Dr. de Ridder erhält Humanismus-Preis

BERLIN. (hpd/HVD) Dr. med. Michael de Ridder, praktischer Arzt und langjähriger Leiter der Rettungsstelle des Berliner Vivantes-Klinikum Am Urban, erhält den Ossip-K.-Flechtheim-Preis 2009, den der Humanistische Verband Deutschland, Landesverband Berlin und die Humanismus Stiftung  im März 2009 zum vierten Mal vergeben.

Der Preis ist mit einer Summe von 2.500 € dotiert und würdigt Leistungen, die der Förderung von Aufklärung, Toleranz und Selbstbestimmung in unserer Gesellschaft dienen.

Die Jury hob besonders hervor, dass sich Dr. de Ridder mit großem Engagement für seine Patienten und vor allem auch für soziale Randgruppen einsetzt. Neben dem anstrengenden Dienst in der Notaufnahme greift er in Öffentlichkeit und Praxis Themen der Gesundheitspolitik auf, die brisant sind und die Problematik von würdigem Leben und Sterben in der modernen Medizin direkt ansprechen. Dr. de Ridder setzt sich für Patientenverfügung und Selbstbestimmung, humanes Sterben, Verbesserung von Gesundheitsversorgung und Pflegebedingungen ein und sieht sich so in erster Linie als „Anwalt des Patienten“: Der Kranke stehe für ihn im Mittelpunkt, eine gerechte Verteilung im Gesundheitswesen sei ihm wichtig.

Die Jury setzte sich zusammen aus: Prof. Rolf Kreibich, wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Prof. Wolf-Dieter Narr und Prof. Fritz Vilmar, Politikwissenschaftler, Prof. Christina Thürmer-Rohr, Erziehungswissenschaftlerin, Carola Bluhm, Fraktionsvorsitzende Die Linke, und Ingeborg Rürup, Historikerin.

Der Humanismus-Preis, der in Erinnerung und Anerkennung an den 1998 verstorbenen Politologen und Zukunftsforscher Ossip K. Flechtheim  als Theoretiker eines modernen Humanismus benannt ist, wird alle zwei Jahre jeweils einer Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, einer Projekt-Gruppe oder Institution übergeben, die sich auf wissenschaftlichem, politischem, weltanschaulich-philosophischem oder künstlerischem Gebiet oder durch praktisches soziales Engagement für die Verwirklichung humanistischer Werte und Ziele einsetzt.

Die Preisverleihung findet anlässlich des 100. Geburtstages von Ossip Flechtheim am 15. März 2009 statt. Die Laudatio wird Ingeborg Rürup, ehemalige stellv. Bundesvorsitzende der Humanistischen Union, halten.

Der HVD Berlin ist eine überparteiliche, demokratische Organisation, deren Mitglieder sich an Grundwerten wie Menschenrechte, Individualität, Selbstbestimmung, Verantwortung, Weltlichkeit, Solidarität und Toleranz orientieren. Der Verband ist Träger über 40 sozialer, kultureller und pädagogischer Angebote. Seine Aufgabenfelder reichen von Kinder- und Jugendarbeit, Gesundheits- und Sozialangeboten, dem Lebenskundeunterricht bis hin zur Fest- und Feierkultur.
 
Antje Henke