Hoffnung macht der Zusammenschluss von zwei weniger energischen aber länger etablierten Organisationen: WWF und Greenpeace setzen sich derzeit für ein Tunfisch-Schutzgebiet in den Laichgründen ein. Einige hundert Kilometer westlich von Ibiza und ebenso weit östlich von Menorca und bis vor die nordafrikanische Küste soll die Schutzzone reichen. Davon sollen nicht nur alle sechs Tunfisch-Arten des Mittelmeeres profitieren - für Meeresschildkröten und Haie ist das nährstoffreiche Seegebiet kaum weniger wichtig.
Filmtipp: Sushi – The global catch (Trailer):
Blauflossenthunfisch: Artenschutz kontra Esskultur | GLOBAL 3000:
Tunfische des Mittelmeeres
Im Mare Nostrum leben sechs Tunfisch-Arten – in absteigender Größe: Blauflossen-Tunfisch (Thunnus thynnus, Rekord: 4,58m, sonst bis 3m), Weißer Tunfisch (T. alalunga, bis 1,4m), Thonine (Euthynnus alletteratus), Echter Bonito (Katsuwonus pelamis, bis 1m), Pelamide (Sarda sarda, bis 90cm) und Fregatten-Makrele (Auxis rochei, bis 50cm). Ist an einer Tauchbasis die Rede von Tunfischen, handelt es sich dabei aber meistens um Bernsteinmakrelen (Seriola dumerili oder die kleineren S. rivolana). Diese Stachelmakrelen können bis knapp unter zwei Meter lang werden und nähern sich im Frühjahr und Herbst den Küsten, zum Laichen und um von der durch die Algenblüte angekurbelten Nahrungskette zu profitieren. Von den echten Tunfischen werden bei Tauchgängen am ehesten noch Pelamiden beobachtet, die umgangssprachlich gern als Bonitos durchgehen. Alle anderen Arten wird man bestenfalls an abgelegenen Seebergen oder exotischen Hochseeinseln begegnen. Die besten Plätze kennt – da schließt sich der Mittelmeer-Kreislauf – leider die harpunierende Fraktion.