Warum Menschen aus der Kirche austreten

Gleich in zwei Artikeln berichten Betroffene darüber, weshalb sie aus der Kirche ausgetreten sind.

Im Bonner Generalanzeiger berichten unter anderem Kerstin und David Lohmer, was sie zum Antritt bewog. Es sind nicht die Kirchensteuern, die sie zum Austritt brachten, sondern Vorfälle, "bei denen sich die Kirche sehr unchristlich verhalten haben": "So sei zum Beispiel eine Erzieherin in einem kirchlichen Kindergarten schwer krank geworden, doch statt sie zu unterstützen, hätte der Träger gewollt, dass sie nicht länger in der Einrichtung arbeite."

Ines Wenzlaf trat aus der Kirche aus, weil sie den Machtmißbrauch der Kirchenvertreter nicht mehr unterstützen möchte. "Die Misshandlung von Kindern durch Kirchenleute liege ebenfalls darin begründet, dass diese mehr Macht über die Menschen gehabt hätten als andere."

"Für Oliver C. Thornton sei der Brief seiner Bank zur Kirchensteuerabfuhr auf Kapitalerträge der letzte Punkt gewesen, der ihn dazu bewegt habe,... um aus der Kirche auszutreten" heißt es in dem Artikel.

In der Huffington Post schreibt Angelika Hesse: "Warum ich mit Religion nichts am Hut haben will". Am Ende des Artikels heißt es: "Ich mag es auch nicht, wenn man den Begriff 'christlich' mit 'sozial' verwechselt. Leute, die sich engagieren, gibt es zur Genüge auch außerhalb christlicher Gemeinden. 'Die Kirche tut viel Gutes' oder 'Ich verhalte mich christlich' sind Sprüche, die ich nicht leiden kann, denn damit wird das Attribut 'christlich' falsch besetzt. Sich für Bedürftige einsetzen oder etwas für die Gemeinschaft zu tun, hat nichts mit Religiosität zu tun, sondern mit einer Grundeinstellung und sollte in allen Gesellschaften selbstverständlich sein."