Zur Belustigung der Touristen werden im Norden Thailands Elefanten gequält. Jungtiere werden früh von ihren Muttertieren getrennt, um sie mit Gewalt abzurichten, sprich: Ihren Willen brechen zu können und sie "dem Menschen untertan" zu machen. Um dann ein Leben lang Touristen zu dienen.
Bereits vor fast einem Jahrzehnt berichtete der Spiegel davon, unter welch unsäglichen Qualen die jungen Tiere darauf getrimmt werden, der Belustigung von vorrangig westlichen Touristen zu dienen. Wie grausam die Tiere behandelt werden, hat zum Beispiel auch PETA dokumentiert.
Geändert hat sich durch die Reportagen von Spiegel und Spiegel TV nichts. Hieß es 2010 in einem Artikel noch: "Rund einhunderttausend Elefanten gab es vor rund einhundert Jahren noch in den thailändischen Wäldern, heute sind es nur noch drei- bis viertausend. Rund die Hälfte der Tiere lebt in Nationalparks, die andere Hälfte vegetiert zum Plaisier aufgekratzter Touristen dahin…" Aktuellere Zahlen sprechen von geschätzten 2.500 bis 3.000 Tiere, die noch wild in Thailands Wäldern leben. Andere Quellen berichten gar, dass es nur noch rund 500 freilebende Tiere geben soll; 300 davon im Norden des Landes.
Neben dem Roden der Wälder und der Wilderei, der Thailand seit 2014 mit dem Verbot von Handel und Verarbeitung von Elfenbein entgegen tritt, und löblichen Versuchen, die nach Thailand reisenden Touristen vom Elefantenreiten abzuhalten, hat sich die Situation der Tiere jedoch nicht grundlegend verändert.
Die Fotografin Elena Khovanskaya war im Norden Thailands unterwegs und fotografierte dort das Elend der Tiere; aber auch das der Menschen, die in großer wirtschaftlicher Not leben und ihren Lebensunterhalt durch und mit den Elefanten verdienen.
6 Kommentare
Kommentare
Hans am Permanenter Link
und die Massentierhaltung ist noch schlimmer. im opelzoo steht ein elefantseit 20 jahren an der selben stelle und lässt sich mit Mohrrüben bewerfen.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Vorausschickend: Ich kenne mich mit Elefanten konkret kein bisschen aus.
Aber der Artikel wirft auch ein paar allgemeine Fragen auf. Nämlich:
Ist es immer Tierquälerei, Wildtiere zu zähmen?
Ist es immer Tierquälerei, Wildtiere zu fangen?
Ist die Haltung bereits domestizierter Tiere immer Tierquälerei?
Ist es z.B. Tierquälerei, Pferde als Reit- oder Arbeitstiere zu verwenden und ihnen im Gegenzug Futter und Schutz zu geben?
Mir scheint, dass das Zusammenleben von Menschen und Tieren auch eine win-win-Situation sein kann und manchmal auch ist. Selbst wenn es am Anfang dem Instinkt des Tieres widerspricht. Hunde scheinen sich inzwischen unter Menschen sehr wohl zu fühlen.
Und auch bei Kindern widerspricht die Erziehung/Kultivierung deren Instinkt, und wir sind uns einig, dass sie letztlich dem Kind langfristig förderlich ist.
Die Frage eins lautet also:
Kann die Domestizierung von Tieren den Tieren langfristig förderlich sein?
(Ich neige zu ja - Beispiel Hund, vielleicht auch Pferd)
Die Frage zwei lautet:
Wie ist das konkret bei Elefanten?
(Ich habe keine Ahnung)
Die Frage drei lautet:
Hätte der Mensch das Recht, Tieren auch zu schaden, wenn das dem Menschen nützt?
(Ich weiß es auch nach längerem Nachdenken nicht, möchte aber auf jeden Fall zwischen Insekten und Vögeln/Säugetieren unterscheiden)
Thomas Baader am Permanenter Link
" hat zum Beispiel auch PETA dokumentiert."
PETA wird gilt hier beim HPD als seriöse Quelle? Ernsthaft?
Vielleicht mal bei google "PETA" und "criticism" eingeben...
Frank Nicolai am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Baader, Sie kritisieren tatsächlich, dass hier auf PETA Bezug genommen wird? Geht es in der Fotoreportage um PETA oder um Elefanten und Tierquälerei?
Ich zitiere einmal mehr Michael Schmidt-Salomon: Wenn die Falschen das Richtige sagen wird das Richtige nicht falsch.
Thomas Baader am Permanenter Link
Lieber Herr Nicolai,
ich antworte etwas sehr spät, weil ich Ihre Erwiderung nicht bemerkt hatte... aber noch geht ja die Kommentarfunktion zu diesem Artikel, also gehe ich mal davon aus, dass mein Kommentar noch möglich ist.
Humanismus ist üblicherweise verbunden mit Rationalismus. Deswegen ist es richtig, wissenschaftliche Prinzipien zu vertreten und die z.B. die religiöse Rechte in den USA zu kritisieren, wenn sie kreationistischen Unfug von sich gibt. Um glaubwürdig zu sein, muss man Unwissenschaftlichkeit aber dort kritisieren, wo immer sie auftritt. PETA behauptet, dass Milch Autismus auslöst, was nach den Erkenntnissen der Wissenschaft ebenfalls Blödsinn ist. Und ja, das macht PETA zu einer unseriösen Quelle - ganz abgesehen von zahlreichen anderen Dingen, die sich anführen ließen (z.B. dass PETA-Einrichtungen erwiesenermaßen mehr Tiere einschläfern als die staatlichen Tierheime, die von PETA aggressiv kritisiert werden... "Holocaust auf Ihrem Teller"-Kampagne und die verdiente Anzeige wegen Volksverhetzung usw.)
pavlovic am Permanenter Link
Ich möchte auf Aspekte des Tierschutzes hinweisen wie ihn radikale Tierschützer meinen ausdrücken zu müssen. Es spiegelt sich im Titel des Artikels wieder: "Elefantenquälen für den Tourismus".