Säkulare Szene mischt München auf

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Fotos: D. Farago

MÜNCHEN. (hpd) Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit – Münchens Leopoldstraße verwandelte sich in Münchens größtes Straßenfest. Der "Corso Leopold" findet zweimal jährlich statt und hat am Samstag und Sonntag bei schönstem Spätsommer-Wetter erneut etwa 300.000 Besucher angelockt.

Doch wer sich noch bei den vergangenen Veranstaltungen auf der Prachtmeile verlief, ist spätestens in diesem Jahr an einem der säkularen Stände stehen geblieben. Denn zu sehen waren neben kulturellen, musikalischen und informativen Ständen diesmal ganz deutlich die Zelte des BfG München, der gbs-München und das "Karrée der Kunst".

Der im Karrée geschaffene Raum beherbergte Arbeiten des Kunstpreises "DER FRECHE MARIO" aus den vergangenen Jahren. (Für das Jahr 2012 läuft noch die Einsendefrist.)

Die vom Süden vorbeischlendernden Besucher wurden von einer 3,5-Meter-Mixa-Figur mit ihrem Teppichklopfer in den Stand gewunken. Wer hiervon eher abgeschreckt wurde, ist spätestens bei der "Zölibatstankstelle" doch in die Ausstellung eingebogen und konnte so weitere ernste und lustige Grafiken bestaunen und Eindrücke tanken. Die Tankstelle dürfte sowieso die am meisten fotografierte Tankstelle Münchens geworden sein. Zudem gab es einiges an Informationsmaterial und natürlich den beliebten "Heiligen Stuhl" neben dem "Heiligen Geist" gleich zum Mitnehmen.

Gestört wurde die gemütlich eingerichtete "Kunst-Meile" nur selten, dann aber mit "gelebter christlicher Menschenliebe". Neben wüsten Beleidigungen wurde auch einmal die Ordnungshüter herbeigerufen. Die zwei Beamten schienen zunächst überfordert, was eine Anforderung weiterer drei Kollegen zur Folge hatte. Doch auch diese konnten sich außer einem Schmunzeln über verschiedene Grafiken nicht dazu durchringen, den Veranstalter der diesmaligen Galerie für seine Frechheit im öffentlichen Raum zu belangen.

Etwas weiter südlich vom "Karrée der Kunst" gab es einen "Salon des Öffentlichen". Hier waren der BfG-München und die gbs-München mit ihren Ständen vertreten. Der BfG-Stand wurde diesmal von Wolfgang Sellinger organisiert; er hatte dabei tatkräftige Unterstützung vom BfG Neuburg. Neben BfG-Infomaterialien waren auch Grafik-Schilder von der Galerie der Kirchenkritik ausgestellt.

Gleich nebenan war der aufwändig neu gestaltete Stand der gbs-München aufgestellt, der, wie das Karrée, ebenfalls von David Farago geplant wurde. Die Leitung übernahmen die vielen fleißigen gbs-Freunde aus München selbst und bekamen tatkräftige Unterstützung von der Augsburger Regionalgruppe. In der Auslage waren bekannte Infomaterialien der Giordano-Bruno-Stiftung und Schriften zum Hineinlesen.

Dazwischen befand sich - von weitem sichtbar - der GerDiA-Info-Point zur deutschlandweiten GerDiA-Kampagne. Neben dem Flyer zur Aktion war vor allem das aufklärende Gespräch mit den Passanten im Angebot. Dazu schreibt Ines Wendler von der gbs-München: "Wir müssen draußen bleiben". An diesem Maxi-Plakat mitten auf der Münchner Leopoldstraße, auf dem durchgestrichene Fotos von "Andersgläubigen", "Lesben", "Wiederverheirateten" und "Atheisten" zu sehen waren, blieb an diesem Wochenende der Blick hunderter Münchner hängen.

Nach einer wochenlangen Vorbereitungs-Phase ist es in München gelungen, mit gleich mehreren Ständen umfangreiche Aufklärungsarbeit an die Besucher zu bringen. Sei es mit Witz, ernsten Themen oder einfach mit Material für den Leseabend zu Hause.

Zudem ging ein lange gehegter Wunsch von mir in Erfüllung: gar nicht so verschiedene Gruppierungen ein kleines Stück näher zu bringen. Selbst beim Abbauen bis in die Nacht wurde zusammengearbeitet, bis sich die Heckklappe des 7,5-Tonners schloss. Die vielen Wochen Planung waren mit dem Ergebnis des überwältigenden Zuspruchs auf der Veranstaltung ein voller Erfolg.

Zusammen sind wir besser!

David Farago
Regionalgruppensprecher der gbs)))
Sprecher AUGSBURgbs)))

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