Im Trubel gibt es ein paar Orte der Ruhe. Man muss nicht einmal konsumieren, um das Leben zu genießen.
Ein rar werdendes Vergnügen in unserer Gesellschaft, das in sich eine Bruchlinie aufzeigt.
Das Freizeitverhalten der Wienerinnen und Wiener ist ethnisch konnotiert. Österreichischsstämmige Menschen sitzen lieber im Cafe und konsumieren. Migrantinnen und Migranten nützen lieber den öffentlichen Raum, der nichts kostet. Verschiedene Ebenen prallen hier aufeinander: Armuts- und Wohlstandskultur, das biedermeierliche Ideal der Gemütlichkeit, das stets den Rückzug ins traute Heim oder ins Lokal vorsieht, und die selbstverständliche Nutzung des öffentlichem Raums in südlicheren Kulturen. Die eine Ebene ist von der anderen nicht zu trennen.