Südafrika: Erste Satanic Church eröffnet bei Kapstadt

Bereits im Februar bekam die erste Satanic Church ihre Registrierung als religiöse Organisation. Seitdem hat es viel Aufregung um die Kirche, ihre Mitglieder und mögliche Rituale gegeben. Die Gründer*innen Adri Norton and Riaan Swiegelaar haben sich nun mit ihrer eigenen Website und zahlreichen Medieninterviews an die Öffentlichkeit gewandt, um mit mittels "Satanic Panic" geschürten Vorurteilen aufzuräumen.

Vier Jahre haben Adri Norton und Riaan Swiegelaar gebraucht, um die Genehmigungen für ihre Pläne zur Gründung der ersten Satanic Church in Südafrika zu erhalten. In Südafrika dominiert immer noch das Christentum in verschiedenen Ausprägungen, was es für den Aufbau einer Kirche, die von Christ*innen zumeist als Gegensatz zu ihrem Glauben gewertet wird, nicht leichter macht.

Im Februar jedoch erhielten Norton und Swiegelaar die Erlaubnis, sich als religiöse Organisation zu registrieren. Zudem steht die Satanic Church in Century City bei Kapstadt den Rang einer nicht-gewinnorientierten Organisation.

Mit ihrer Kirche wollen die beiden Gründer*innen sich nach eigenen Aussagen nicht bereichern. Allerdings möchten sie Menschen aufklären und erziehen und Fehler anderer Satanic Churches vermeiden.

Um Fehler und Missbrauch der Kirche zu verhindern, schließen sie Opferungen aus. Auch arbeiten sie mit den örtlichen Polizeibehörden zusammen, um potentielle Verbrecher*innen gleich identifizieren und ausschließen zu können.

Bezüglich der Aufklärung möchten Norton und Swiegelaar die durch Satanic Panic geschürte Vorurteile über satanistische Menschen bereinigen, die oft als Mensch und Tier opfernde, blutrünstige Kriminelle in weltweiten Netzwerken angesehen werden.

Obwohl es auch wöchentliche und monatliche Rituale geben soll, sollen diese frei sein von Blut, aber auch Scham und Schuld, wie sie die christlichen Glaubensrichtungen ihren Gläubigen einreden. Stattdessen stützen sich die Rituale, welche zum Empowerment, also der Stärkung der Anhänger*innen beitragen sollen, auf die "Satanic Bible" des Anton LaVey.

Während der Atheismus für die beiden Kirchengründer*innen für nichts steht, sehen sie den Satanismus als Aktion. In Abgrenzung zum Atheismus und vor allem zum Christentum haben sie der Satanic Bible entnommen, dass Satan, an den sie nicht glauben, unter anderem für Genuss statt Abstinenz, eine vitale Existenz statt Jenseitshoffnung, Weisheit und Güte für die, die sie verdienen. Für sie sei er ein Symbol für Stolz, Freiheit, Individualität und Projektion ihres höchsten Potenzials. Neben all dem sehen sie Satan allerdings auch als besten Freund der christlichen Kirchen an. Hat er doch über die Jahrhunderte hinweg die Gläubigen an Bord gehalten.

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