Der Protestonaut-Kalender 2018 ist da: In der vierten Ausgabe haben die Macher des außer-gewöhnlichen Fotokalenders mit dem Astronauten den Fokus auf die Themen Kinderschutz und Kinderrechte gelegt. Die Motive der Fotografin Sophia Hauk werden durch Texte und Zahlen aus Studien und Fachliteratur ergänzt. Auch 2018 ist der Wandkalender mehrsprachig: Alle Beiträge sind in deutscher und englischer Sprache.
Sophia Hauk über das aktuelle Thema: "Weltweit haben rund 700 Millionen Kinder keine Kindheit, die diesen Namen auch verdient. Statt sorgenfrei lernen und sich entwickeln zu können, sind sie mit Armut, Hunger, Gewalt und körperlicher Ausbeutung konfrontiert." Dabei sind bereits vor mehr als einem Vierteljahrhundert die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet worden, die auch fast alle Staaten ratifiziert haben. Trotzdem mangelt es laut Hauk international an gesetzlicher Umsetzung.
Auch in Deutschland stehe die Aufnahme der Kinderrechte in das deutsche Grundgesetz bislang aus. Zwar würden Kinder in Artikel 6 des Grundgesetzes erwähnt, ihre Interesaen spielten hier aber nur eine Nebenrolle, so Hauk. Die Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz sei ein überfälliges Signal, das den Kinderschutz und das Recht der Kinder auf einige gewaltfreie Erziehung stärke, sagt die Hamburger Fotografin mit Fotostudio in Berlin.
Bei den Aufnahmen waren dieses Mal viele Kinder dabei. "Zusammen mit den Eltern hatten wir sehr viel Spaß und viel gelacht", sagt Hauk, die sich auf Kinderfotografie spezialisiert hat. Themen im neuen Kalender sind: Kinderarmut (Januar), Recht auf Kindergartenplatz (Februar), Recht auf Freizeit (März), Gesunde Ernährung (April), Flucht (Mai), Mobbing (Juni), Inklusion (Juli), Kinderarbeit (August), Recht auf Bildung (September), Soziale Medien (Oktober), Gewalt gegen Kinder (November) und Recht auf beide Eltern (Dezember). Alle Motive sind in Berlin entstanden.
Der Protestonaut (von lat.: protestari - öffentlich bezeugen und griech.: -nautēs - Matrose) ist ein journalistisches Kunstprojekt, das mit Fotos und kurzen Texten die Aufmerksamkeit auf diese wichtige gesellschaftliche Herausforderung lenkt. Der Kalender ist ein Impulsreferat in gedruckter Form, das zur Diskussion mit Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen einladen soll. Die Texte steuerte wie in den Vorjahren der Diplom-Politologe und Politikexperte Alexander Hauk bei.
Auf allen Motiven taucht ein Astronaut auf, den die Kalendermacher Protestonaut getauft haben. Die Idee dahinter, erklärt Sophia Hauk so: "Astronauten sind Entdecker und müssen vielen Herausforderungen gewachsen sein. Im All haben sie einen außergewöhnlichen Blick auf die Erde und schweben über den Problemen." Im Kostüm könnte jeder stecken: die Verkäuferin, der Student, die Managerin, der IT-Fachmann, die Lehrerin – oder der Kalenderbetrachter.
Rund ein halbes Jahr haben die Macher an dem 18-seitigen Kalender im DIN-A3-Format gearbeitet, der für 18 Euro erhältlich ist (ISBN 978-3947423002). In den vergangenen Jahren erreichten die Kalendermacher Anfragen und Bestellungen aus ganz Europa. "Die weiteste Bestellung bisher kam aus Australien", so Hauk. Das Kunstprojekt war bereits auf vielen Ausstellungen zu sehen. Demnächst sollen auch die neuen Motive zum Thema Kinderschutz und Kinderrechte gezeigt werden.