über Musik und Gehirn? Und wie gelingt es den Humanisten und Rationalisten in Indien, unter Lebensgefahr den Gedanken von Menschenrecht und kritischem Denken zu verbreiten? Fragen wie diesen widmet sich der Skeptiker – Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken in der aktuellen Ausgabe, die ab sofort erhältlich ist.

Der Skeptiker wird herausgegeben von der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften). Dass sich ihre Überprüfungsmethoden nicht nur bei der Beurteilung von Forschungsergebnissen, sondern auch in Fragen der Geldanlage bewähren, zeigt der promovierte Volkswirt Stefan Kerbl in seinem Beitrag über Börsenprognose per Charting bzw. Chartanalyse. Bei diesem Verfahren soll ein kurzer Blick auf die Kurve der bisherigen Kursentwicklung genügen, um die zukünftige Entwicklung vorauszusagen – egal, ob Aktie oder Kryptowährung, ob das Unternehmen rote oder schwarze Zahlen schreibt. Die Theorie ist wacklig, die empirische Forschung mau. Trotzdem erfreut sich Charting in der Praxis großer Beliebtheit – ähnlich wie die Astrologie, so Kerbl. In seinem Artikel weist er auf deutliche Parallelen der beiden Unsinnslehren hin: Beide befriedigen das Bedürfnis, Begründungen zu finden: Warum trifft uns dieser oder jener Schicksalsschlag, weshalb verlieren Anleger auf einen Schlag Riesensummen? Schein-Erklärungen vermitteln die Illusion, das Unwägbare zu verstehen.

Die aktuelle Forschung zu kennen ist auch für Lehrende von Bedeutung. Wer weiß, wie unser Gehirn arbeitet, kann den Unterricht effizienter gestalten und den Schülerinnen und Schülern Tipps auf den Weg geben. Das gilt auch für den Bereich Musik, wo einiges an Unsinn kursiert. Wer hätte noch nicht gehört, dass Musikunterricht die Leistungen in Mathematik verbessern solle, Improvisationen am Klavier die rechte Hirnhälfte trainieren oder das Hören von barocken Kompositionen die Lernleistung steigert? Neuromythen nennt man solche unrichtigen Vorstellungen über die Arbeitsweise des Gehirns und viele von ihnen geistern auch in den Köpfen von Musiklehrern und -studierenden herum. Wie weit sie verbreitet sind, haben Dr. Anna Wolf und Nina Düvel in einer Studie untersucht. Ihr Fazit: "Die Lücke zwischen den aktuellen neurowissenschaftlichen und musikpsychologischen Erkenntnissen und dem Wissensstand von Musikvermittlern weist darauf hin, dass ein schneller und präziser Transfer der Erkenntnisse in die Schulen für das Fach Musik, aber auch für die allgemeine Pädagogik wünschenswert wäre."

Die Verbreitung von wissenschaftlichem Denken hat sich auch Narendra Nayak auf die Fahnen geschrieben. Wer sich dort für Vernunft und Humanismus engagiert, setzt sein Leben aufs Spiel, jüngstes Opfer war die Journalistin Gauri Lankesh im vergangenen Jahr. Auch Narendra Nayak stand als Präsident der Federation of Indian Rationalist Associations (FIRA) auf der Todesliste, noch heute bewegt er sich nur noch mit Personenschutz. Der GWUP-Vorsitzende Amardeo Sarma hatte auf einer Indien-Reise Gelegenheit zu einem ausführlichen Gespräch mit Nayak, das im aktuellen Heft nachzulesen ist.


Inhaltsverzeichnis: https://tinyurl.com/Skeptiker-3-2018
Bestellung Druckausgabe: http://shop.gwup.org/12-skeptiker-einzelhefte