In Großbritannien wurde ein Programm gestartet, dass innerhalb einer Generation weltweit die Praxis von Genitalverstümmelung (FGM) und Zwangsverheiratung junger Frauen beenden will.
Die "Beschneidung" von Frauen ist in Großbritannien bereits seit 1986 verboten. Trotzdem werden jedes Jahr tausende Mädchen und jungen Frauen verstümmelt. Der Premier Cameron kündigte an, dass in Zukunft die Eltern sich strafbar machen, die eine "Beschneidung" erlauben.
Er kündigte zudem auch ein mit 1,4 Millionen Pfund (1,8 Millionen Euro) finanziertes Vorbeugeprogramm an. "In Großbritannien leben nach Studien mehr als 137.000 verstümmelte Frauen. Sie haben oft afrikanische Wurzeln."
Als Grund für das bisherige zögerliche Vorgehen bei der Strafverfolgung wird ein missverstandener Multikulturalismus benannt. "Ignoranz und der Wunsch, keine kulturellen Empfindlichkeiten zu verletzen, hielten Lehrer oder medizinisches Personal davon ab, Fälle zur Anzeige zu bringen." So gab es im vergangenen Jahr nur 64 Anzeigen wegen Genitalverstümmelung.