Ein öffentliches Streitgespräch zwischen dem Theologen Dr. Klaus-Peter Jörns und dem Philosophen Michael Schmidt-Salomon in Dortmund.
Michael Schmidt-Salomon:
Michael Schmidt-Salomon:
Ein öffentliches Streitgespräch zwischen dem Theologen Dr. Klaus-Peter Jörns und dem Philosophen Michael Schmidt-Salomon in Dortmund.
4 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Leider verrät uns Dr. Klaus-Peter Jörns nicht, warum es Kirche braucht, um einige nette Sätze aus angeblich heiligen Schriften eigenmächtig zu interpretieren. Oder warum dies von Bürgern alimentiert werden soll.
Er mag ja gerne aus jedem beliebigen Buch herausinterpretieren, was immer ihm gerade in den (Un)sinn kommt, aber dafür dürfen Steuerzahler nicht zur Kasse gebeten werden. Nicht in Form von theologischen Fakultäten, Universitäten oder Religionsunterricht, nicht in Form wortakrobatischer Kleriker, die wie die Made im Speck von ihren Rhetorikkenntnissen leben und sich hin und wieder Luxusbadewannen leisten.
Es ändert aus diesem Blickwinkel betrachtet nämlich nichts daran, ob man das Christentum so glaubt, wie es gemeint ist, oder ob man eine Privatversion "herausperspektiviert" hat.
Die Kirche an sich, da hat MSS völlig Recht, verliert ihren Sinn, wenn sie nicht mehr die Eckpfeiler des Dogmas anbietet. Und für ein paar selbstverständliche Grundlagen des Lebens, denen selbst Dr. Klaus-Peter Jörns zum Schluss einen evolutionären Ursprung attestiert, braucht es weder Gottesdienst noch Religion an sich.
Sein liberaler Rettungsversuch des längst Verlorenen muss scheitern, weil die Hardliner damit unzufrieden und die längst vom Naturalismus Überzeugten davon gelangweilt werden.
Deshalb sollte sich Kirche selbst abschaffen, um den Fundamentalisten keine Basis mehr zu bieten. Die Politik muss hier endlich Farbe bekennen und Religion deutlich zur nicht mehr finanziell unterstützten Privatsache erklären.
Hinterhofvereine, die sich dann bilden werden (obwohl sie längst existieren), müssen beobachtet werden, ob sie "nur" die alten Riten ausleben wollen oder ob sie aggressiv missionieren, ausgrenzen oder eventuell sogar Gewalt (im Namen eines ihrer Götter) predigen.
Dies ist aber durch entsprechende Gesetzgebung in den Griff zu bekommen, so wie auch politischer Extremismus - ob rechts oder links außen - bekämpft wird.
Fazit: Ich finde irritierend, wenn ein gebildeter Mann wie Dr. Klaus-Peter Jörns, über verfälschte und zweckgebunden geschriebene "Jesus-Worte" sinniert - und in seiner daraus abgeleiteten Privatweltsicht (so humanistisch sie sich auch gibt) quasi alle Kirchenlehrer von Paulus bis zum aktuellen Papst quasi zu Volltrotteln erklärt, die den Sinn des NT einfach nicht verstanden haben.
Aber ist diese Beliebigkeit der "Metaphern" nicht der gewichtigste Grund, mit und in der Religion aufzuräumen? Ich sehe schon ein: Was bliebe in einer Kirche, nachdem gründlich gefegt wurde, außer kaltem Steinboden, da Humanisten vor und nach Jesus längst alle warmen, ergonomischen Möbel herausgeschafft haben?
Rainer Bolz am Permanenter Link
Herr Kammermeier, ich möchte Ihnen hiermit schriftlich auf die Schulter klopfen, für diesen, - mal wieder - herrlichen Kommentar.
Vielen Dank.
David am Permanenter Link
Wenn Herr Jörns also das übliche cherry picking betreibt wie er selbst einräumt und die wesentlichen Ideen der Menschheitsgeschichte in einem "Haus" bewahren möchte, warum nennt er diese Haus anstatt "H
Merkt Herr Jörns denn nicht, wie intellektuell unehrlich er damit daherkommt?
Erich Mauerböck am Permanenter Link
Mit diesen hier getätigten Aussagen würde Herr Jörns als katholischer Theologe bereits seinen Lehrstuhl verloren haben.
Da lobe ich mir doch die alten Katholiken, die bleiben wenigstens standhaft bei ihren Dogmen - auch wenn die ja auch schon "rechts überholt" werden. Damit hat sie letzten Endes mittelfristig nur 2 Optionen: sich zu fundamentalisieren, oder sich zu marginalisieren!