Friedrich Merz braucht keine Verteidigungsrede einer Frau in Sachen Stadtbild-Debatte. Er kann und soll für seine Ansichten und Äußerungen selbst geradestehen. Und doch will unsere Autorin anhand eines Beispiels erläutern, warum sie seine Äußerungen nachvollziehen kann.
"Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem", lautete die verhängnisvolle Originalaussage von Friedrich Merz Mitte Oktober. Seitdem prägt der Satz die öffentliche Debatte. "Fragen Sie doch mal Ihre Töchter!" legte der Bundeskanzler wenig später nach. Man kann daran viel kritisieren: Die Aussage ist wahlweise eine unbedachte Formulierung, undifferenziert, Klischees und Ressentiments bedienend oder populistisch. Doch was sie jenseits des Diskurses auch ist: Sie spiegelt vermutlich das Gefühl vieler Menschen wider. Und zwar von denen, die weder auf Demos gehen noch Brandbriefe schreiben, sondern sich gar nicht öffentlich äußern. Dazu möchte ich eine persönliche Erfahrung in all ihrer Unzulänglichkeit schildern.
Etwa eine Woche nach besagter Äußerung kam ich an einem Sonntagabend gegen 20:15 Uhr am Bahnhof einer bayerischen Großstadt an. Auf dem Vorplatz eines Seiteneingangs hatten sich Grüppchen von insgesamt etwa 30 sehr laut arabisch sprechenden jungen Männern versammelt. Sie schnalzten mit der Zunge, klatschten laut in die Hände. Es war keine Frau zu sehen, weit und breit. Nur ich. Ich stand dort und suchte auf meinem Handy nach der Adresse, zu der ich unterwegs war. Da begannen zwei der jungen Männer miteinander zu rangeln. Schubsend bewegten sie sich auf mich zu, bis auf etwa 20 Zentimeter Abstand.
Ich bin kein ängstlicher Mensch, wenn es darum geht, nach Einbruch der Dunkelheit als Frau allein unterwegs zu sein. Das würde ich mir auch nicht erlauben, denn ich erwarte von unserer – und nebenbei bemerkt, von jeder – Gesellschaft, dass das überhaupt kein Problem ist.
Nun stand ich aber da, und begann mich unwohl zu fühlen. Das war ein neues Gefühl für mich. Ich ging los und begann dabei zu reflektieren: Es ist nur ein Gefühl. Gefühle sind irrational. Worauf stützt sich mein Unwohlsein? Ist es das "Fremde", (in dem Fall ein Verhalten, eine Sprache, die ich nicht verstehe), das unwillkürlich Ablehnung hervorruft? Ist es berechtigt, dass ich so reagiere? Mir ist schließlich nichts passiert. Niemand hat mich angesprochen oder angefasst. Ich kenne die anwesenden Männer nicht und weiß nichts über sie. Vielleicht tue ich ihnen unrecht.
Was man aber konstatieren kann: Es war eine rein arabisch sprechende Community. Es war niemand anwesend, der nicht arabisch gesprochen hätte. Dies vermittelte den Eindruck einer gewissen vorhandenen kulturellen Homogenität. Einer Kultur, in der Männer und Frauen nicht gleichwertig sind. In der Frauen nicht allein unterwegs sein dürfen und in der Gewalt gegen sie eher ein Kavaliersdelikt ist. Ich kann also zumindest Annahmen über das Frauenbild der anwesenden Personen treffen. Wenn sie – und so wirkte es in diesem kurzen Moment – nur unter sich sind, wie wahrscheinlich ist es, dass sich das Frauenbild verändert hat? Welche Gruppendynamik könnte sich möglicherweise in dieser rein männlichen Versammlung bilden, wenn ich etwa an die Kölner Silvesternacht denke?
Ich habe keine Antworten auf diese Fragen. Aber die gesamte Situation kam mir wie eine Veranschaulichung dessen vor, was Friedrich Merz bei aller Kritikwürdigkeit vielleicht versucht haben mag, auszudrücken. Es ist eine nicht repräsentative Einzelerfahrung. Aber ich wage zu behaupten, dass dies ein Aspekt des Stadtbilds vielerorts ist, bei dem Menschen – also nicht nur Frauen – sich unwohl fühlen. Ich bin eine Tochter, die das nachempfinden kann. Und glauben Sie mir – nichts tue ich so ungern, wie dem aktuellen Bundeskanzler recht zu geben.







28 Kommentare
Kommentare
Claudia Schulte am Permanenter Link
Der Artikel ist rassistisch. Mehr gibt’s dazu - von mir - nicht zu sagen.
Helena Sommer am Permanenter Link
Liebe Frau Schulte,
Jörn am Permanenter Link
Ja, mit dem Begriff Rassismusbegriff wird derzeit inflationär umgegangen. Was ich mich aber frage ist, was möchten Sie denn nun eigentlich? Es ist nichts strafrechtlich verfolgbares passiert, oder?
SG aus E am Permanenter Link
@ Helena Sommer: Sie möchten ins Gespräch kommen? Worüber denn? Über ihre Gefühle?
Oder möchten Sie darüber sprechen: Sie können kein Arabisch. Aber Aussagen über die arabische Kultur trauen Sie sich zu. Und weil Sie dies und das über arabische Kultur gehört zu haben meinen, befürchten Sie, dass jene jungen Leute am Bahnhof sich auch so verhalten, wie Sie erwarten?
Und vielleicht möchte man noch bedenken, wie die politische Diskussion weiterging: Nach Merz kam Wadephul. Und der wiederum rief Spahn auf den Plan: Nach Straftätern und Gefährdern könnten auch die Personen mit subsidiärem Schutz abgeschoben werden. Sie sehen: Den Remigrationsphantsien sind kaum mehr Grenzen gesetzt. Denn Merzens Spruch war ganz bestimmt eines: typische Hundepfeifen-Politik (engl: dog whistling): Jeder und jede darf die Aussage so verstehen, wie er oder sie möchte.
Aber vielleicht können wir auch darüber sprechen, was mich derzeit so umtreibt: Warum ist der 'hpd', warum sind Säkulare so empfänglich für rechtes Gedankengut? Vielleicht liegt es eben doch daran, dass Rassismus, die Lehre von der Ungleichheit der Menschen und der Kulturen in der Welt, zum Urgestein der Aufklärung gehört. Wie sagte Kant so schön: "Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit ..."
Seb am Permanenter Link
"die Lehre von der Ungleichheit der Menschen und der Kulturen in der Welt, [gehört] zum Urgestein der Aufklärung" ???
Abgesehen davon, dass eine Gleichsetzung von Menschen und Kulturen ein gewagter Schritt ist, welche Autoren der Aufklärung haben Sie denn gelesen bzw. zählen Sie dazu? Ich erinnere meine Humanisten und Aufklärer etwas anders.
SG aus E am Permanenter Link
'Seb' fragte: "... welche Autoren der Aufklärung haben Sie denn gelesen bzw. zählen Sie dazu?"
O.K., Sie dürfen gerne helfen. Zu Kants Diktum von der größten Vollkommenheit der Menschheit gibt es einen differenzierenden Text hier: https://www.philomag.de/artikel/kant-und-der-rassismus-0
Dass Kant 'Race' und Kultur zusammen gedacht habe, habe ich der Antirassismus-Literatur entnommen. Dort wird auch erklärt, dass Rassismus – weil gesellschaftlich geächtet – heutzutage gern durch Kulturalismus ersetzt wird. Die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sei aber die gleiche. Deshalb nenne man jenen auch Rassismus ohne Rassen.
Auffällig an Kant ist jedenfalls die Hierarchisierung der Menschen und ihrer Kulturen. Fragt sich nun: Wie gingen die aufgeklärten Europäer mit der neuen Weltsicht um? Leider erfanden sie recht bald drei unangenehme Dinge: den Nationalismus, des Rassismus und den modernen Antisemitismus.
Auffällig ist m.M.n. auch die Neigung aufgeklärter Menschen zur Essentialisierung. Und die beobachtet man gerade im 'hpd' viel zu oft: Religion sei dies und das, der Islam sei so und so, und nahöstliche Kulturen seien eben patriarchal, frauenfeindlich und gewalttätig. (Dass die Frauenbewegung in arabischen Gesellschaften auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken kann, scheint den aufgeklärten Europäern aber eher selten bekannt zu sein.)
Diese Neigung zur Essentialisierung hat einen ganz entscheidenden Nachteil: Sie verstellt den Blick auf die Wirklichkeit. Denn, wie die biologischen Unterschiede zwischen den Menschen auf den einzelnen Erdteilen geringer sind als zwischen den einzelnen Menschen innerhalb dieser Erdteile, so verhält es sich auch mit den gelebten Kulturen. Anschaulich wird das, wenn man sich klarmacht, wie verschieden die Milieus innerhalb Syriens (und innerhalb Deutschlands) sind: Hier wie dort gibt es fortschrittlich-experimentelle Milieus neben z.B. einem konservativen, städtischen Bürgertum und traditionalistischer Vorstadt- und Landbevölkerung.
Ja, bleiben wir bei dieser Arbeitshypothese: Nicht die 'Kultur' macht den Unterschied, sondern die Milieus innerhalb der Gesellschaften. Und die Fähigkeit, sich in unterschiedlichen Milieus zu bewegen, versöhnt mit dem veränderten Stadtbild.
Seb am Permanenter Link
Kant war also menschlich und hat seine eigenen Ideale nicht über ein ganzes Leben gelebt? Und daraus leiten wir dann ab "gehört zum Urgestein der Aukflärung"? Naja, ich verstehe glaube ich, was Sie meinen.
Aber den Universalisten, egal wie imperfekt sie als Menschen gewesen sein mögen, "Essentialisierung" vorzuwerfen und das aus der modernen "anti-rassistischen" Literatur abzuleiten ist dann doch wieder lustig, sind es doch diese modernen "Anti-Rassisten", die explizit eine "Essentialisierung" fordern (z.B. Spivak). Immerhin scheinen wir beide uns in der Ablehnung der Essentialisierung einig zu sein.
Ulrich Bock am Permanenter Link
Wer Menschen einfach als rassistisch erklärt, darf sich wundern, wenn diese zu den Rassisten überlaufen . Autoritäre kanzeln gerne Menschen ab und stecken sie in eine Schublade, ohne zu unterscheiden.
GeBa am Permanenter Link
@ Ulrich Bock:Ihr letzter Satz zeigt das Problem der Menschheit deutlich, jede Art von Religion verhindert ein Reales Menschenbild und ist erfundene Machtaneignung, welche Streit und Kriege befördert, nur wenn die Men
nur ausgenutzt werden für deren Machterhalt und für unglaublichen Reichtum aller Religionen
ist eine Umkehr in Richtung Realität möglich.
Lasst euch nicht länger an der Nase herumführen, die Welt ist real und ihr solltet das auch sein.
Julian C am Permanenter Link
Genau diese unqualifizierten, pauschal Kommentare sorgen dafür, dass wir in unserem Land keine Diskussionen mehr führen können. Sehr schade
Helmuth am Permanenter Link
"Schubsend bewegten sie sich auf mich zu, bis auf etwa 20 Zentimeter Abstand." - das finde ich bedrohlich. Alles andere mag fremd sein, aber wuerde ich tolerieren.
Ich selbst war bis zu ihrem Tode mit einer Auslaenderin verheiratet und habe den Blick in die (etwas) andere Kultur genossen und zuweilen unter der Andersartigkeit (etwas) gelitten.
David See am Permanenter Link
wenn dich jemand fragt was ausländerfeindlichkeit ist, dann ist das im text genau beschrieben.
WOLF STEINBERGER am Permanenter Link
Ich finde diesen Artikel seltsam, habe nicht verstanden, was er aussagen will. Dass die Aussage von Merz gerechtfertigt ist, der generalisierend fremd aussehende Mitbürger als Problem für das Stadtbild brandmarkt?
Wie sollen sich die vielen Mitbürger*innen mit z.B. dunklerer Hautfarbe oder anderer Sprache fühlen, wenn sie (nach ihrer harten Arbeit im Krankenhaus oder auf dem Bau?) diese Sätze von Merz hören? Wo bleibt die Empathie der Schreiberin, die sie für sich reklamiert, gegenüber den Betroffenen der Aussagen von Merz & Co?
Hierzu meine Anekdote: ich war in einer Münchner U-Bahn vor einem Fußballspiel des FC Bayern. Um mich herum zahlreiche Fußballfans, teilweise angetrunken."Der Kimmich ist ein geiler Spieler!" forderte ein Gegenüber Zustimmung von mir. Ich verstand als Bayer die Sprache der meisten Fahrgäste sehr gut und ich bin ein Mann, also wenig Gefahr wegen sexueller Übergriffe.
Trotzdem fühlte ich mich ob der Distanzlosigkeit der meisten Fußballfans (überwiegend, aber nicht alle, Deutsche) unwohl. Eine Horde, wenn auch in diesem Fall nicht überwiegend ausländisch.
Was sagt das also aus? Rechtfertigt das rassistische Äußerungen und wenn ja: wem gegenüber? Passen deutsche Fußballfans ins Stadtbild oder sollte frau sie abschieben? Alle Bayern-Fans ins Grünwalder Stadion zum TSV 1860 München?
malte am Permanenter Link
Ich lese aus dem Artikel nicht, dass die Aussage von Merz gerechtfertigt wäre. Wohl aber, dass die Reaktion darauf ("Frauen haben keine Angst vor Migranten, sondern vor Männern") zu einfach ist.
Ich kann als Mann auf keine Erfahrung aus erster Hand zurückgreifen, wie die Autorin des Beitrags. Aber ich habe jahrelang in der Nähe einer Straße gelebt, die stark durch türkische Migranten geprägt ist. Ich bin bestimmt hunderte Male durch diese Straße gelaufen und habe mir nie irgendwelche Gedanken gemacht. Ein "Angstraum" ist diese Straße für mich nicht mal ansatzweise. Aber ich habe mehrfach erlebt, dass Frauen nachts nicht dort entlang laufen wollten, nicht einmal in Begleitung. Es war IMMER diese Straße, ich kenne keine andere Straße in der Stadt, die ähnlich gemieden wird. Und es waren immer Frauen, die diese Bedenken hatten, ich habe NIE ähnliches von Männern gehört. Was schließt man jetzt daraus? Sind Frauen etwa rassistischer als Männer? Oder gibt es vielleicht andere Gründe, wieso Frauen so handeln?
Man muss hier einfach auch über die Unterscheidung zwischen "ehrenhaften" und "unehrenhaften" Frauen sprechen, die in islamisch geprägten Gesellschaften immer noch stark verwurzelt ist. Und welche Konsequenzen dieses Frauenbild für als "unehrenhaft" markierte Frauen hat.
In der besagten Straße leben vor allem Menschen mit türkischen Wurzeln. Die waren schon vor 2015 dort. Es sind Menschen, die größtenteils seit mehreren Generationen hier leben. Niemanden von denen kann oder sollte man abschieben. Was Merz vorschlägt, ist keine Lösung. Aber ich weigere mich auch, die Augen davor zu verschließen, dass ein patriarchales Weltbild in islamisch geprägten Milieus ungleich stärker ausgeprägt ist als in Gesellschaften, die die Umwälzungen der 60er und 70er Jahre durchgemacht haben, die jahrzehntelange feministische Debatten hinter sich haben, und in denen die Macht der Religion mühsam zurückgedrängt wurde. Wer das einfach ignoriert, lässt die Frauen im Stich. Und nur weil Linke und Liberale diese Debatte immer noch scheuen, kann sich jetzt ein konservatives Fossil wie Friedrich Merz plötzlich als großer Fürsprecher für Frauenrechte inszenieren. Das müsste nicht sein.
Michael Haß am Permanenter Link
Ich verstehe Ihr Unwohlsein gegenüber (häufig angetrunkenen und grölenden) Fußballfans und teile Ihre Abneigung diesbezüglich.
Diese Fakten lassen sich nicht leugnen und sind z.B. nachzulesen bei Frank Urbaniok "Schattenseiten der Migration".
S. H. am Permanenter Link
Eine Anmerkung meinerseits (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), auf die Gefahr hin, als "Ausländerfeind" diffamiert zu werden:
Wenn es Menschengruppen und Gemeinschaften, Kulturen gibt (wer wollte es in Abrede stellen?), kann es auch (positive oder negative) Kritik an Menschengruppen und Gemeinschaften, Kulturen geben.
Wissend, daß man es immer auch mit einzelnen Menschen zu tun hat, daß es nicht zuletzt um individuelles Verhalten geht.
Diese Einsicht macht aber Pauschalurteile nicht illegitim! Sofern man weiß, was sie zu leisten vermögen UND was nicht.
Der böse Witz ist, daß sich Menschen nicht nur seit 1700 und mehr Jahren von alten Säckeln einreden lassen, sie seien erlösungsbedürftige Wesen, armselige Wichte, die der Kirche bedürfen, um gerettet zu werden; Mensch-sein sei mit Sündig-sein gleichzusetzen.
(Es gibt kaum eine gestörtere Religion als das hirnrissige Christentum. Es will etwas heißen. In Anbetracht von Judentum und Islam.)
Die Menschen lassen sich von der bigotten politischen Klasse, der nicht minder bigotten Journalistenkaste auch einreden, daß sie Migration (ob wirtschaftlich notwendig oder nicht) nicht schlecht finden, Migranten nicht pauschal kritisieren dürfen.
Die meisten Ausländer, denen ich begegne, sind mir zuwider. (Ob diese Stichprobe nun repräsentativ ist oder nicht.) Ich mag sie nicht. Nicht weil sie Ausländer sind oder anders aussehen; sondern weil sie so sind wie sind. Ich schätze weder ihre Sozialisation (in ihrem gescheiterten Herkunftsland) noch ihre Religion (Ausweis ihrer Unmündigkeit). Mir sind ihre Reden, ihre übliche Redensweise ebenso zuwider wie ihr übliches Gebaren, ihr Benehmen.
Ich nehme mir die Freiheit, Menschen sympathisch oder unsympathisch zu finden. Ich lasse mir von niemandem vorschreiben, wen oder was ich zu mögen habe und wen oder was nicht.
Ich will mich in meinem Heimatland heimisch, nicht fremd fühlen. Ich will unsere Kultur (so kritikwürdig sie auch sein mag) nicht durch deren Kultur (die mir noch sehr viel kritikwürdiger erscheint) an den Rand gedrängt sehen. Ich mag ihre Kultur, ihre Erziehung, ihr Wesen noch weitaus weniger als das, was nicht fremd ist.
Einmal davon abgesehen, daß es Fremde gibt, die mir - aufgrund ihres unproblematischen Verhaltens - nicht unsympathisch sind; daß es Fremdes gibt, das eine Bereicherung darstellt.
Es geht nicht um "Rasse", sondern um Kultur, es geht nicht um Aussehen, sondern Manieren. Es geht nicht um Ablehnung des Fremden per se, sondern um Überfremdung an sich.
Für ein friedliches Zusammenleben in einer offenen Gesellschaft!
Claudia Schulte am Permanenter Link
rassistische Inländer wie Sie, sind mir, Ihre Wortwahl, "zuwider".
Ich hoffe, der Humanistische Pressedienst überdenkt seine Haltung zum "islam", "Muslimen" und zur, Zitat Helena Sommer, "arabisch sprechenden Community". Wenn nicht, wird der Humanistische Pressedienst aller Voraussicht nach endgültig zu einem Forum für Rassisten wie "S.H.".
Stefan Dewald am Permanenter Link
Ach daher weht der Wind. Eine Realitätsverweigerung gegenüber den meisten Strömungen des Islams. Und das auch noch von einer Frau, die in allen abrahamitischen Religionen höchstens die zweite Geige spielen darf. Tja.
Sascha Larch am Permanenter Link
Sehr geehrter S.H.
Offenbar verwechseln Sie Kultur und Religion.
Religion ist nur ein Teilaspekt von Kultur, aber Kultur ist weit mehr als Religion!
Hättet Sie dann trotzdem noch Angst vor denen?
S. H. am Permanenter Link
Frau oder Herr Larch!
Wie kommen Sie zu der Ansicht, ich würde Kultur mit Religion gleichsetzen?
Religion ist ein Teil der Kultur. Wenn auch nicht nur irgendeiner, wie uns Geschichte und Kultur (hic!) lehren.
(Gleichwohl gilt: Das christliche (sic!) Abendland wurde - leider - über anderthalb Jahrtausende hinweg wesentlich von einer Religion, einer mächtigen Kirche geprägt. Der Islam (in welcher Variante auch immer) ist - leider - eine bestimmende Komponente der Kultur der Länder des Nahen und Mittleren Ostens wie der Nordafrikas.)
In diesem Forum scheinen einige entweder bösartig oder begriffsstutzig, boshaft oder des sinnerfassenden Lesens nicht mächtig zu sein.
Sie lesen zwischen den Zeilen, füllen den Leerraum mit ihren vorgefaßten Meinungen und patzen dich an. Die eine Person, borniert, bezichtigt dich des Rassismus, die andere, aufdringlich, glaubt, dir das Verhältnis von Kultur und Religion erklären zu müssen.
Man kann es auch impertinent nennen.
"Hätten Sie dann trotzdem noch Angst vor denen?" Eine Unverfrorenheit, eine freche Unterstellung jagt die andere ...
Vielleicht müßte man vor Dummheit, gegen die kein Kraut gewachsen zu sein scheint, Angst haben. Also vor Leuten wie Ihresgleichen.
RPGNo1 am Permanenter Link
Wie wäre es mit ruhigen Gegenargumenten anstatt bei jedem Kommentar und Artikel, der Ihnen nicht behagt, die Rassismuskeule zu schwingen?
S. H. am Permanenter Link
Frau Schulte!
Eigentlich hätten Sie gar keine Antwort verdient ...
Erstens: Der Begriff "Rasse" im Hinblick auf den Homo sapiens ist ein Unding. Alle Menschen auf diesem Planeten sind so eng miteinander verwandt, unterscheiden sich in biologischer Hinsicht so wenig voneinander, daß es schlicht falsch wäre, im Kontext dieser Tierart von Unterarten zu sprechen.
Zweitens: Ich kritisierte ausdrücklich Kultur, Sozialisierung, nicht Aussehen oder Hautfarbe. Was soll das? Halluzinieren Sie?
Es ging um Verhaltensweisen, Benehmen. (Wohlgemerkt: Von Leuten, mit denen ich - wie betont - zu tun hatte.)
Sie könnten mir allenfalls "Kulturalismus", aber niemals Rassismus vorwerfen!
Daß Sie es dennoch tun, zeigt, daß Sie entweder dumm oder niederträchtig sind.
Seien Sie vorsichtig mit Ihren Behauptungen! Verleumdung ist auch in Deutschland ein Straftatbestand.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich bin ein Sohn, der auch seine Erfahrungen gemacht hat.
Es geschah - als Beispiel - kurz nach 9/11, wo aus meiner Sicht ein gewisses Unbehagen begann. Ich fuhr im Bus, einige Reihen hinter mir saß ein typisch gekleideter Araber, der laut und vernehmlich Koran-Verse vor sich hin sagte. Er sprach niemanden an, sondern nur seinen Gott.
Ich konnte eine deutliche Verklemmung bei mir, ja Angst spüren. War dies das letzte Gebet, bevor er den Sprengstoffgürtel zündet? Er ist irgendwann ausgestiegen und die Gesichter anderer Passagiere verrieten mir, dass ich nicht der einzige war, der sich erleichtert zeigte.
Der Mann war sicher harmlos, vielleicht auf dem Weg zur Moschee. Aber sein Äußeres - dichter, langer schwarzer Bart, buschige Augenbrauen, dunkle Augen - war dazu geeignet, in einem sehr weltoffenen Menschen wie mir ein mulmiges Gefühl auszulösen.
Dabei hatte ich damals eine Filmfirma in Ägypten und war dort selbst ein Fremder unter Gleichen. Viele nette Menschen, die aufgrund angeborener Merkmale auf Mitteleuropäer furchteinflößend wirkten. Ja, sie pflegten auch dort einen Männerkult, blieben unter sich und hatten eine sehr präzise Vorstellung, wie ein Begrüßungskuss unter Männern zu sein hatte - und wie nicht. Heute weiß ich das.
Diese gastfreundliche Kultur sollte man arabischstämmigen Menschen nicht nehmen. Mir hat man meine typisch deutsche ja auch nicht genommen. Aber man könnte für mehr Dialog sorgen und den wundervollen Gedanken der Freiheit in diese Kreise tragen. Das setzt Anstrengung auf beiden Seiten voraus. Und ein Zurückdrängen des Islams als wesentlichem Kulturfaktor. Denn dort wird das mittelalterliche Weltbild gelehrt und erhalten, tradiert.
Der Kopf mag weiterhin furchteinflößend wirken, aber bitte nur äußerlich. Im Inneren sollte er sich an den Freuden einer offenen Gesellschaft, an Demokratie und Gleichberechtigung erfreuen. Ein hehres Ziel, ein langer Weg dorthin, aber er beginnt - wie jeder Weg - mit dem ersten Schritt...
Rene Goeckel am Permanenter Link
Ich kann ähnliches berichten. Ich bin als Filmtonmeister viel auf der Welt herumgekommen. Und zwar problemlos, weil ich weiß, wie man sich als Gast benimmt.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Zunächst schädigt "Zug verlassen" niemanden, außer, man selbst verpasst dadurch einen wichtigen Termin. War es angemessen?
Was kann man gegen den Selbstbetrug dieser Frauen unternehmen, sie würden dies freiwillig tragen? Gar nichts. Wir können Angebote machen - aber vielleicht bewertet dies der eine oder andere bereits als rassistisch. Es bleibt schwierig.
Dabei hat mich das Bigotte in Ägypten irritiert. Am ersten Tag im Hotel kam gleich einer gegen Abend und fragte mich unverblümt - ohne dass ich ein entsprechendes Interesse auch nur angedeutet hätte - ob ich einen "Ölwechsel" vornehmen wollte. Man könne mir geeignete Frauen zuführen. Prostitution im ach so anständigen Islam? Ich fühlte mich nicht als Auto und sagte dankend ab. Auch Alkohol in jeder denkbaren Form wurde mir angeboten. Als ich das alles dankbar anlehnte, wurde ich direkt gefragt, ob ich mich aus Respekt dem Islam gegenüber so verhalten würde. Ja, das war - zumindest was den Alkohol betraf - mein Beweggrund. Sich an Sitten eines Landes anzupassen halte ich für selbstverständlich.
Das sollte umgekehrt auch gelten. Mit dem Alkohol klappt es ja hin und wieder schon...
Tom am Permanenter Link
Ich bin mir ganz sicher, dass der hochverehrte Herr Bundesfritze das nicht gemeint hat. Der steht nämlich nicht nachts alleine am Bahnhof.
Mutant77 am Permanenter Link
Ich verstehe nicht warum wir heute nicht mehr über soziale Probleme sprechen können.
Je mehr dieser kulturellen Variantionen aufeinandertreffen, umso mehr muss man darüber reden, damit wir wissen wie wir gemeinsam leben wollen und können. Das Sprechen darüber ständig als "Rassismus" zu bezeichnen verhindert genau dies. Man macht die Gesellschaft damit nicht diverser, sondern fördert das einigeln, separieren und auch die Angst voreinander.
Wenn ich auf eine arabisch sprechende Gruppe treffe und es die Situation zuläßt, gehe ich auf sie zu und spreche mit ihnen. Wenn ich ihr Verhalten komisch finde, frage ich sie was sie dazu bewegt. Ich bin neugierig.
Der Grundsatz dabei sollte immer sein, das man zuerst davon ausgeht das alle Menschen das Gleiche wollen. Ihr Leben in Frieden und Selbstbestimmtheit leben. Aber dazu muss man auch akzeptieren das es Unterschiede gibt, für die es dann Regeln geben muss, damit andere sie tolerieren können.
Stefan Dewald am Permanenter Link
Ich habe unter Vielem daran gedacht: https://www.welt.de/vermischtes/article243707725/Mordprozess-in-Ludwigshafen-Blutiger-Messerangriff-Er-hielt-die-Maenner-fuer-schlechte-Leute.html