Das Bürgerbegehren "Potsdam ohne Garnisonkirche" war erfolgreich. Es wurden die erforderlichen Unterschriften gesammelt.
Nun muss sich der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung damit befassen, wie es mit dem umstrittenen Wiederaufbau der geschichtsträchtigen Kirche weiter geht. Das wird vermutlich bereits am kommenden Mittwoch der Fall sein.
Der Sprecher der Bürgerinitiative, Simon Wohlfahrt, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. "Wir hatten ja rein rechtlich sogar ein Jahr Zeit - und haben die Unterschriften in dreieinhalb Monaten gesammelt."
Die Stiftung Garnisonkirche reagierte hingegen zurückhaltend auf das Bürgerbegehren. Deren Sprecher sagte: "Wir haben Respekt davor, dass Menschen ihre Meinung öffentlich kundtun." Er bedauerte, dass es der Stiftung nicht gelungen sei, klarzumachen "worum es ihr inhaltlich geht."
Der Wiederaufbau der Garnisonkirche ist vor allem deshalb umstritten, weil sie 1933 von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt wurde. "Am 21. März 1933, dem 'Tag von Potsdam', reichten sich in dem Gotteshaus Reichspräsident Paul von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler demonstrativ die Hände."
Die Bürgerinitiative hält zudem für bedenklich, "dass die geschätzten Baukosten von 100 Millionen Euro in erster Linie aus öffentlichen Kassen bezahlt werden müssten."