Die Polarisierung der Gesellschaft ist in aller Munde. Der Bremer Soziologe Nils C. Kumkar hat ein Buch zu diesem Thema geschrieben. Mit analytischem Blick zeigt er auf, wie politische Konflikte instrumentalisiert und aufgeheizt werden – durch Massenmedien, Talkshows und vor allem durch soziale Netzwerke.
Beim Lesen von Habecks Interview mit der taz wurde unserem Autor klar, was mit ihm geht: eine wichtige Stimme der Vernunft. Habecks Rückzug ist mehr als ein persönlicher Schritt. Er macht deutlich, wie angeschlagen die politische Mitte inzwischen ist.
Individuelle Erlebnisse beeinflussen die Wahrnehmung von Risiken, was dazu führt, dass seltene, katastrophale Ereignisse als unwahrscheinlich angesehen werden. Aufgrund stabiler Demokratien in Westeuropa seit 70 Jahren haben Bürgerinnen und Bürger keine Erfahrungen mit autokratischen Regimen, was zu einer gefährlichen Skepsis führt. Um das Bewusstsein für die Gefahren autokratischer Regime zu schärfen, könnten Simulationen und Erfahrungsberichte von Betroffenen hilfreich sein.
Das Integrations-, Kunst- und Kooperationsprojekt "PlakatWAND Toleranz – Mit Bürgern aller Weltanschauungen und Kulturen ins Gespräch kommen", dessen Projektträger der Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) Niedersachsen ist, veranstaltet eine Publikumsaktion: Ab heute bis zum 21. August steht der mobile Ausstellungsort mit Infomaterial und den in zwei Workshops gestalteten Werken auf dem Steintorplatz in Hannover.
Am Samstag und Sonntag, den 12. und 13. Juli, findet jeweils von 10 bis 17 Uhr ein kostenfreier Plakatworkshop in Hannover statt. Es ist der Beginn des ersten Workshops des vom Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) Niedersachsen unterstützten Integrations-, Kunst- und Kooperationsprojekts "PlakatWAND Toleranz – Mit Bürgern aller Weltanschauungen und Kulturen ins Gespräch kommen".
Das Erstarken autoritärer politischer Kräfte und Konzeptionen ist kaum zu übersehen und entfaltet in vielen gesellschaftlichen Bereichen schon seine Wirkung. Die MIZ 1/25 befasst sich im Schwerpunkt mit dem Phänomen und untersucht, welchen Anteil Religion daran hat.
Trotz ist eine Eigenschaft, die heute vor allem negative Assoziationen weckt. Ein neues Buch rehabilitiert diese besondere Form des Eigensinns: klug und erhellend. Unbedingt lesenswert.
Zum Muttertag regnet es Dankesworte und Geschenke. An den übrigen 364 Tagen überwiegen Anforderungen und gesellschaftliche Erwartungen, was eine gute Mutter ausmacht. Welche Normen zur Mutterschaft und idealisierte Leitbilder in Österreich wirken und wie (berufstätige) Mütter damit umgehen, untersuchten Soziologinnen der Universität Wien quer durch Österreich.
Angela Saini hat mit dem Buch "The Patriarchs – How Men Came to Rule" einen Versuch vorgelegt, die die prähistorische und historische Entwicklung von Gesellschaften im matriarchalisch/patriarchalischen Spannungsfeld über anthropologische, genetische und archäologische Spuren zu beleuchten. Ob ihr das gelungen ist versucht Hanns Misiak in seiner Rezension des Buches zu ergründen.
Das wie bereits in den letzten beiden Jahren von dem 39-jährigen Julian Warner geleitete Festival war wieder eines zum Eintauchen und Mitmachen, das die Stadt Augsburg zu seiner Bühne und sich zur Bühne der Stadt gemacht hat. Kreativ widmete es sich unter Mitwirkung von über 400 Personen aus unterschiedlichsten Teilen der Stadtgesellschaft aktuellen Fragen und Problemen.
Die Geburtenraten in den Industrieländern sind weltweit rückläufig, ein Trend, der oft mit wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung in Verbindung gebracht wird. Eine Studie unter der Leitung von Henrik-Alexander Schubert vom MPIDR zeigt, dass die Geburtenraten tatsächlich steigen können, wenn die gesellschaftliche Entwicklung ein hohes Niveau erreicht hat, ein Muster, das als "J-Form" bekannt ist. Dieser Zusammenhang scheint sich jedoch nach 2010 verschoben zu haben, möglicherweise beeinflusst durch die Wirtschaftskrise 2007/2008 und den Wandel gesellschaftlicher Werte.
Über "Wokeness" wird viel und kontrovers diskutiert, dabei war bisher überhaupt nicht klar wie verbreitet das Phänomen ist. Drei aktuelle Studien geben dazu nun erste Eindrücke. Die Resultate: Es ist weniger verbreitet, als man denkt, aber verbreiteter, als es gut wäre.
Frank Schwabe (SPD) möchte "gezielt zur Stärkung der Weltanschauungsfreiheit beitragen", da "nicht nur religiöse Menschen, sondern auch Atheistinnen und Atheisten, Humanistinnen und Humanisten Opfer von Verfolgung und Diskriminierung" werden. Die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) bewertet die jüngste Veröffentlichung des Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit als "ausgesprochen positiv".
Die beiden Harvard-Professoren Steven Levitsky und Daniel Ziblatt legen bezogen auf die politische Entwicklung in ihrem Heimatland eine kritische Untersuchung vor, welche vor einer Demokratiegefährdung durch eine Minderheitenherrschaft warnt. Man muss ebendort keine Mehrheiten haben, um doch Präsident zu werden.
Die Gefahren der Identitätspolitik thematisiert Yascha Mounk in seinem neuen Werk: "Im Zeitalter der Identität. Der Aufstieg einer gefährlichen Idee". Der deutsche Politikwissenschaftler, der in den USA lehrt, betont dortige bedenkliche Tendenzen, aber aus einer liberalen Blickrichtung, nicht als schlichter Reaktionär.