Bühne frei für die Wissenschaft

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Fotos: © Marc Ahrens

DÜSSELDORF/KAARST. (hpd) "Nach Merkel und Lafontaine bin ich der dritte deutsche Physiker, der sein Geld mit Comedy verdient" – Der Wissenschaftskabarettist Vince Ebert ist auf Tour mit seinem neuen Programm "Evolution". Ein Glanzstück, das naturwissenschaftliche Fakten über den Kosmos, die Erde und seine Bewohner elegant mit gepfefferten Spitzen gegen die Religion verbindet und damit sein Publikum heiter und nachdenklich entlässt.

 

Vince Ebert, bekannt aus dem ARD-Format "Wissen vor acht – Werkstatt", wo er wöchentlich Fragen nachgeht, wie: Warum ist das All dunkel? Kann man sich in einer fallenden Gondel mit einem Sprung nach oben retten? Warum neigen wir dazu, an Gott zu glauben? hat ein Anliegen. Er möchte Menschen begeistern für die unvorstellbare Größe des Universums, den gigantischen Einfallsreichtum der Evolution und das atemberaubende Wirken von Physik, Biologie und Chemie, welches unseren Kosmos zusammenhält. Kurz: Er wirbt für die kritisch-rationale Methode, eine neugierige und forschende Haltung zur Welt und nutzt dazu die große Kraft des Humors.

Seit September 2013 ist Vince Ebert mit seinem neuen Bühnenprogramm "Evolution" deutschlandweit auf Tour und bringt seinem Publikum auf sehr unterhaltsame Weise wissenschaftliche Erkenntnisse nahe. Erfolgreich: Seine Show ist stets ausverkauft und erinnert in ihrer Kurzweiligkeit und humorvollen Pointiertheit an einen ausgedehnten Science-Slam. Dramaturgisch schlägt der Abend über eineinhalb Stunden einen Bogen vom Urknall bis in die heutige Zeit, mit kleinen Abstechern in die menschliche Psyche und Schlaglichtern unserer Kulturgeschichte. Überzeugend einfach und wirkungsvoll ist dabei auch das einzige Requisit auf der Bühne: Ein überdimensionaler Touchscreen, der Bilder, Filme und Zeichnungen einbindet, die Eberts Vortrag untermalen.

Als selbsterklärter "Fan der Wissenschaft" ist er schon lange in Sachen Aufklärung unterwegs. Von 2004–2007 stand der Diplomphysiker mit seinem Soloprogramm "Urknaller – Physik ist sexy" auf der Bühne und anschließend von 2007–2010 mit der Show "Denken lohnt sich". Zwischendurch hat er verschiedene Bücher zum Thema veröffentlicht ("Denken Sie selbst! Sonst tun es andere für Sie" (2008), "Machen Sie sich frei! Sonst tut es keiner für Sie" (2011) oder "Bleiben Sie neugierig", (2013)). Nebenbei moderiert er auch wissenschaftliche Veranstaltungen wie zum Beispiel das "Nationale Jahr der Astronomie".

Das neue Bühnenprogramm "Evolution" kommt in einer Phase, in der Spitzenpolitiker und andere prominente Persönlichkeiten lauthals ihren Glauben bekunden, der Esoterikmarkt boomt und faktisch die Schöpfungslehre, aber nicht die Tatsache der Evolution Bestandteil des deutschen Bildungsplans in den Grundschulen ist, genau richtig.

Es ist an der Zeit, dass eine größer werdende Zahl von Eltern, Lehrern, Literaten, Musikern, Künstlern, Forschern, Politikern und Prominenten selbstbewusst zu ihrem Unglauben stehen und damit den Erkenntnissen der Wissenschaft zu breiterer Popularität verhelfen. Wir brauchen eine neue attraktive Kultur der selbstverständlichen Selbstbestimmtheit, vor allem auch unter jungen Menschen. Dazu bedarf es unterschiedlichster Identifikationsfiguren (in einer Spannbreite von Carolin Kebekus und Charlotte Roche bis Hamed Abdel Samad und Michael Schmidt-Salomon), die glaubhaft in ihre jeweilige Zielgruppe vermitteln, dass Diesseitsverbundenheit, Bildung, Neugier und Offenheit sexy und der Schlüssel zu jeder Erkenntnis sind. Vince Ebert leistet mit seiner Show zu dieser neuen Kultur einen wichtigen Beitrag.

 

Weitere Infos und Tourplan unter: vince-ebert.de