(hpd) Bistumsfinanzen sind im Wallis weiterhin eine Glaubensfrage. Kürzlich veröffentlichte der "Walliser Bote" einen Artikel mit dem Titel "Der Wert der Kirche lässt sich nicht beziffern". Wir sind überzeugt, dass eine solche Bemessung durchaus möglich ist, aber am Unwillen des Bistums, gepaart mit politischem Filz, scheitert.
Die Walliser Freidenker stehen für Transparenz ein und fordern, dass alle Institutionen, welche öffentliche Gelder erhalten, ihre Zahlen offenlegen müssen. Solange sich das Bistum Sitten hinter nicht nachvollziehbaren Behauptungen verstecken kann, ist der Weg für Exzesse wie jene in Limburg in Deutschland frei.
Was gibt es denn da zu verstecken?
Gerne würden wir mithilfe der kantonalen Behörde für Öffentlichkeit und Datenschutz mehr darüber erfahren, wie die Kirchen wirtschaften, doch leider haben einige Volksvertreter mit finanziellen Kahlschlagmassnahmen dafür gesorgt, dass diese Dienststelle ihrer Arbeit nicht mehr angemessen nachkommen kann.
Wir hoffen, dass auch das Bistum Sitten sich die Weisung aus dem Vatikan, in der Papst Franziskus sich dafür ausspricht, mit finanzieller Transparenz Vertrauen zu schaffen, zu Herzen nimmt. Denn glauben zu müssen, reicht uns nicht.
Gläubige sollen Kirche finanzieren, nicht die Allgemeinheit!
Wir bitten die gläubigen Kirchenmitglieder, sich am freiwilligen Bistumsopfer am kommenden Wochenende zu Allerheiligen rege zu beteiligen, um ein Defizit in den Bistumsfinanzen zu verhindern. Um dies zu erreichen, muss das Bistum 1.381.854 Franken durch Spenden einnehmen.
Denn weil das Defizit des Bistums Sitten vom Kanton Wallis und damit auch von Nicht-Kirchenmitgliedern getragen werden muss, hoffen wir darauf, dass sich die Glaubensgemeinschaft selbstständig finanziert und es somit dem Rest der Bevölkerung erspart bleibt, diese Kosten zu mitzutragen.
Marcel Theler, Melanie Hartmann und Valentin Abgottspon
Vorstand der Sektion Wallis der Freidenker-Vereinigung der Schweiz
Dieser Text erschien in kürzerer Form als Leserbrief in der Print-Ausgabe des Walliser Boten vom 30. Oktober 2013