FRANKFURT/M. (hpd) Zum Internationalen Frauentag am 8. März treffen sich einige der bekanntesten islamkritischen Frauen- und Menschenrechtlerinnen der Welt in Frankfurt. Ihr Thema: Der arabische Frühling als weibliche Revolution und Säkularismus in der islamischen Welt.
Eine so prominente Zusammenkunft von internationalen Islamkritikerinnen, Menschenrechtsaktivistinnen und Frauenrechtlerinnen gab es selten in Deutschland. Am 8. März, dem offiziellen „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“, treffen sich unter anderem die Schriftstellerin Taslima Nasrin, eine der Unterzeichnerinnen des berühmten Manifest der 12, die im Iran zum Tode verurteilte Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrates der Ex-Muslime, und Maryam Namazie, Sprecherin der Organisation „Equal Rights Now“.
Der Arabische Frühling und die Frauen
Eines der Themen, über das die Menschenrechtlerinnen sprechen werden, sind die revolutionären Umwälzungen im Nahen Osten, die unter der Bezeichnung „Arabischer Frühling“ eine ganze Reihe autoritäter Regime stürzten und die nun in einigen Ländern die Islamisten an die Macht gespült haben.
Was bedeutet diese Entwicklung für die Menschen in Ägypten, Tunesien und Libyen – insbesondere für die Frauen? Gerade die ägyptische Revolution war zu einem großen Teil der Verdienst einer Generation selbstbewusster junger Frauen, die bereit waren, gegen Unrecht aufzustehen, und denen nun ein Dasein als Bürgerinnen zweiter Klasse droht. Aus diesem Grund lautet das Thema der Konferenz auch: „Nein zur Scharia-Gesetzgebung“.
Morddrohungen und Todesurteile
Die eingeladenen Gäste wissen, wovon sie sprechen. Viele von ihnen wuchsen selbst in Ländern auf, in denen Frauen nicht die gleichen Rechte genießen wie Männer, und auch sie haben sich gegen diese Unterdrückung gewehrt – mit schlimmen Konsequenzen.
Einige von ihnen, wie etwa die im französischen Exil lebende Bangladescherin Taslima Nasrim, erhalten regelmäßig Morddrohungen. Mina Ahadi wurde nach der Islamischen Revolution im Iran sogar ganz offiziell zum Tode verurteilt und muss auch noch in Deutschland die Rache des iranischen Geheimdienstes und islamistischer Extremisten fürchten. Über ihr Leben wird gerade ein Dokumentarfilm gedreht.
Mit diesem Erfahrungshintergrund werden die Rednerinnen über die Vereinbarkeit von Islam und Gleichberechtigung sprechen, von Frauenrechten in traditionell patriarchalischen Gesellschaften, und über die Chancen von säkularen Demokratien in der islamischen Welt.
Konstantin Flemig/KFF