Sterberate im Umerziehungslager durch Familienbesuche gesenkt
Radio Free Asia berichtet, dass Familienmitglieder von Gefangenen täglich ihre Angehörigen im Umerziehungslager Nummer 12 im Nordosten des Landes besuchen können. Sie versorgen sie mit Kleidung wie Unterwäsche oder Schuhen und auch mit Nahrungsmitteln. Die dadurch verbesserten Lebensumstände haben zu einem Rückgang von Todesfällen in dem Lager geführt, heißt es. Im Lager inhaftiert seien gewöhnliche Verbrecher, aufgrund von Drogendelikten Verurteilte und auch Menschen, die beim Versuch, illegal das Land zu verlassen, verhaftet wurden. Eine Quelle berichtet, dass die meisten der Inhaftierten unter widrigsten Lebensumständen in den Minen des Lagers arbeiten müssen, was zu vermehrten Todesfällen geführt habe. Daher habe die Lagerleitung “keine andere Wahl gehabt, als die Häftlinge mithilfe ihrer Familien am Leben zu erhalten.”
Das Lager Nummer 12 ist ein sogenanntes “Kyohwaso”, ein Lager, in dem die Insassen durch Arbeit umerzogen werden sollen. Eine andere Art von Lager sind die sogenannten “Kwanliso” (“Kontrollort”), in denen zumeist politische Gefangene – teilweise mit ihren Familien inklusive Minderjähriger – interniert sind. Es ist nicht bekannt, dass es dort Versuche gibt, den Häftlingen besondere lebensverlängernde Maßnahmen zuteilwerden zu lassen. Zeugenaussagen legen eher nahe, dass die dort Inhaftierten sich buchstäblich zu Tode arbeiten sollen, so dass Regimekritiker “ausgelöscht” werden.
Kurznachrichten
Die nordkoreanische Eishockey-Nationalmannschaft war zu Gast in Luxemburg. Ihre erste Handlung in einem Hotel sei gewesen, alle Fernsehgeräte in das Zimmer ihres Trainers zu bringen, haben “zuverlässige Quellen” berichtet. Abgesehen von der Fahrt zur Eishalle habe niemand von ihnen während des Aufenthalts das Hotel verlassen.
Zwei Statuen von Simbabwes Langzeitpräsident Robert Mugabe wurden Berichten zufolge in Pjöngjang fertiggestellt. Eine der beiden soll etwa neun Meter hoch sein und 3.5 Millionen Dollar kosten und die andere 1.5 Millionen Dollar wert sein. Hergestellt wurden die Monumente wahrscheinlich vom Mansudae-Kunststudio, das sich mit dem Bau von Statuen ja bestens auskennt. Dieses Studio hat in einigen afrikanischen Ländern Kunst- oder Bauwerke realisiert, baute ein Museum inklusive Panorama nahe Angkor Wat in Kambodscha und restaurierte sogar den Märchenbrunnen in Frankfurt.
In eigener Sache: Veranstaltungshinweis
SARAM – für Menschen in Nordkorea und der Autor Christian Eisert laden zu einer Lesung und Diskussionsrunde ein. Eisert wird aus seinem Buch “Kim und Struppi: Ferien in Nordkorea” lesen und von seiner Reise nach Nordkorea berichten. Gemeinsam werden wir die Frage diskutieren, ob man in Nordkorea seinen Urlaub verbringen sollte und was sich in den für Touristen nicht zugänglichen Teilen des Landes eigentlich abspielt. Vorab gibt es eine kurze Einführung zur politischen Lage und der Menschenrechtssituation in Nordkorea. Moderiert wird die Veranstaltung von Volker Panzer.
Zeit: Donnerstag, 15. Mai 2014, um 19 Uhr
Ort: Literaturhaus Berlin, Fasanenstr. 23, 10719 Berlin-Charlottenburg
Der Eintritt ist frei, eine Spende erwünscht. Nach der Veranstaltung laden wir herzlich zu einem kurzen Empfang ein.
SARAM e.V.i.G.
www.saram-nk.org