(hpd) Es gibt erstaunlich viele Prominente, die sich als Atheisten, Humanisten und Agnostiker „outen“ – zumindest in angelsächsischen Ländern. Ihre Begründungen dafür sind oftmals unterhaltsam, klug und vorbildlich. Deshalb hat der hpd beschlossen, regelmäßig eine Auswahl zusammenzustellen, sortiert nach Zunft. Den Anfang machen SchauspielerInnen.
Joaquin Phoenix, geb. 28. Oktober 1974 in Puerto Rico als drittes von fünf Kindern von Gottesmissionaren. Er spielte in einigen bekannten Hollywoodfilmen und Independants mit, wie etwa als Commodus in Gladiator (2000), und sang sogar selbst als Johnny Cash in Walk the Line (2005).
Phoenix glaubt weder an Gott, noch an ein Jenseits oder an eine Seele. Er glaube an nichts. Er denke, es sei absolut richtig für Menschen, ihre eigenen Überzeugungen zu haben, wenn es sie glücklich mache, aber für ihn sei dies eine absurde Idee:
“I don’t believe in god. I don’t believe in an afterlife. I don’t believe in soul. I don’t believe in anything. I think it’s totally right for people to have their own beliefs if it makes them happy, but to me it’s a pretty preposterous idea.”
Jodie Foster, geb. 19. November 1962 in Los Angeles, begann bereits als Dreijährige mit der Schauspielerei. Zu ihren bekanntesten Filmen zählen Taxi Driver (1976), in dem sie neben Robert de Niro die junge Prostituierte Iris mimte oder als Eleonor Arroway in Contact (1997), ein Film nach einem Roman von Carl Sagan. Sie führt gelegentlich auch selbst Regie.
Foster sagt ganz klar, dass sie Atheistin ist, aber Religionen und deren Rituale “absolut liebt”:
“I’m an atheist. But I absolutely love religions and the rituals. Even though I don’t believe in God. We celebrate pretty much every religion in our family with the kids. They love it, and when they say, Are we Jewish? or Are we Catholic? I say, Well, I’m not, but you can choose when you’re 18. But isn’t this fun that we do seders and the Advent calendar?”
Sir Ian McKellen, geb, am 25. Mai 1939 in Burnley Lancashire, Nordengland. Schon als Kind faszinierten ihn die Werke von Shakespeare und er übernahm Schauspielrollen in jeder Schulproduktion. Bekannt ist er nicht nur aus einigen Blockbustern, wie etwa als Magneto in X-Men (2000, 2003, 2006) und Gandalf in Lord Of The Rings (Herr der Ringe, 2003-2004). McKellen outete sich nicht nur als Atheist, sondern auch als homosexuell.
Er meint, er sei als Christ erzogen worden und ihm gefalle die Gemeinschaft des Kirchgangs. Das sei allerdings ersetzt worden durch die Gemeinschaft der Menschen, mit denen er arbeite. Also sei Gott, falls Sie existiere, nicht wirklich Teil seines Lebens:
“I was brought up a Christian, low church, and I like the community of churchgoing. That’s rather been replaced for me by the community of people I work with. I like a sense of family, of people working together. But I'm an atheist. So God, if She exists, isn't really a part of my life.“
Janeane Garofalo, geb. am 28. September 1964 in New Jersey, hatte viele Jobs, bevor sie im Showbusiness Fuß fasste: als Fahrradbotin, Schuhverkäuferin und Zeitarbeitssekretärin. 1985 etablierte sie sich als Stand Up Comedy-Künstlerin und wirkte in vielen Independent-Filmen mit, wie etwa als Heather Mooney in Romy and Michelles High School Reunion (1997) oder Kevin Smiths Dogma (1999), aber auch in bekannten Serien wie West Wing und 24. Sie hat in den USA den Status einer Kultfigur und als solche meint sie, Gott erscheine ihr sehr menschengemacht. Es gebe so viele Theorien und nicht jeder könne Recht haben. Es liege in der menschlichen Natur, eine religiöse Krücke zu benötigen und sie nehme das niemandem übel. Sie brauche das einfach nicht:
“God just seems very man-made to me. There are so many theories, and not everyone can be right. It's human nature to need a religious crutch, and I don't begrudge anyone that. I just don't need one. “
Angelina Jolie, geb. am 4. Juni 1975 in Los Angeles, wuchs bereits mit einem bekannten Schauspieler als Vater auf: Jon Voight. Richtig bekannt wurde sie erst mit Lara Croft (2001), nachdem sie bereits für ihre Rolle als Lisa Rowe in Girl, Interrupted (Durchgeknallt, 1999) einen Oscar erhalten hatte. Bekannt ist Jolie außerdem für ihr ausgeprägtes humanitäres Engagement wie auch für ihre Beziehung mit Brad Pitt (ebenfalls bekennender Atheist) und ihre zahlreichen Kinder. Sie gehört zu den bestbezahlten Schauspielerinnen der Welt, spendet ein Drittel ihres Einkommens für wohltätige Zwecke und wurde 2006 vom Time Magazine zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt gezählt.
Während eines Interviews mit The Onion wurde sie gefragt, ob Gott existiere, worauf sie antwortete, für die Menschen, die daran glaubten, hoffe sie das. Es brauche für sie jedoch keinen Gott zu geben.
Asked during an interview with The Onion whether God exists, Angelina Jolie said, "For the people who believe in it, I hope so. There doesn't need to be a God for me."
Daniel Radcliffe, geb. am 23. Juli 1989, wurde durch seinen Einsatz als Harry Potter in der gleichnamigen Filmreihe (2001-2011) weltbekannt. Er wurde zum reichsten Teenager Großbritanniens, als er den Vertrag zum fünften Harry Potter-Film unterzeichnete.
Radcliffe meint, er sei Atheist, sehe die Angelegenheit aber sehr entspannt. Er predige seinen Atheismus nicht, habe aber enormen Respekt vor Leuten wie Richard Dawkins, die dies täten. Er schaue sich alles im Fernsehen an, was dieser tue:
"I'm an atheist, but I'm very relaxed about it. I don't preach my atheism, but I have a huge amount of respect for people like Richard Dawkins who do. Anything he does on television, I will watch."
In einer Fernsehshow auf BBC sang Daniel Radcliffe den Element Song des Mathematikers und Musikers Tom Lehrer:
Fiona Lorenz