ROSSDORF. (gwup) Skeptiker Heft 3/2008 ist erschienen.
Vorschusslorbeeren gab es reichlich, als Prof. Claudia Witt im Mai eine Stiftungsprofessur
der Karl und Veronica Carstens-Stiftung an der Berliner Charité antrat. Ihre Aufgabe: Die Erforschung der Komplementärmedizin. Bei der Forschung allein soll es indes nicht bleiben, so Stiftungs-Geschäftsführer Dr. Henning Albrecht. Der verspricht sich von der neuen Professur eine „wissenschaftliche Untermauerung der Komplementärmedizin" und letztlich ein Plus an Akzeptanz für Außenseiter-Methoden wie Homöopathie. Tatsächlich schneidet Homöopathie in kontrollierten Studien nicht besser ab als Placebo. Die Skeptiker haben die neue Professur zum Anlass für einen Schwerpunkt Homöopathie genommen. Mit einem Arzt sprachen sie über seine Erwartungen an die Berliner Forschungen; ließen sich von einem Kollegen erklären, was die Zuckerpillen bei Patienten so beliebt macht - und sie verraten, wie einfach ein Homöopath 10 000 Pfund gewinnen kann.
Zum Inhalt:
- Das Ende der Homöopathie? Warum schwören so viele vernünftige Menschen auf die Zuckerkügelchen? Und warum halten sich Homöopathen für die Opfer einer Verleumdungskampagne? Der Arzt Ben Goldacre begibt sich auf die Spur von geschönten Statistiken, Unsinns-Studien und weit verbreiteter Selbsttäuschung.
- „Unmögliches muss man nicht erklären": Ein Gespräch mit dem Allgemeinmediziner und GWUP-Mitglied Dr. Werner Hessel über Außenseiterverfahren und die Kritik der Skeptiker an der neuen Stiftungsprofessur zur Erforschung der Komplementärmedizin an der Berliner Charité.
- „Homöopathika sind Placebos": Prof. Edzard Ernst, Leiter der Abteilung für Komplementärmedizin an der Universität Exeter, spricht Klartext. Früher war der Mediziner ganz beeindruckt von den Zuckerkugeln, ließ sich sogar in Homöopathie ausbilden. Doch die Zeiten sind vorbei. Jetzt bietet Ernst 10 000 Pfund für denjenigen, der belegt, dass Homöopathika wirksam sind.
- Grippemittel Tamiflu: Vom Ladenhüter zum Blockbuster. Ob es wirklich gegen Vogelgrippe hilft, weiß niemand. Trotzdem verkaufte sich Tamiflu während der Vogelgrippe-Panik 2004/05 wie warme Semmeln. Ein klarer Fall von Massenhysterie, wie die Autoren Christian Russ und Günther Ossimitz zeigen.
- Der große Knall. Droht in diesen Tagen der Weltuntergang? Zurzeit nämlich laufen am europäischen Kernforschungszentrum CERN spektakuläre Experimente mit dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt an. Kritiker befürchten ein Horrorszenario.
Sind Wissenschaftler „mad" und ihre Arbeit eine Bedrohung für die ganze Menschheit? Skeptiker-Redakteur Bernd Harder sprach mit Dr. Detlef Küchler und Dr. Holm Hümmler, beide Physiker und CERN-Insider.
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