Großbritannien

Prozess wegen Genitalverstümmelung

Obwohl bereits seit 1985 ist die Beschneidung weiblicher Genitalien in Großbritannien verboten ist, hat erst jetzt erstmalig eine Frau den Mut gefunden, die mutmaßlichen Täter vor Gericht zu bringen.

In London müssen sich jetzt zwei Männer wegen der Beschneidung einer Frau vor Gericht verantworten. "Der angeklagte Arzt soll im November 2012 die Genitalien einer Patientin verstümmelt haben, nachdem sie mit seiner Hilfe ein Kind zur Welt gebracht hatte. Der zweite Angeklagte, offenbar ein Verwandter der Patientin, soll den Arzt zu dem Eingriff aufgefordert haben."

Beide geben an, dass die Klägerin bereits vor der Niederkunft beschnitten gewesen wäre, "der Arzt habe lediglich den vorherigen Zustand wiederhergestellt, um die Blutung zu stoppen" heißt es von ihnen. 

Der Prozeß wird von Beobachtern mit Spannung erwartet. Adwoa Kwateng-Kluvitse von der Nichtregierungsorganisation "Forward", die Kampagnen gegen Genitalverstümmelung organisiert, sagte: "Es wäre ein positives Signal, wenn man den Angeklagten tatsächlich Genitalverstümmelung nachweisen könnte."