Doris Wagner war Novizin in der katholischen Gemeinschaft "Das Werk". Sie wurde psychisch und physisch missbraucht.
Über die Zeit im Kloster hat Wagner ein Buch geschrieben. Darin nennt sie zwar nicht die Namen ihrer Peiniger, hat aber das "System Kloster" genau beschrieben. Sowie auch die Auswirkungen, die die Gehirnwäsche auf sie hatten: "...sie war nicht imstande sich zu wehren, als sich ein Priester über sie hermachte, immer wieder in ihrem Zimmer heimsuchte und sexuell missbrauchte. 'Ich wusste, objektiv ist das eine Sünde. Er durfte das nicht tun – aber nicht wegen mir, dachte ich, sondern weil er Priester ist. Und wenn er’s doch tat, wars meine Schuld.'"
Den Priester hat sie später angezeigt: in Deutschland, wo sie heute lebt und in Österreich, wo der Priester lebt. Beide Verfahren wurden eingestellt. Der Priester behauptete, der sexuelle Kontakt sei einvernehmlich gewesen und obwohl ein Verstoss gegen den Zölibat hatte der sexuelle Missbrauch innerkirchlich keine Folgen. "Da muss man barmherzig sein, sagten die Oberen. Er habe Busse getan. Klar, da wird mit zweierlei Mass gemessen. Die Opfer sollen einfach vergeben und still sein."