KÖLN. (ZdE) Am 15. Mai 2009 wurde im Bürgerhaus Köln-Zollstock die diesjährige Jahreshauptversammlung des Zentralrates der Ex-Muslime durchgeführt und die Vorhaben des laufenden Jahres besprochen.
Nach dem Bericht zum vergangenen Jahr und der Wiederwahl des Vorstands mit Mina Ahadi (1. Vorsitzende), Shanaz Moratab (stellvertretende Vorsitzende) und Nur Gabbari (Verantwortlicher für Finanzen) wurde im Rahmen einer solidarischen und einträchtigen Atmosphäre die Doppelabgrenzung des Zentralrats der Ex-Muslime sowohl nach rechts gegenüber fremdenfeindlichen Trittbrettfahrern fortschrittlicher Islamkritik als auch nach „links“ gegenüber „antirassistischen“ Pro-Islamisten und Verteidigern der islamischen Herrschaftskultur gezogen. Diese Position wurde auch von den anwesenden Fördermitgliedern und Unterstützern Michael Schmidt-Salomon (Giordano-Bruno-Stiftung) und Hartmut Krauss (Hintergrund-Redaktion) unterstrichen.
Für das laufende Jahr plant der Zentralrat der Ex-Muslime eine öffentliche Kampagne für die Asylrechtsanerkennung für Ex-Muslime und Islamabtrünnige aus Ländern mit islamisch geprägten Verfassungen und Herrschaftsinstitutionen. Dabei soll anhand von konkreten Fallbeispielen und Biographien von Betroffenen sowohl die Grausamkeit islamischer Unterdrückungspraxen als auch die bürokratische Inhumanität deutscher Behörden aufgezeigt werden. In diesem Kontext ist dann das Thema Integration und Zuwanderungspolitik mit im Visier. Am Rande der Veranstaltung wurde bereits ein akuter Fall besprochen.
Am 21.November 2009 will sich der Zentralrat der Ex-Muslime mit einer öffentlichen Kundgebung an dem europaweiten Aktionstag gegen Scharia beteiligen, an dem parallele Kundgebungen in anderen europäischen Großstädten durchgeführt werden sollen.
Sowohl für die Asylrechtskampagne als auch für die Vorbereitung der Kundgebung sind Arbeitsgruppen eingesetzt, an denen sich Interessierte sehr gerne beteiligen und mit Ideen einbringen können.
Nach der Mitgliederversammlung fand am Abend am selben Ort eine Film und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Kinder und Jugendliche in der Todeszelle. Repression und Grausamkeit unter der iranischen Gottesdiktatur” statt. In einem der beiden Filmdokumente wurde an das Schicksal von Delara Darabi erinnert, die trotz des Protestes vieler Menschen und Organisationen am 1. Mai 2009 hingerichtet worden ist.
Hartmut Krauss