Die Porno-Krieger von IS

Der Kommentator des Tagesspiegel stellt fest, dass die IS-Terroristen aus Lust morden. Sie stellen ihre Gewalttaten exhibitionistisch aus. Den Potenz- und Allmachtsfantasien von Macho-Männern wird dabei freier Lauf gelassen. 

Für ihn ist klar, "dass die exzessive Lust am Köpfeabschneiden, an Massenerschießungen, Kreuzigungen, Vergewaltigungen und dem Versklaven von Frauen und Mädchen nicht allein in den juristischen Kategorien von Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen zu fassen ist." Er sieht sich mit dieser Einschätzung nicht allein, sondern spricht hier für die übergroße Mehrheit der Menschheit.

Für ihn greifen die Erklärungen, dass es sich bei der fundamentalistischen IS-Miliz um "meist junge Männer mit persönlichen oder familiären Problemen" handelt, zu kurz. Auch wenn diese aus bildungsfernen, gewaltkriminellen Milieus stammen. Denn die Gewalt habe hier eine neue Qualität erreicht, die mit Bisherigem kaum zu vergleichen ist. Der beobachtete Sadismus "rührt eher an die alten Vorstellungen des moralisch und anthropologisch Bösen. Jenseits sozialtherapeutischer Alltagsvernunft."

Er verweist auf einen FAZ-Artikel, in dem der niederländische Schriftsteller Leon de Winter schrieb: "Moderne reguläre Armeen müssen die sexuellen und destruktiven Energien junger Männer disziplinieren und in organisierte Bahnen lenken." Und geht davon aus, dass genau diese Disziplinierung in der IS bedacht nicht erfolgt. "Plötzlich ist alles erlaubt, was Kriegsspiele und Pornografie sonst nur virtuell ermöglichen. Schon die Selbstmordattentäter werden mit 72 Jungfrauen sexistisch gelockt. Beim IS sind nun Mord, Folter, Vergewaltigung geradezu Markenzeichen."