Weil er eine Debatte über die Rolle der Religion im saudischen politischen System fördern wollte und die saudische Religionspolizei kritisierte, wurde der saudische Blogger und Menschenrechtsaktivist Raif Badawi vor genau zwei Jahren von den saudischen Behörden inhaftiert. Am 7. Mai 2014 wurde Badawi wegen angeblicher "Beleidigung des Islam" zu einer zehnjährigen Haftstrafe sowie zu tausend (!) Peitschenhieben verurteilt. Zusätzlich wurde er zur Zahlung eines Bußgeldes von umgerechnet knapp 200.000 Euro gezwungen. Unmittelbar nach seiner Verurteilung wurde auch sein Strafverteidiger und ebenfalls Menschenrechtsaktivist Waleed Abulkhair wegen "Untreue gegenüber dem Herrscher" und "Gründung einer nicht genehmigten Organisation" verhaftet.
Während Badawi und zahlreiche weitere Aktivisten, die die Legitimität der auf dem islamischen Recht beruhenden saudischen Diktatur kritisierten, mit drakonischen Strafen oder gar mit dem Tod zu rechnen haben, bemüht sich die Republik Österreich, dank ihrer Beteiligung an dem in Wien ansässigen "König-Abdullah-Zentrum" (KAICCID), um königliche Imagepflege.