Erich Scheuch geriet im Alter von fünf Jahren in die Fänge einer brutalen Erzieherin. Erst nach sieben Jahren Prügel und Demütigung wurde er erlöst. Doch das Leid verfolgt den 67-Jährigen noch heute Tag und Nacht. Peter Kurz sprach für den hpd mit dem Missbrauchsopfer.
Ab den 1950er-Jahren wurden in ganz Deutschland Heimkinder für Medikamentenversuche missbraucht. Die Pharmazeutin Dr. Sylvia Wagner hat diesen Skandal in ihrem neuen Roman "heimgesperrt" literarisch verarbeitet.
In Schottland hat die Kommission zur Untersuchung von Kindesmissbrauch einen Zwischenbericht zum Missbrauch von Kindern in Heimen der Nazarethschwestern vorgelegt. In dem 140 Seiten umfassenden Bericht wurden die Aussagen von über 70 ehemaligen Heimkindern aus den Jahren 1933 bis 1984 aufgenommen. Sie berichten von Demütigungen, Misshandlungen und Vergewaltigungen. Die katholischen Nazarethschwestern haben eine Entschuldigung veröffentlicht.
Im bis 2008 von Benediktinerinnen geführten Kinderheim Martinsbühel in Tirol haben sich jahrzehntelang schlimme Dinge zugetragen. Österreichische Atheisten richten sich nun mit einer Online-Petition zur Einrichtung eines Untersuchungsausschusses an den Tiroler Landtag.
Am 1. Juli tritt das Heimopferrentengesetz (HOG) in Kraft und verspricht allen Betroffenen ab Erreichen des Regelpensionsalters die Zuerkennung einer Eigenpension von 300 Euro monatlich. Ab Inkrafttreten des HOG wird aber zugleich auch das Verbrechensopfergesetz geändert und es kann kein Ersatz Verdienstentgang aus Schädigung dieser Verbrechen mehr geltend gemacht werden. Die "Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt" rät daher dringend, die Zeit bis zum 30. Juni 2017 nicht verstreichen zu lassen, ohne nach dem Verbrechensopfergesetz einen Verdienstentgang und damit Pensionsansprüche geltend zu machen.
Das ARD-Magazin Report Mainz berichtete am Montagabend über die evangelische Brüdergemeinde Korntal. Aufklärer bestätigen in dem Bericht schweren sexuellen Missbrauch und Gewalt an Kindern in Korntal. Bereits vor 3 Jahren wurde bekannt, dass ein Opfer die "Brüdergemeinde" auf eine Million Euro Schadensersatz verklagte.
Auf dem Gelände eines ehemaligen katholischen Waisenhauses in Irland wurden die Gebeine von vielen Kindern gefunden. Das bestätigte eine staatliche Untersuchungskommission am vergangenen Freitag.
Jüngst wurde bekannt, dass in der Zeit zwischen 1950 und 1970 mehr als 50 Medikamentenversuche an Kindern durchgeführt worden sind. Brisant daran ist, dass es sich dabei um Heimkinder handelte, von denen einige bis heute an den Nachwirkungen der Tests leiden.
Erstmals in Österreich sprechen Menschen, die von Priestern und Nonnen missbraucht wurden, offen über das, was ihnen angetan wurde. Begleitet von der Kamera suchen die Betroffenen die Tatorte von damals auf, viele machen ihre Geschichten erstmals öffentlich, ihre Familien erfahren mitunter zum ersten Mal von diesem verschwiegenen Schmerz. Nach zweijähriger Drehzeit liegt ein Sittenbild der Gewalt, Vertuschung und der Heuchelei vor, ein Einblick in das wohl größte Verbrechen der Nachkriegszeit, von dem rd. 16.000 Menschen betroffen sein dürften. Der sexuelle Missbrauch durch Kirchenangehörige bleibt ein Trauma quer durch die Gesellschaft.
In der URANIA Berlin zeigte der Filmemacher Peter Bringmann-Henselder, selber ein ehemaliges Heimkind, seine Dokumentation über evangelische, katholische und städtische Kinder-, Waisen- und Behinderten-Einrichtungen in Ost- und Westdeutschland. Lange Zeit, so sagt der Filmemacher, hat man die Heimkinder zum Schweigen gebracht. "Jetzt reden wir!" ist der Tenor seines Filmes.
BERLIN. (hpd) Vor dem Landgericht Düsseldorf wurde gestern ein Prozess gegen elf MitarbeiterInnen der evangelischen Graf-Recke-Stiftung eröffnet. Gegen die ehemalige Leiterin und Erzieher eines Heimes in Hilden wird wegen körperlicher Misshandlungen von Schutzbefohlenen und Freiheitsberaubung in den Jahren 2006 bis 2008 prozessiert. Der Prozess wird sich voraussichtlich bis in das Jahr 2017 hinziehen.
BERLIN. (hpd/press) Der schweizerische Bundesrat hat am 24. Juni die Vernehmlassung zum Bundesgesetz über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 eröffnet. Dabei anerkennt der Bundesrat, dass den Opfern schweres Unrecht zugefügt worden ist.
BERLIN. (hpd) Ein Spielfilm sagen die einen, andere Drama oder Melodrama. Der Film führt in die 60er Jahre, beginnt 1968 in einer Provinzstadt im Irgendwo der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Dieser Bericht bezieht sich auf die Premiere in Berlin und den Film an sich.
BERLIN. (hpd) Unter der Prämisse "Vertiefte Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR" fanden sich im Dezember 2012 zwölf WissenschaftlerInnen zusammen, die sich zuvor schon für Transparenz der Informationen zur Heimerziehung eingesetzt hatten. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor.