FRANKFURT (hpd) In Frankfurt schieben sich derzeit die buchhungrigen Massen durch die Messehallen. Ein anderes Konzept verfolgt seit Jahren die Veranstaltungsreihe „Gegenbuchmasse“. Hier finden kleinere Verlage ein Forum.
In über 20 Einzelveranstaltungen werden gesellschaftskritische Sachbücher und linke Literatur vorgestellt, die Lesung aus der Autobiographie von Abel Paz findet sich ebenso auf der Porgrammliste wie ein Vortrag zum Dalai Lama und der Situation in Tibet. Höhepunkte der Reihe sind immer die „Langen Nächte der Bücher“, die am heutigen Freitag und morgigen Samstag stattfinden.
Jeweils ab 19 Uhr hat das Café ExZess in der Leipzigerstraße 91 geöffnet und wird zur Literaturkneipe. Während vorne ein leckeres Büffet für den kleinen Geldbeutel gereicht wird, wird hinten in der Halle gelesen, gelesen und gelesen – one Punkt und Komma, bis tief in die Nacht hinen.
Am Freitag werden baskische Literatur, ein Reportage aus Chile, Reflexionen zum Traum von Alternativprojekten, eine Kritik der internationalen Kosovo-Politik, Wissenswertes über den Zusammenhang von Naturschutz und Profit sowie ein Roman von Jean-Francois Vilar geboten.
Am Samstag werden Gustav Landauer und zwei linksradikale „jüdische Existenzen“ vorgestellt, die Frage nach einer gerechten und friedlichen Lösung des Nahostkonfliktes diskutiert sowie Passagen aus zwei Romanen von Michel Ragon und Jane Doe gelesen. Außerdem gibt es eine bebilderte Lesung aus dem „Ferkelbuch“ und Helge Nyncke stellt Teile seines noch unveröffentlichen Werkes „Eine gotteslästerliche Floßfahrt“ vor.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen, die bis zum 21. Oktober andauern, finden sich hier.
Martin Bauer