ROSSDORF. (hpd) Die Skeptiker der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) haben ihr drittes Vierteljahresmagazin 2011 veröffentlicht. Das Titelthema ist die Wasser-Esoterik, die nicht nur nach dem atomaren Desaster in Japan beschworen wurde. Ebenso geht man den Verschwörungstheorien der Auslösung von Erdbeben durch HAARP-Radiowellen auf den Grund.
In seinem Beitrag „Das HAARP-Experiment und die Verschwörungstheoretiker“ beschäftigt sich Holm Hümmler mit „Erdbebenmaschinen“.
Um das Funkwellenexperiment HAARP (High Frequency Active Auroral Research Program) in Alaska rankt sich eine Vielzahl von Verschwörungsbehauptungen: Die Anlage soll die Atmosphäre zerstören, der Gedankenkontrolle oder der Wettermanipulation dienen. In jüngerer Zeit wurde die Versuchsanlage immer wieder mit der Entstehung schwerer Erdbeben, unter anderem in Haiti oder in Japan, in Verbindung gebracht. Die genauere Betrachtung der angeblichen Beweise und Wirkungsmechanismen zeigt: Die für eine Verschwörung vorgebrachten Argumente sind selbst im Vergleich zu anderen Verschwörungstheorien ausgesprochen abenteuerlich.
Das wundersame Wasser „Von Emoto bis Grander“ ist das Thema des Beitrages von Helge Bergmann.
Der Markt für esoterisches Wasser boomt. Glaubt man den Heilsversprechen der Angebote, gibt es keine gängige Krankheit, von Kopfschmerzen bis Krebs, die nicht mit irgendeinem Wunderwässerchen geheilt werden könnte. Geht man eher skeptisch als gläubig in die Details solcher Werbung, wird man zwar viele vollmundige Behauptungen finden, nicht aber nachvollziehbare Beweise. Dieser Mangel wird häufig durch pseudowissenschaftliche Erklärungen versteckt. Eine systematische Durchsicht solcher Werbetexte legt die Defizite der Angebote und die Tricks der Anbieter von Wunderwässern offen.
Im Forum heißt es dann: Paramedizin: Nachfrage gesichert! (Hanns Heinrich)
In Fakt und Fiktion wird anschließend über Die 21. GWUP-Konferenz 2011 in Wien berichtet. (Inge Hüsgen). Anschließend wird Genaueres über Die GWUP-Psi-Tests 2011 refereriert. (Martin Mahner). Der Artikel Außer Sinnen - Klassiker der Parawissenschaften auf dem Prüfstand (Claudia Muth, Inge Hüsgen) geht der Frage nach, warum Menschen eigentlich an außersinnliche Wahrnehmung glauben.
Beim Spuk im "Hotel Waldlust"? (Bernd Cunow) geht es um (angebliche) nächtliche Schreie und täglich verschwindende Menschen und schließlich macht der Beitrag Power-Balance-Armbänder nicht besser als Placebos (Philippe Leick) deutlich, um welches nutzloses Produkt es sich dabei handelt.
Im Magazin wird unter dem Titel Das Leichen-Öl der Heiligen Walburga (Mark Benecke) eben dieses Öl kriminalbiologisch untersucht und für den Artikel Lehre statt Leerformeln interviewt Bernd Harder die beiden Medizin-Professoren Klaus-Dietrich Bock und Manfred Anlauf über die zunehmende „Entwissenschaftlichung der Medizin“.
In der Rubrik der Buchkritik geht es um 2012 - oder wie ich lernte, den Weltuntergang zu lieben. (Bernd Harder) und das Buch von Bißwanger-Heim, Thomas; Ernst, Edzard: Asiatische Heilkunde (Inge Hüsgen) und Bernd-Olaf Küppers Wissen statt Moral. (Krista Federspiel).
C.F.
Hier kann man das Magazin bestellen.