Innerhalb von nur drei Tagen traten mehr als 13.000 Personen aus der lutherische Kirche in Finnland aus. Grund für diese Entscheidung war der Streit zweier ranghoher Kirchenvertreter nach einer Parlamentsabstimmung zur gleichgeschlechtlichen Ehe.
"Das finnische Parlament hatte am Freitag mit 105 zu 92 Stimmen den Vorschlag einer Bürgerinitiative zur Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe ausgesprochen, die in allen anderen skandinavischen Ländern bereits erlaubt ist." Die Entscheidung hat noch keine Gesetzeskraft, macht aber den Weg für ein entsprechendes Gesetz in Finnland frei.
Erzbischof Kari Mäkinen zeigte sich über diese Initiative erfreut - sein konservativer Gegenpart Jukka Keskitalo entgegnete, dass "eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden könne."
Dieser öffentliche Streit zweier ranghoher Kirchenmänner führte zu der Austrittswelle. "Für den Mitgliederschwund scheinen damit beide Kirchenvertreter mitverantwortlich zu sein."
"Der lutherischen Kirche gehören etwa 75 Prozent der 4,1 Millionen Landesbewohner an. In den 70er-Jahren lag die Quote noch bei über 90 Prozent."