Trotz der überlegenen Leistungsfähigkeit von Künstlicher Intelligenz (KI) in vielen Bereichen wie Logistik, Verkehrssteuerung und Gesichtserkennung, zeigen Menschen oft eine Vorliebe für Empfehlungen von menschlichen Experten. Eine jüngst veröffentlichte experimentelle Studie legt nahe, dass die Akzeptanz von Empfehlungen durch KI beeinflusst werden kann, wenn man Menschen zuvor an Gott denken lässt.
Künstliche Intelligenz kommt auch in religiösen Dingen immer mehr in Mode. Dabei kann sie skurril sein wie das Projekt "Ask Jesus", bei dem man einen Jesus-Bot alles fragen kann – auch, wie man einen Hot Dog zubereitet. Sie birgt aber auch Gefahren, indem sie – wie jüngst bei einigen hinduistischen Chatbots festgestellt – bei Antworten in Bezug auf religiöse Schriften auch die gewaltbejahenden Passagen der alten Texte ungefiltert wiedergibt.
Der christliche Glaube treibt in der freikirchlichen Ausprägung seltsame Blüten. Gläubige instrumentalisieren Gott für alle möglichen und unmöglichen Zwecke. Er muss Hoffnungen wecken, Sehnsüchte befriedigen, für eine emotionale Bindung sorgen, Trost spenden und seinen Schäfchen in allen Lebenslagen zu Hilfe eilen, vor allem in gefährlichen. Als Vehikel für die Verbreitung eines solchen Glaubensverständnisses gibt sich das Schweizer Fernsehen hin.
Ein bisschen Respekt darf man ja schon wohl noch erwarten, so als allerhöchstes Wesen, das sich die Welt ausgedacht hat inklusive aller Menschen, Tiere, Pflanzen, Wirbelstürme, Donnerwetter, Viren, Krankheiten, Parasitenbefälle, aller Schulterpolster, Arschgeweihe, Flipflops und pinken Perücken, aller Völkermorde, Meteoriteneinschläge und Weltkriege, als Schöpfer von Armin Lanz und Markus Laschet und Schalke 04.
Eine Studie im Auftrag des Pew Research Centers belegt, dass – mit nur wenigen Ausnahmen – viele Regionen auf der Erde immer säkularer werden. Selbst in Staaten, die gemeinhin als stark religiös gelten, wie etwa die Türkei oder die USA, zeichnet sich ein Trend ab, wonach immer weniger Menschen den Glauben an Gott als Bedingung für moralisches Handeln ansehen. Mehrere Faktoren liefern jeweils einen Teil der Erklärung hierfür.
Dogmen sollen einen unumstößlichen Wahrheitsanspruch besitzen, haben mit Wahrheit aber wenig zu tun. Denn die Realität auf der Welt und ihre Geschichte sind ganz anders, als sie sein müssten, wenn die Glaubenssätze stimmen würden.
Was gut oder böse ist, bestimmen die Götter: So halten es Weltreligionen wie Christentum, Judentum und Islam. Lange Zeit ging die Forschung davon aus, dass solche Konzepte von höheren Mächten als Moralhüter die Basis für das Entstehen früher Hochkulturen bildete. Doch nun belegt eine umfangreiche Studie, dass sich die Idee von moralisierenden Gottheiten erst bildete, nachdem sich die frühen Hochkulturen bereits etabliert hatten. Demnach haben die Religionen nicht die Gesellschaftsordnung geformt, sondern bereits Bestehendes stabilisiert.
Eine gängige Polemik gegen Nicht-Gläubige ist, dass sie ebenso gottlos seien wie die Nazis. Doch wie hielten es die Nazis wirklich mit Gott? Und gibt es tatsächlich historische Zusammenhänge zwischen rechter Gesinnung und Kirchenferne? Wolfgang Proske nähert sich diesen Fragen über eine historische Betrachtung des Begriffs "Gottgläubigkeit".
Ein Würzburger Pfarrer will jetzt Gott beim Whiskytrinken erleben. Glaube sei nämlich ein "Geschmackserlebnis" und habe mit "Achtsamkeit" zu tun: In einer neuen Lifestyle-Wendung wird die absurde Idee von einem allmächtigen Wesen uns nun als Wellnessprodukt angepriesen.
Die Idee der Menschenrechte wurde über Jahrhunderte gegen den brutalen Widerstand der Kirchen durchgesetzt. Heute tun Berufschristen gern so, als hätten sie sie erfunden. Menschenwürde, las man kürzlich wieder, leite sich aus der "Ebenbildlichkeit" der Menschen mit Gott ab. Das ist natürlich grober Unfug. Denn das Konzept "Gott" ist per se ein unsoziales und moralfreies.