Es klingt wie eine gute Nachricht: "Kirchenaustritt nun auch in Oberösterreich online möglich" – das meldet der Humanistische Verband Österreich. Doch damit sind wir auch schon beim schlechten Teil der News: Das gilt nämlich, nachdem es schon vorher Praxis in anderen österreichischen Bundesländern war, nun auch für Oberösterreich. So weit ist Deutschland noch nicht.
Knapp zwei Monate nach der evangelischen Kirche hat nun auch die katholische Kirche ihre Austrittszahlen für das Jahr 2023 vorgelegt. Während der evangelischen Kirche im vergangenen Jahr 380.000 Mitglieder den Rücken kehrten, waren es bei den Katholiken nach Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz 402.649 Menschen. Im Jahr 2022 hatte die Zahl noch höher gelegen. Da waren es bei den Katholiken sogar 522.821 Austritte gewesen. Dass dieser Negativrekord nicht erneut eingestellt oder gar überschritten wurde, mag auf den ersten Blick ein Trost für die katholische Kirche sein. Doch Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, mag sich die Zahlen nicht schönreden.
Die Zahl der Mitglieder der evangelischen Kirche schrumpft weiter stark. War bereits im Jahr 2022 mit 380.000 ein Negativrekord bei den Kirchenaustritten zu verzeichnen, kehrten im Jahr 2023 ebenso viele Menschen der evangelischen Kirche den Rücken.
Die evangelischen Kirchen in Österreich haben ihre Austritts-Statistiken für das Jahr 2023 publiziert. Die Anzahl der Austritte ist nur ganz knapp kein neuer Rekord, die Austrittsrate hat aber einen neuen Höchstwert erreicht. In nur einem Jahr sank die Anzahl der Mitglieder um mehr als drei Prozent. Wie üblich ist die Information darüber zwar zugänglich, aber nicht einmal die Kirchen selbst berichten darüber. Mittelbar sind die neuen Statistiken auch hilfreich, um die noch nicht veröffentlichten Zahlen der viel größeren römisch-katholischen Kirche zu prognostizieren.
Nach Veröffentlichung einer Missbrauchsstudie ist es in der Schweiz zu einer Welle von Austritten aus der römisch-katholischen Kirche gekommen. Andreas Kyriacou, Präsident der Freidenker-Vereinigung Schweiz (FVS), fordert, dass dies endlich auch politische Konsequenzen in Hinblick auf die Privilegien der Kirche haben müsse.
Es geht schneller als erwartet: Immer mehr Menschen in Deutschland lösen sich von den Kirchen, im Kopf und auf dem Papier. Setzt sich diese Entwicklung fort, werden Christinnen und Christen schon nächstes Jahr in der Minderheit sein. Zu diesem Ergebnis kommt die sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die nun auf der Synode in Ulm vorgelegt wurde.
Das Recht auf Vergessen ist ein bedeutender Grundsatz im Datenschutz. Trotzdem will die katholische Kirche in Belgien die Ausgetretenen nicht aus dem Taufregister löschen.
Nur noch 48 Prozent der Deutschen waren 2022 Mitglied einer der beiden christlichen Großkirchen, der Bevölkerungsanteil der Konfessionsfreien ist dagegen auf 44 Prozent gestiegen. Dies geht aus den Daten der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) hervor, die heute publiziert wurden. Wie stark der Trend zur Säkularisierung ist, lässt sich auch daran ablesen, dass nur noch 6 Prozent der Bevölkerung ihren Glauben praktizieren.
Die Kirchen in Deutschland und Österreich befürchten für die Zukunft einen Rückgang bei den Einnahmen aus Kirchensteuer (Deutschland) oder Kirchenbeitrag (Österreich) – auch wenn diese bis zuletzt in beiden Ländern gestiegen sind. Dies wiederum veranlasst sie und ihre unterinformierten Sprachrohre in den Medien, mit dem Entfall von sozialen Leistungen an die Allgemeinheit zu drohen. Dies ist falsch.
Fast drei Viertel der Menschen in Deutschland (74 Prozent) betrachten das Einziehen der Kirchensteuer als nicht mehr zeitgemäß. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Presseagentur dpa.
Der Zentralrat der Konfessionsfreien fordert politische Konsequenzen aus den gestern veröffentlichten Kirchenaustrittszahlen des Jahres 2022. Damit ist der Anteil der Kirchenmitglieder in Deutschland von 49 auf 47 Prozent gefallen.
Mehr als eine halbe Million Menschen kehrten der katholischen Kirche 2022 den Rücken. Erneut eine deutliche Steigerung gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2021. Der Anteil praktizierender Katholiken liegt bei 1,4 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Seit Jahren zeichnet sich ein deutlicher Trend ab: Die beiden christlichen Großkirchen in Deutschland verlieren immer mehr Mitglieder. Bereits im vergangenen Dezember hat eine Umfrage der dpa gezeigt, dass 2022 vermutlich ein Rekordjahr bei den Kirchenaustritten gewesen ist. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag veröffentlichten Mitgliedschaftszahlen bestätigen diese Vermutung nun.
Bezieht sich das Phänomen emotionaler, moralischer und rationaler Distanzierung auf den Kern christlichen Glaubens oder auf die Institution Kirche? Welche innovativen Strategien verfolgen deren Verteidiger gegen die rasante Austrittswelle?
Mitte Januar wurde breit über das Rekordhoch an Kirchenaustritten aus der katholischen Kirche in Österreich berichtet. Noch höher lag der Anteil an Austritten prozentual jedoch bei den evangelischen Kirchen.