Dass der Kreationismus überall dort blüht, wo fundamentalistische Kräfte walten, ist längst bekannt. Aber nicht nur in Ankara oder Kansas wird jungen Menschen das "Intelligent Design" vermittelt, in deutschen Grundschulen ist das Unterrichten der Schöpfungsgeschichte die Regel und die Evolutionstheorie die Ausnahme. Die Analyse von über 70 Lehrplänen hält noch andere Überraschungen bereit.
Zellen, die sich im Reagenzglas bilden, sollen große Fragen der Biologie beantworten: Was ist die Minimalausstattung für eine lebende Zelle? Und wie hat das Leben auf der Erde begonnen?
Was in Europa die Füchse und Turmfalken sind, die die Städte besiedeln, sind in Amerika die Coyoten, die durch New Yorks Central Park traben, – und zunehmend die Kaninchenkäuze in Buenos Aires. An diesen Eulenvögeln studieren Bart Kempenaers vom Institut für Verhaltensökologie Seewiesen und Jóse L. Tella mit Martina Carrete von der sevillanischen Estación Biológica de Doñana und Kollegen nun in Argentinien Genommuster und Verhaltensanpassungen.
Als der Mensch im Laufe seiner Evolution offenere und heißere Regionen besiedelte, musste er sich an die neuen Umweltbedingungen anpassen und möglicherweise Schutz vor Überhitzung und eine effizientere Nahrungsverwertung entwickeln. Ein internationales Team hat in zwei Studien die physiologischen Parameter von Savannen- und Regenwald-Schimpansen untersucht und ihren Wasser- und Energiehaushalt sowie ihre Stressbelastung verglichen. Demnach ist der Stress, die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, für Savannen-Schimpansen eine enorme Belastung.
Die WDR-Wissenschaftssendung Quarks ging vergangene Woche der Frage nach, warum es mehr als zwei Geschlechter gibt. Besonders ein in der Sendung gezeigter Zeichentrickfilm, in dem Darwin sich mit einer weiblichen Gotteswolke unterhält, erzürnte die Gemüter von Evangelikalen, die sich vom WDR verspottet fühlen.
Nicht nur in den USA gewinnen Kreationisten an Einfluss in den Schulen. Auch in Deutschland wird die Evolutionstheorie zunehmend von religiösen Fundamentalisten angegriffen. Der Biologe Dittmar Graf sieht darin eine Gefahr für die Gesellschaft.
Das Evokids-Lehrmaterial für den Evolutionsunterricht an Grundschulen ist in das "Scientix"-Programm der Europäischen Kommission aufgenommen worden. Ab sofort können Lehrerinnen und Lehrer kostenfreie Übersetzungen des Unterrichtsmaterials in alle europäischen Sprachen anfordern. "Damit sind wir dem ambitionierten Ziel, den Evolutionsunterricht nicht nur an deutschen, sondern auch an internationalen Schulen zu etablieren, ein Stück näher gekommen", meinen die Leiter des Evokids-Projekts Dittmar Graf (Institut für Biologie-Didaktik Gießen) und Michael Schmidt-Salomon (Giordano-Bruno-Stiftung).
Der indische Staatsminister für höhere Bildung Satya Pal Singh hält Darwins Evolutionstheorie für falsch und schlägt vor, sie von den Lehrplänen zu streichen. Seine Begründung: Es hat noch nie jemand beobachtet, wie sich ein Affe in einen Menschen verwandelt.
In einer Studie beschreiben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, dass sich die für den modernen Menschen typische runde Gehirnschädelform erst spät während der Evolution unserer Art herausgebildet hat.
Nur der Mensch ist eitel und bedient sich der Schönheit anderer Tiere, ihrer Federn und Felle, um sich zu schmücken. Alle anderen Tiere spricht nur die arteigene Schönheit an. Nur der Mensch kann ein bewunderndes Interesse für die Schönheit von Lebewesen jenseits der eigenen Artgrenze entwickeln. Wie und warum die "Schönheit der Tiere" entstand, beleuchtet die Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard in einem jüngst erschienen Essay.
Bei Waldspitzmäusen schrumpft der Schädel im Winter um bis zu 15 Prozent, um dann im Frühjahr wieder um bis zu neun Prozent zu wachsen. Die Tiere verlieren insgesamt fast ein Fünftel ihres Körpergewichts über den Winter, verdoppeln ihr Gewicht dann aber im Frühjahr wieder. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell und Seewiesen haben herausgefunden, dass nicht nur die Knochen, sondern auch Organe und sogar das Gehirn abgebaut werden. Vermutlich sichert die Schrumpfung den Tieren mit ihrem hohen Stoffwechsel das Überleben in den kargen Wintermonaten.
Um Intrigen aus dem Weg zu gehen, zog er sich aus Athen zurück auf die Insel Lesbos. Dort beobachtete der erste Philosophieprofessor der Geschichte die Seeigel im Hafenbecken und an der Lagune im Osten des Eilands die Vögel auf ihrer Durchreise in den Süden und begründete gleich noch die Biologie. Neun biologische Werke hat er verfasst. Carl von Linné und Georges Curvier haben ihn gelesen und seine Systematik übernommen. Es fehlt nicht viel, und Aristoteles wäre noch auf das Prinzip der Evolution gekommen.
Alan Musgraves Sammlung von 15 Vorträgen ("Secular Sermons. Essays on Science and Philosophy", 2009) liegt bereits seit 2011 in deutscher Übersetzung vor: "Weltliche Predigten. Essays über Wissenschaft und Philosophie", die (entdeckt bei einer Recherche über den Autor) auszugsweise in Google Books zu finden ist. Dort stolperte Hans Trutnau, der Chemiker ist, in Abschnitten bzgl. der Entdeckung des Sauerstoffs über eine Übersetzer-Anmerkung, der er nachgehen musste. Er bekam vom Autor aus Dunedin, Neuseeland, das Original (und z.T. eine Klärung der schwer vermittelbaren Anmerkung) zugesandt und die Übersetzung vom Verlag Mohr Siebeck als Rezensionsexemplar. Hat es sich gelohnt? Ja – und nein.
Die erste großangelegte Untersuchung frühzeitlicher menschlicher Genome aus verschiedenen afrikanischen Ländern südlich der Sahara eröffnet ganz neue Einblicke in die menschliche Entwicklung und die Siedlungsgeschichte auf dem afrikanischen Kontinent. Damit konnte das internationale Forschungsteam wichtige Erkenntnisse gewinnen, wo die Menschen in Afrika in den vergangenen 8.000 Jahren umherzogen und miteinander in Kontakt traten.
Die Entdeckung eines bemerkenswert gut erhaltenen fossilen Affenschädels in Kenia zeigt, wie der gemeinsame Vorfahr aller heute lebenden Menschenaffen und Menschen ausgesehen haben könnte. Der Fund gehört zu einem Affen-Kleinkind, das vor etwa 13 Millionen Jahren lebte. Dem internationalen Forscherteam unter der Leitung von Isaiah Nengo vom Turkana Basin Institute der Stony Brook University und vom De Anza College, USA, gehörte auch Fred Spoor vom UCL in Großbritannien und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig an.