Heather Hironimus, die Mutter, die in Florida inhaftiert wurde, weil sie sich weigerte, ihren 4-jährigen Sohn Chase beschneiden zu lassen, hat ihren Rechtsstreit mit dem Kindsvater laut einer Meldung der australischen "9news" offenbar mittlerweile aufgegeben.
Die Auflage des Familiengerichts lautete, dass Hironimus erst freigelassen werden darf, wenn sie die Einwilligung zur Zirkumzision ihres Sohnes unterzeichnet. Allerdings ist dem Artikel nicht eindeutig zu entnehmen, ob Hironimus im Gefängnis eine Einwilligung in die Vorhautamputation ihres Sohnes unterschrieben hat, was implizit jedoch angedeutet wird. Der Artikel berichtet weiter, dass sich ein Anwalt der Mutter offenbar aus dem Rechtsstreit zurückgezogen hat. Inzwischen äußerte sich sogar der britische Wissenschaftler Richard Dawkins via Twitter entrüstet über die Inhaftierung der Mutter.
Noch steht nicht fest, wann die Vorhautamputation durchgeführt werden könnte und wann Hironimus aus dem Gefängnis entlassen wird.
5 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Was für eine traurige Geschichte.
Traurig für die Mutter, die umsonst gekämpft hat.
Traurig für den Jungen, der für den Rest seines Lebens verstümmelt wird.
Traurig für die USA, dass so etwas in einem "Rechtsstaat" möglich ist.
Wann hören Menschen auf, die Rechte ihrer Mitmenschen mit Füßen zu treten? Wie eiskalt muss ein Richter sein, der eine Mutter in den Knast schickt, weil sie ihren kleinen Sohn beschützen wollte? Und warum ist so schwer zu akzeptieren, dass man seinen Kindern und niemandem sonst unnötiges Leid zufügen soll? Erzeugt dieses Leid kein Gefühl? Wiegt das leichter, als religiöse Gefühle, die manche schon durch Zeichnungen verletzt sehen?
Die kommenden Gefühle des Jungen kenne ich genau: Erst Schmerzen - spätestens bei der Wundheilung - und dann (für ihn nicht mehr vergleichbar) verminderte Gefühle beim Sex, Schwierigkeiten bei der Masturbation.
Es gibt Tage, da bin ich einfach nur traurig. Dann bemühe ich mich, dass mein Gefühl nur in Mitgefühl dem Jungen und seiner tapferen Mutter gegenüber mündet. Das ist manchmal sehr schwer...
Klarsicht am Permanenter Link
Wenn das Gericht die Rechtslage so beurteilt, dass eine Beschneidung zulässig ist, dann dürfte es eigentlich nicht mehr darauf ankommen, ob die Mutter eine Einwilligung zu Beschneidung unterschreibt oder nicht.
Ist es nicht evtl. so, dass die Mutter deswegen in Haft genommen wurde, um von ihr zu erzwingen, dass sie erklärt, wo sie ihren Sohn versteckt hält und dass sie ihn zur Beschneidung herausgibt ?
Es grüßt
Klarsicht
Ulf Dunkel am Permanenter Link
Seit wann entscheiden Richter, dass eine medizinisch nicht notwendige Körperverletzung bei einem Kind durchgeführt wird?
Die Mutter wurde im Gerichtssaal vor die Wahl gestellt, entweder zu unterschreiben, dass der Kindsvater den Jungen nun beschneiden lassen darf, oder so lange "hinter Gittern zu bleiben", bis sie es unterschreibt. Das ist mindestens eines ordentlichen Richters unwürdig, wenn nicht sogar Rechtsbeugung.
Elke am Permanenter Link
Klarsicht ging es um etwas anderes. Ungeachtet aller inhaltichen Belange, würde soetwas vor einem deutschen Gericht niemals passieren können.
B.T. am Permanenter Link
Was ist das für ein Staat, der Menschen einsperrt, um sie zu einer Zustimmung zu zwingen.