Ausweg wird dringend gesucht

Der Klimagipfel Warschau wenige Stunden vor dem geplanten Ende: Die Diskussion um "Loss and Damage" ist gespenstisch. Nach dem demonstrativen Auszug der Umweltorganisationen wird als letzte Verteidigungslinie um eine Form ohne Inhalt gekämpft. Diese Diskussion hatten wir bereits in Doha – ohne Ergebnis.

Die Konferenz in Warschau droht wie die Vorgängerkonferenz in Kopenhagen mit einem Scherbenhaufen zu enden. Nach dem Rückzug der polnischen Regierung aus der internationalen Verantwortung, nach dem offenen Rechtsbruch durch die Verletzung der Kyoto-Zusagen durch Japan und nach dem Auszug der Umweltorganisationen gestern wird dringend nach einem Notnagel gesucht. "Loss and Damage" – Verluste und Schäden durch den Klimawandel und ihr Ausgleich – wird von vielen Außenstehenden als ein möglicher Notnagel gesehen.

Nach öffentlichen Verlautbarungen auch aus der deutschen Delegation stehen die Chancen dafür nicht schlecht: "Die Verhandlungen", erklärte Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser [...], "laufen besser, als viele denken." Aber das kann nicht stimmen: Tatsächlich wiederholt sich in Warschau das, was schon vor Jahresfrist auf dem Klimagipfel in Doha zu beklagen war.

 

Gestern verließen die an der Klimakonferenz beteiligten NGO's die Konferenz.