Nationale Debatte zur Sterbehilfe in Frankreich

Präsident Hollande kündigte an, dass bis Dezember mehrere offene und demokratische Diskussionsforen zur Frage der Sterbehilfe organisiert werden.

Er bekundete auch seine Bereitschaft, die Mittel für Palliativmedizin aufzustocken, sowie die Ausbildung von Gesundheitspersonal in der Palliativmedizin zu „systematisieren". Er betonte, dass es heute zwar 20 Mal mehr palliative Betten als im Jahr 2001 gibt, aber dies immer noch sehr unzureichend ist.

Umstritten bleibt aber der von Holllande gemachte Vorschlag, eine medizinische Hilfe für diejenigen zu organisieren, die ihr Leben in Würde beenden wollen. Eine Reihe von Beobachtern sieht darin den Wunsch, eine "aktive Sterbehilfe" zu etablieren, was dann die durch das Leonetti Gesetz vom 22. April 2005 gezogene gelbe Linie überschreiten würde. Das Gesetz erlaubt lediglich das Beenden der medizinischen Behandlung.

Über alle weitergehende Schritte will der Präsident nun eine öffentliche Debatte initiieren, die unter der Leitung des vormaligen Vorsitzenden der Nationalen beratenden Ethikkommission (CCNE), Professor Didier Sicard, stehen wird.