Stehen die Zeichen im Iran tatsächlich auf Tauwetter? Fast hat des den Anschein, als würde sich der als moderat geltende Präsident Rouhani gegen die geistlichen Führer Ayatollah Ali Khamenei stellen.
Anläßlich des nationalen Frauentages im Iran ist eine erneute Debatte um die Rolle der Frau entbrannt. Khamenei hat zu diesem Tag die üblichen Parolen ausgegeben, die nichts weiter als "Frau am Herd" bedeuten. Rouhani hingegen erklärte: "Wer gegen den gesellschaftlichen Fortschritt der Frau ist, sollte die Gründe dafür nicht in den Vorschriften des Islam suchen." Zwar nannte er den obersten geistlichen Führer nicht direkt, von Kommentatoren wurde das aber als deutlicher Hinweis in diese Richtung gesehen.
"Deutliche Worte fand auch Ex-Präsident Ali Akbar Hashemi Rafsanjani, der als Verbündeter Rouhanis gilt: 'Es ist weder mit der Logik noch mit den gesellschaftlichen Realitäten vereinbar, von Frauen zu erwarten, dass diese sich ausschließlich zuhause um die Kinder kümmern sollen. Wenn wir das Familienmanagement den Frauen und alle anderen Aufgaben den Männern überlassen, schaden wir sowohl unseren Frauen als auch den Männern".