Europawahl 2014

Stimmen zu Europa (1)

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David Pollock. Foto: Corinna Gekeler

(hpd) In der European Humanist Federation (EHF) arbeiten Organisationen aus über 20 Ländern zusammen für ein Säkulares Europa. Mitte Mai kamen sie zu einer Konferenz in Brüssel zusammen. Der hpd fragte Teilnehmende, warum ihnen Europapolitik wichtig ist. Bis zur Europawahl werden ihre Stimmen täglich auf dem hpd sprechen.

David Pollock ist Vorsitzender der europäischen Delegation der International Humanist and Ethical Union (IHEU) und im Vorstand der British Humanist Association (BHA).

 

„Wir Konfessionslosen sind die Mehrheit in Europa, dementsprechend sollten wir uns auch in der Europapolitik organisieren. Wenn wir unsere Teilnahme in den Gremien in Zusammenarbeit mit anderen progressiven Gruppierungen und in Kontakt mit Europaabgeordneten nutzen, führt das mehr und mehr zu Erfolgen; vom Thema Religionsunterricht über Frauenrechte bis hin zu Euthanasie,“ skizziert der erfahrene humanistische Aktivist David Pollock seine wichtigste Strategie. Der frühere Präsident der EHF ist das beste Beispiel für deren direkte Zusammenarbeit mit der IHEU, deren Vertreter Pollock bei der Europäischen Kommission ist. Dort ist die IHEU als NGO anerkannt, die EHF jedoch nicht.

„Die BHA profitiert enorm von den Informationen zu aktuellen Entwicklungen und Hintergründen, die wir von der EHF erhalten. Damit können wir richtig gute Lobbyarbeit betreiben, zum Beispiel indem wir die Europaabgeordneten aus Großbritannien unterstützen bzw. unter Druck setzen,“ bekräftigt Pollock sein Engagement auf beiden Ebenen. Außerdem könne die BHA so auch die Aktivitäten der EHF bestens unterstützen – deren Erfolge wiederum auch auf Lobbyarbeit „vor Ort“ basiert, damit sich die Abgeordneten auch auf auf europäischer Ebene entsprechend verhalten.

Übrigens wird der weltweite Humanisten-Kongress der IHEU vom 8. bis 10. August in Oxford stattfinden.

Pollock findet, man sollte sowieso wählen gehen, alleine schon wegen der enormen Auswirkungen der Europapolitik auf unser Leben. Und er ergänzt: „Die deutschen Stimmen zählen besonders, weil Deutschland als größtes EU-Land auch die meisten Sitze und somit Einfluss hat.“

Corinna Gekeler

 

Fotos: Gekeler, Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften, Yvan Dheur, Ligue de l’enseignement