In der WELT streiten sich Matthias Kamann und Matthias Matussek darüber, ob die Kirchensteuer abgeschafft werden soll.

Überraschend daran ist, dass Matussek sich gegen die Kirchensteuer ausspricht. Er nennt sie "modernen Ablasshandel" worauf Kamann mit einen Bibelzitat, das er offenbar ernst nimmt, antwortet: "Die Apostelgeschichte lässt keinen Zweifel, dass Christen an die Gemeinde Geld abzugeben haben."

Mattusek plädiert dabei für eine neue Kirche, die sich auf das besinnt, was sie sein sollte: "Warum müssen Kirchen Krankenhäuser unterhalten oder Schulen? Genügt es nicht, wenn sich die Seelsorger auf das besinnen, was sie am besten können: sich um Seelen sorgen?" Und jetzt kommt eine Antwort, die nur ein Kirchenmann fertig bekommt. Kamann antwortet darauf: "Ihre Ahnungslosigkeit bei der Finanzierung kirchlicher Kliniken und Schulen. Da kommt das Geld nur zum kleinen Teil aus Kirchensteuern, zum allergrößten aus den gesetzlichen Sozialkassen beziehungsweise Staatszuschüssen und Elternbeiträgen."

"Ja eben" möchte man darauf antworten. "Eben weil das so ist, braucht es keine Kirchensteuer, sondern Kirchen können wie jeder andere Verein ihre Mitgliedsbeiträge selbst erheben."