Religiöse Rechte – Juni 2014

us-flag.png

Fahne der USA
Fahne der USA

USA. (hpd) Der Juni ist vorbei. Die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten hat sich noch weiter verschärft, da die Terrorgruppe ISIS inzwischen weite Teile des Irak kontrolliert. Gleichzeitig wurde ein US-Soldat aus der Gefangenschaft der Taliban entlassen. Außerdem halten rechtsgerichtete Attacken das Land weiter in Atem.

Scott Lively bezeichnete das US-Außenministerium als “Großen Satan”, da es sich weltweit gegen Homophobie einsetze. Matt Barber begrüßte den Beschluss, per Verfassungszusatz in der Slowakei homosexuelle Partnerschaften auszuschließen. Die konservative Website World Net Daily schrieb, dass immer mehr Menschen aus dem sozialistischen Westen in das christliche Russland fliehen würden. Noch vor einigen Jahrzehnten war Russland gottlos, während in den USA Homosexualität abgelehnt wurde. Heute sei es andersrum. Quelle 1,Quelle 2, Quelle 3

Die Christliche Website Movieguide warnte, dass die Sexuelle Revolution das Land in die ökonomische Katastrophe steuere. Dann sei ein Militärputsch wie im neuen Captain-America-Film möglich. Tony Perkins fragte sich, wann die Viehwaggons mit Christen abfahren würden. Quelle 1, Quelle 2

Anne Paulk verglich Homosexualität mit einem Aufenthalte in einem Kakerlaken-Motel. Dies führe häufig zu Selbstmorden unter Schwulen. Peter LaBarbera erklärte, dass maskuline Männer unmöglich homosexuell sein könnten. Das in der Schwulenszene übliche Lack-und-Lederoutfit, sowie zur Schau gestellte Muskeln sollten nur von einem Mangel an Maskulinität ablenken. Außerdem konterte er die Behauptung, dass Homosexualität angeboren sei mit dem Argument, dass im Gegenteil Ekel vor Schwulen angeboren sein. Wie bekannt wurde, hatte ein Kandidat für das Parlament von Oklahoma in einem Facebookkommentar die Steinigung für Homosexuelle befürwortet. Robert Gagnon erklärter, dass Homosexualität schlimmer sei als Inzest. Schließlich hätten auch die Kinder von Adam und Eva miteinander Nachkommen gehabt – biblisch sei dies also nicht zu beanstanden. Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3, Quelle 4, Quelle 5

Ende Mai wurde US-Soldat Bowe Bergdahl freigelassen, der 2009 in die Gefangenschaft der Taliban geraten war. Da im Gegensatz auch fünf Gefangene aus dem Guantanamo-Lager freigelassen worde, sorgte der Tauschhandel für Empörung. Unter anderem gab es Gerüchte, Bergdahl sei ein Deserteur und habe sich den Taliban freiwillig angeschlossen. Tony Perkins, Bryan Fischer und General Boykin forderten entweder eine Gefängnisstrafe oder die Hinrichtung. Oliver North, Drahtzieher in der Iran-Contra-Affäre, warf Obama vor, mit Lösegeldzahlungen Islamisten zu finanzieren. Tom Delay, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Republikaner, forderte eine Untersuchung durch das Parlament, um diesen Verdacht nachzugehen. Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3, Quelle 4, Quelle 5

Bryan Fischer sagte, dass Obama die Taliban-Kämpfer gern freigelassen habe, da er deren Ziel, die Vernichtung Amerikas, gutheiße. Die gesamte Affäre sei der beste Beweis dafür, dass der US-Präsident insgeheim Moslem sei. Quelle 1,Quelle 2

Mit Blick auf die jüngste außenpolitische Krise im Irak warfen Vertreter der christlichen Rechten Obama eine Komplizenschaft mit dem Islamismus vor. Erik Rush warf dem US-Präsidenten vor, die Terrorgruppe ISIS zu finanzieren und einen ihrer Kommandeure freigelassen zu haben. Die betreffende Person war tatsächlich von der US-Armee festgenommen und wieder freigelassen worden – allerdings noch unter Präsident Bush. Auch Senator Jim Inhofe warf Obama vor, die Feinde Amerikas zu unterstützen. Allen West warnte, dass Obamas Außenpolitik zum Zusammenschluss Saudi-Arabiens, Irans und der Türkei führen könne. Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3

Bryan Fischer zeigte sich verärgert, dass Papst Franziskus die Präsidenten Israels und Palästinas in den Vatikan eingeladen und gemeinsam mit Geistlichen aller drei abrahamitischen Religionen gebetet hatte. Allah sei kein Gott, sondern ein Dämon. Quelle

Fischer zeigte sich jedoch auch versöhnlich. Ein Anrufer hatte in der Radiosendung gesagt, dass die Scharia nicht das schlechteste sei, da man so Abtreibungen und Pornographie in den USA unterbinden könnte. Fischer stimmte ihm zu, die Anwürfe der Muslime gegen die USA als “Großen Satan” seien korrekt. Quelle

Diesen Monat erschoss ein rechtsgerichtetes Ehepaar in Las Vegas zwei Polizisten und einen Passanten, bevor es selbst bei einem Polizeieinsatz ums Leben kam. Verschwörungstheoretiker Alex Jones behauptete, dass es sich um einen vom FBI inszenierten Vorfall handele, um Konservative in den USA zu diskreditieren. Facebook-Chef Mark Zuckerberg sei in den Plan eingeweiht und habe die Like-Anzahl des Attentäters künstlich erhöht, um die Bedrohung von rechts größer erscheinen zu lassen. Laut Cliff Kincaid sei das Attentat darauf zurückzuführen, dass das Ehepaar Marihuana-abhängig gewesen sei. Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3

Ähnlich äußerte sich auch Allen West. Ein Anrufer hatte in der Sendung von Sandy Rios gefordert, der Ku-Klux-Klan solle Präsident Obama hängen. Laut West sei dies kein Fall von Rassismus, sondern nur ein inside-job der Liberalen, die Kritik von Konservativen diskreditieren wollten. Quelle

Gordon Klingenschmitt erklärte seinen Zuschauern, dass Atheisten nur glaubten, nicht an Gott zu glauben. In Wirklichkeit seien sie von Dämonen besessen, die mit ihren dämonischen Kräften dafür sorgten, dass sie sich ihrer dämonischen Besessenheit nicht bewusst seien. Außerdem sei auch Alkoholismus eine dämonische Besessenheit. Quelle 1, Quelle 2

Rick Wiles spekulierte darüber, ob auf dem diesjährigen Bilderberger-Treffen bereits Hillary Clinton als neue US-Präsidentin nominiert wurde. Außerdem zeigte er sich verwundert darüber, dass niemand ein Wort darüber verloren habe, dass Obama einen Israeli zum neuen Vizechef der amerikanischen Zentralbank berufen habe. Tony Perkins äußerte sich zustimmend zum Brief eines Hörers, der befürchtete Obama könne putschen und die nächsten Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 absagen. Mike Huckabee äußerte anlässlich des 25. Jahrestags der Niederschlagung des Tiananmen-Aufstandes in Peking, dass die USA immer mehr wie das frühere China, China aber immer mehr wie die früheren USA werde. Das Family Research Council attackierte Obama dafür, dass die US-Botschaft in Tel Aviv die Regenbogenflagge gehisst hatte. Dadurch zeige sich, dass der US-Präsident vom Geist des Antichrist beseelt sei. Burt Prelutsky verteidigte Obama gegen den üblichen Vorwurf, er sei der Antichrist. Zumindest sei der US-Präsident aber der Anti-Moses. Denn wo Moses sein Volk aus der Wüste in das gelobte Land geführt habe, habe Obama sein Volk von dort zurück in die Wüste geführt. Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3, Quelle 4, Quelle 5

Im vorigen Monat hatte ein junger Mann in Kalifornien mehrere Menschen erschossen. Ursache dafür war seine Verbitterung über seine Beziehungsunfähigkeit. In einem Manifest, das er hinterlassen hatte, forderte er, dass kluge Männer Frauen ihren Ehepartner zuweisen sollen. Laut Larry Pratt ähnelte der Täter US-Präsident Obama, denn dieser sei ähnlich stark narzisstisch und selbstzentriert. Quelle

Glenn Beck warnte, dass Obamas Einwanderungspolitik zu einem Konflikt wie zwischen Israelis und Palästinensern führen könne. Der US-Präsident plane die Abtretung Arizonas an Mexiko. Quelle

Die Bob Jones University, das Flagschiff unter den evangelikalen Bildungsinstitutionen wird derzeit von einem Skandal erschüttert. Eine ehemalige Studentin berichtet, dass sie von einem Angestellten vergewaltigt wurde. Als sie sich an den Dekan wandte, wollte dieser wissen, ob sie während der Tat betrunken war oder unter Einfluss von Drogen stand. Er führte die Vergewaltigung auf Sünden im Leben der Studentin zurück. Quelle

Pastor John Piper warnt vor der Erfolgsserie Game of Thrones. Besonders schockiert ist er von den vielen Sexszenen im TV-Erfolg. Die mindestens ebenso häufigen Darstellungen von Gewalt hält er für weniger schlimm. Der Mord an einem Charakter sei niemals ein echter Mord. Ein nackter Charakter sei aber eben auch ein echter nackter Schauspieler. Quelle

Pat Robertson glaubt offenbar an Gespenster. Einer Zuschauerin, die berichtete, dass es in ihrem Haus spukt, riet er, es zu verlassen und umgehend zu verkaufen. Quelle

Redaktion und Übersetzung: Lukas Mihr