Der Kommentator des Tagesspiegel stellt fest, dass die IS-Terroristen aus Lust morden. Sie stellen ihre Gewalttaten exhibitionistisch aus. Den Potenz- und Allmachtsfantasien von Macho-Männern wird dabei freier Lauf gelassen.
Für ihn ist klar, "dass die exzessive Lust am Köpfeabschneiden, an Massenerschießungen, Kreuzigungen, Vergewaltigungen und dem Versklaven von Frauen und Mädchen nicht allein in den juristischen Kategorien von Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen zu fassen ist." Er sieht sich mit dieser Einschätzung nicht allein, sondern spricht hier für die übergroße Mehrheit der Menschheit.
Für ihn greifen die Erklärungen, dass es sich bei der fundamentalistischen IS-Miliz um "meist junge Männer mit persönlichen oder familiären Problemen" handelt, zu kurz. Auch wenn diese aus bildungsfernen, gewaltkriminellen Milieus stammen. Denn die Gewalt habe hier eine neue Qualität erreicht, die mit Bisherigem kaum zu vergleichen ist. Der beobachtete Sadismus "rührt eher an die alten Vorstellungen des moralisch und anthropologisch Bösen. Jenseits sozialtherapeutischer Alltagsvernunft."
Er verweist auf einen FAZ-Artikel, in dem der niederländische Schriftsteller Leon de Winter schrieb: "Moderne reguläre Armeen müssen die sexuellen und destruktiven Energien junger Männer disziplinieren und in organisierte Bahnen lenken." Und geht davon aus, dass genau diese Disziplinierung in der IS bedacht nicht erfolgt. "Plötzlich ist alles erlaubt, was Kriegsspiele und Pornografie sonst nur virtuell ermöglichen. Schon die Selbstmordattentäter werden mit 72 Jungfrauen sexistisch gelockt. Beim IS sind nun Mord, Folter, Vergewaltigung geradezu Markenzeichen."
3 Kommentare
Kommentare
Frank Linnhoff am Permanenter Link
Es mag sein, dass ISIS-Kämpfer aus Lust morden.
Nein, dies ist nicht Lust am Morden einzelner Menschen. Hier geht es um die Zerstörung alles Lebendigen. Erich Fromm benannte diese abscheulichste aller menschlichen Perversionen mit "Lust am Toten". In diesen kriegerischen Zeiten ist es die Pflicht jeden Humanisten einen klaren Kopf und ein fühlendes Herz zu bewahren, sehr genau hinzuschauen und hinzuhören, um nicht manipuliertes Objekt statt lebendiger Mensch zu sein.
David am Permanenter Link
"das Böse" gibt es nicht. Diese Begrifflichkeit verstellt uns die Sicht auf die Hintergründe.
Ist es nicht offensichtlich, dass es unter bestimmten Voraussetzungen eine logische Verknüpfung gibt von jemandem, der ein archaisches wörtliches Verständnis von einer gewaltdurchtränkten Religion pflegt, in der das Köpfe abschneiden explizit an diversen Stellen erwähnt wird, und einem Anhänger dieser Religion, der eine archaisches Verständnis vom Krieg zeigt?
Sollte es uns nicht zumindest stutzig machen, dass bei all den durch Krieg und Ideologien verursachten Gewaltexzessen der letzten hundert Jahre in Europa, die spezielle Variante des Tötens durch Kopf abschneiden keine Rolle spielte?
MA pol D. Pavlovic am Permanenter Link
Das die monotheistischen Religionen psychische Erkrankungen bewirken, bzw. befördern wird in meinem Youtube-Video "Warum fördern monotheistische Religionen psychische Erkankungen?" erläutert.