Wie füttert Gott Hund Charlie im Himmel?

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Viele Hunde- und Katzenfreunde hoffen, ihre verstorbenen Vierbeiner im Jenseits wieder in die Arme schließen zu können. Das ist doch eher naiv.

Tiere sind Geschöpfe, die die meisten Menschen faszinieren. Praktisch alle Kinder haben ein Lieblingstier. Die Liebe zu ihnen scheint genetisch verankert zu sein. Schon kleine Kinder sind verzückt, wenn sie Haustiere entdecken.

Die Millionen Katzen und Hunde, die bei uns gehalten werden, zeugen von der Tierliebe. Viele Halter entwickeln eine intensive Beziehung zu ihren vierbeinigen Hausgenossen. Für kinderlose oder ältere Ehepaare werden vor allem Hunde, die man dressieren kann, zum Kinderersatz.

Stirbt ein Haustier, beweinen es viele so, als habe ein Familienmitglied das Zeitliche gesegnet. Tiere können kremiert und in der Urne aufbewahrt werden. Die Tierindustrie ist für alle Eventualitäten gewappnet.

Viele Tierliebhaber hoffen, ihre Vierbeiner im Jenseits wieder zu treffen

Viele trauernde Tierliebhaber wünschen sich, dass es nur ein Abschied auf Zeit ist. Sie klammern sich an die Hoffnung, dass es dereinst ein Wiedersehen im Jenseits gibt. Nicht nur Gläubige erwarten es – vor allem aber sie. Speziell freikirchliche, für die ein Leben im Himmel oder Paradies eine Selbstverständlichkeit ist. Schließlich verspricht dies die Bibel, die für sie das unumstößliche Wort Gottes ist.

Viele freikirchliche Meinungsträger kommen dabei trauernden Gläubigen weit entgegen. Sie machen ihnen Hoffnung, ihre vierbeinigen Lieblinge im Himmel wieder in die Arme schließen zu können.

Die Plattform Jesus.ch hat dazu eine klare Haltung. "Kommt mein Haustier in den Himmel?", fragt sie und ergänzt: "Vielleicht sollte man sich eher fragen: Warum sollte es dort keine Tiere geben? Und warum sollten Haustiere nicht in den Himmel kommen?"

Nach den rhetorischen Fragen erinnert die Plattform daran, dass Gott ein kreativer Schöpfer und der Garten Eden voller Tiere gewesen sei. "Zu glauben, im Himmel gibt es nur Wolken, auf denen Menschen sitzen und Harfe spielen, ist vielleicht ein wenig naiv", heißt es weiter.

Es sei eher unwahrscheinlich, dass Gott im Himmel auf die Vielzahl von Pflanzen und Tieren verzichte. Alle Geschöpfe, die er erdacht habe, seien zum Leben bestimmt und nicht für den Tod.

Jesus.ch identifiziert Gott als wahren Tierliebhaber: "Wenn man die Tierwelt anschaut, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bis ins kleinste Detail hat Gott die unterschiedlichsten Kreaturen liebevoll und ausgeklügelt erdacht."

Der Ort, wo alles gut ist, kann nicht verschlossen bleiben

Die Plattform zitiert Psalm 50, in dem Gott sagt: "Denn alle Tiere gehören mir ohnehin, das Wild im Wald und auf dem Feld, die Tiere auf den Bergen und Hügeln. Ich kenne jeden Vogel unter dem Himmel und die vielen kleinen Tiere auf den Wiesen."

Geschöpf Gottes zu sein bedeute für dich und mich und meinen Hund Charlie, dass Gott uns kenne. Und wörtlich: "Wenn Gott Menschen und Tiere aus Liebe geschaffen hat, dann kann er nicht den einen seinen Himmel öffnen, den Ort, wo alles gut ist, und ihn den anderen verschließen."

Er glaube ganz fest, dass auch den Tieren ein Leben über den Tod hinaus offenstehe, schreibt der Autor. "Ich kann mir gar keinen Himmel ohne meinen Hundefreund Charlie vorstellen. Ich würde ihn ganz furchtbar vermissen", erklärt er.

Menschliche, allzu menschliche Sehnsüchte

Sorry, liebe Jesus-Freunde, da offenbaren sich offensichtlich menschliche Sehnsüchte, die in kindlich naive Ideen münden und an Kindermärchen erinnern. Glaubt ihr außerdem, dass Gott nicht nur die geliebten Haustiere der Gläubigen rettet, sondern alle Trillionen von Tieren, die einst auf der Erde lebten, in den Himmel holt?

Gilt das auch für die unzähligen Nutztiere, die in Schlachthöfen den Tod finden? Ist ein Kalb, das auf dem Teller landet, für Gott weniger oder gleichviel wert wie Hund Charlie? Und womit füttert Gott die Vierbeiner? Mit Fleisch von anderen Tieren im Himmel?

Fragen über Fragen. Ob wir je Antworten bekommen, ist ziemlich ungewiss.

Übernahme mit freundlicher Genehmigung von watson.ch.

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