bfg Bayern wendet sich an bayerische Ministerin

Für unabhängige staatliche Aufarbeitung von Kindesmissbrauch

maximilianeum-2904890_1920.jpg

Das Maximilianeum ist Sitz des bayerischen Parlaments in der Landeshauptstadt München.

In Bayern wird es keine unabhängige Aufarbeitungskommission, keinen landesweiten Betroffenenbeirat und keine Ombudsstelle für Missbrauchsbetroffene geben. Das hat das bayerische Sozialministerium entschieden. Vor dem erneuten Zusammenkommen des Sozialausschusses hat sich der Bund für Geistesfreiheit (bfg) Bayern an die zuständige bayerische Staatsministerin gewandt.

Der "Betroffenenbeirat der Opfer von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen" fordert von der bayerischen Staatsregierung in einer Petition "Gewalt an Kindern und Jugendlichen entschlossen entgegenzutreten". Der Bund für Geistesfreiheit Bayern hat deshalb die zuständige Staatsministerin Ulrike Scharf angeschrieben und sich der Forderung des Betroffenenbeirates angeschlossen.

Er fordert einen Betroffenenrat, eine unabhängige Aufarbeitungskommission und das Netz der Beratungsstellen in Bayern zu verbessern.

In dem Schreiben an die Staatsministerin stellt der bfg Bayern fest, dass sich die kirchlichen Institutionen beider christlicher Religionsgemeinschaften bis heute nur unzureichend mit dem Missbrauch in ihren Reihen befasst haben. Weiter heißt es in dem Brief:

"Über verbale Entschuldigungen und wenig Schuldeinsicht hinaus ist noch viel zu wenig unternommen worden. Unterstützen Sie die Betroffenen von sexuellem Missbrauch und Gewalt gegen die Täterorganisation. Beenden Sie Ihre Blockade gegenüber dem zuständigen Landtagsausschuss und bekunden Sie Ihre Solidarität mit den Geschädigten."

Der Sozialausschuss des bayerischen Landtages wollte sich in dieser Woche noch einmal mit der Petition beschäftigen, nachdem sich Staatsministerin Scharf über ein klares Votum des Ausschusses im Juli 2025 hinweggesetzt hatte.

"Ich finde es unerträglich, wie die Ministerin mit dem Leid Betroffener von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen umgeht. Diese Personen erwarten zu Recht vom Staat, dass er sie in ihrem Bemühen um Gerechtigkeit und Wiedergutmachung unterstützt", so Frank Riegler, Vorsitzender des bfg Bayern.

In dem Schreiben an die Ministerin bietet der bfg Bayern seine Mitarbeit in einer zu bildenden unabhängigen Aufarbeitungskommission an. Gleichzeitig versichert er den Betroffenen seine Unterstützung.

Unterstützen Sie uns bei Steady!