ROSSDORF. (hpd/gwup) ) Die vierte Ausgabe des „Skeptikers“ ist termingerecht erschienen und beschäftigt sich u.a. mit „Versteinerter Erziehung“ und Rudolf Steiner, dem hartnäckigen Effekt des“ Mozart-Mythos“ sowie weiteren Themen, die man skeptisch betrachten sollte.
Das Hauptthema der vierten Ausgabe des Magazins der Skeptiker in der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) ist Rudolf Steiner und sein Einfluss.
Versteinerte Erziehung von André Sebastiani.
Dieses Jahr jährt sich der Geburtstag Rudolf Steiners, des Begründers der Anthroposophie, zum 150. Mal. Von seinen Anhängern als nahezu unfehlbarer großer Geist verehrt, finden und fanden in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen zu seinen Ehren statt. Sein sichtbarstes Erbe sind heute die 225 Freien Waldorfschulen in Deutschland, die nach der von ihm entwickelten Waldorfpädagogik unterrichten. Sie versprechen freieres und ganzheitliches Lernen mit „Kopf, Herz und Hand“ als Alternative zur Staatsschule. Doch ist die Waldorfschule wirklich frei?
Danach geht es um einen Mythos, gegen den anscheinend keine Information und Aufklärung helfen.
Der Mozart-Effekt. Ein hartnäckiger Mythos von Jakob Pietschnig und Martin Voracek.
Die Meinung, dass Mozarts Musik die kognitive Leistungsfähigkeit von Personen durch einfaches Anhören steigern kann, ist weitverbreitet, beruht allerdings hauptsächlich auf der Fehlinterpretation von Forschungsergebnissen und einer falschen oder missverständlichen Darstellung in populären Medien. Das kurzzeitig bessere Abschneiden einer kleinen Probandengruppe in Raumvorstellungsfähigkeitstests nach dem Hören eines Satzes aus einer Mozart-Sonate wurde vielfach als permanent intelligenzsteigernder Effekt fehlinterpretiert. Obwohl dieser Behauptung jegliche glaubwürdige Fundierung fehlte, hatte sie weitreichende Implikationen und mitunter sogar Auswirkungen auf Gesetzestexte und den öffentlichen Finanzhaushalt einiger US-Bundesstaaten. Die ursprüngliche Beobachtung der kurzzeitig leistungssteigernden Effekte von Mozarts Sonate war in der Scientific Community äußerst umstritten. In dem vorliegenden Artikel beschreiben wir die Entstehung und Entwicklung des Mythos Mozart-Effekt und stellen schließlich die größte bisher durchgeführte Meta-Analyse zu dem Thema vor, in der akkumulierte Evidenz von fast 20 Jahren Forschung wissenschaftlich aufgearbeitet wird.
Danach folgen mehrere Berichte.
Das erste Denkfest in Zürich (Martin Mahner)
Verantwortung als Illusion? Das Symposium turmdersinne 2011 (Inge Hüsgen)
Die Grabplatte von Palenque. Ein Mayakönig als Raumfahrer? (Klaus Richter)
Der Hokospokus mit dem Lebensfeuer (Bärbel Schwertfeger)
Gesundbeter in Nigeria (Leo Igwe)
Im Magazin gibt es dann zwei Interviews.
Radiokarbondatierung des Voynich-Manuskripts. Interview mit Greg Hodgins (Klaus Schmeh)
Illuminaten 2.0. Interview mit Michael Klarner (Bernd Harder)
Und in der Rubrik Buchkritik finden sich:
„Aufgewärmte Verschwörungssuppe“, zu: Bröckers, Matthias; Walther, Christian C.: 11.9. - Zehn Jahre danach (Holm Hümmler)
„Wissenschaft mit Schmunzelfaktor“ zu; Ebert, Vince: Machen Sie sich frei (Holger von Rybinski)
„Handeln statt wegsehen“, zu: Caberta, Ursula: Schwarzbuch Esoterik (Rouven Schäfer)
„Immer wieder Glaube“, zu: Fischer, Ernst-Peter: Warum Spinat nur Popeye stark macht (Holger von Rybinski)
„Götter-Phantasien“, zu: Hirschl, David: Die Herrlichkeit des Herrn (Ulrich Magin)
„Schnell und gefährlich“, zu: Schlaadt, Michael: Homöopathie schnell und einfach (Krista Federspiel)
Hier kann man das Heft bestellen.