In der vergangenen Woche ist die Entscheidung über eine erneute Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat innerhalb der Europäischen Gemeinschaft wieder vertagt worden.
Die EU-Kommission hatte zunächst eine zehnjährige, dann eine siebenjährige Verlängerung gefordert. Die derzeitige Zulassung läuft am 15. Dezember ab. Danach darf Glyphoast nur noch maximal zwölf Monate lang eingesetzt werden. Rund zehn Staaten, darunter politische Schwergewichte wie Frankreich und Italien, sind gegen eine Verlängerung.
Nun soll am 9. November erneut abgestimmt werden, und zwar über einen Kompromissvorschlag von EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis (Gesundheit und Lebensmittelsicherheit), der für eine Übergangsfrist von fünf Jahren eintritt. Das EU-Parlament fordert – rechtlich nicht bindend – ein vollständiges Verbot des Totalherbizids ab Dezember 2022.
Fast alle großen Medien berichteten über die Sondersitzung des Ständigen Ausschusses für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel am vergangenen Mittwoch. Dabei kannten vor wenigen Jahren nur Fachleute dieses Pflanzenschutzmittel.
Mein erster Kommentar dazu im Sommer 2015 lautete "Noch eine Sau durchs Dorf". Im Mai 2016 riefen GWUP und Deutscher Konsumentenbund …
"… Politiker aller Parteien dazu auf, wissenschaftliche Erkenntnisse zum Maßstab ihrer Abstimmung über die Zulassung von Glyphosat zu machen. Nur auf dieser Basis können wir Entscheidungen treffen, von denen Mensch, Landwirtschaft und Umwelt gleichermaßen profitieren."
Damit war zugleich das Interesse der GWUP an der Glyphosat-Kontroverse umrissen: Bereits rund zwei Jahre vor dem "March for Science" ging es uns darum, die Wissenschaft gegen die Einflussnahme von Interessengruppen zu verteidigen, deren Argumentationsweise nur allzu deutlich die altbekannten Muster von Pseudowissenschaftlern aufwies.
Die GWUP hat dies frühzeitig als Herausforderung begriffen – umso mehr bei einem gesellschaftlich höchst relevanten Thema mit direkten Folgen für Gesundheit, Umwelt und Ernährungssicherheit.
Heute wird die Auseinandersetzung um Glyphosat nach wie vor hochemotional geführt. Als Beispiel mag ein Kommentar in der Süddeutschen Zeitung ("Worte voller Ignoranz und Arroganz") dienen.
Warum diese Debatte auch die Skeptiker-Bewegung tangiert und aus welchem Grund wir das Thema weiterhin kritisch begleiten, möchte ich im Folgenden ausführen.
Stand der Wissenschaft und der Risikobewertung
Ein Rückblick: Glyphosat wird seit 1975 als Herbizid eingesetzt. Es gilt als eines der am wenigsten problembehafteten Pflanzenschutzmittel. Das Phosphonat wird in Deutschland auf 30 bis 40 Prozent der Landfläche eingesetzt. Glyphosat trägt dazu bei, die Produktivität der Landwirtschaft zu steigern, und schont dabei unter anderem durch den Verzicht auf Pflügen das Klima.
Natürlich ist Glyphosat weder ein Universalmittel noch die Patentlösung für alles. Und selbstverständlich gibt es Pro und Contra.
Naturschützer beklagen insbesondere die Eigenschaft des Total-Herbizids, auf sämtliche grüne Pflanzen zu wirken, auch auf "Kraut, Strauch und Moos". Mit der nahezu vollständigen Vernichtung aller Kräuter und Gräser auf dem Acker sinke nicht nur die Zahl der Pflanzen stark, dies entziehe allen an Ackerlebensräume gebundenen Arten wie Insekten und Feldvögeln großflächig die Lebensgrundlage.
Für die konventionelle Landwirtschaft ist Glyphosat dagegen …
"… eines der wichtigsten Hilfsmittel überhaupt. Ein endgültiges Verbot würde einen Großteil der Landwirte wirtschaftlich hart treffen … Kurzfristig werden die Landwirte auf teurere Pflanzenschutzmittel zurückgreifen müssen. Die Konsequenz: Billige Auslandsware könnte die Produkte deutscher Bauern verdrängen. Forscher der Universität in Gießen gehen in der Folge von einem europaweiten Schaden von 1,4 bis 4,2 Milliarden US-Dollar aus, sollte das Pflanzengift verboten werden."
Christoph Schäfers, Professor am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, erklärt zudem:
"Es gibt zurzeit kein chemisches Mittel, das so effektiv ist wie Glyphosat. Entweder sind die Ersatzstoffe toxischer oder unwirksamer oder beides."
Diese Erörterungen sind wichtig und bedeutsam – aber noch kein genuines GWUP-Thema. Man kann mit und ohne Glyphosat gute Landwirtschaft betreiben.
Wissenschaftlich unredlich wurde die Glyphosat-Kontroverse indes im März 2015, als die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" einstufte und auch große Medien wie Die Zeit mit alarmistischen Überschriften wie "Ein Stapel an Beweisen spricht gegen Glyphosat" aufmachten.
Das ist schlichtweg falsch – und an dieser Stelle kommt die Forderung von GWUP und DKB ins Spiel, wissenschaftliche Erkenntnisse zum Maßstab für Entscheidungen zu machen.
Zu diesem Zweck hatte die damalige rot-grüne Bundesregierung schon 2002, nach der BSE-Krise, das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ins Leben gerufen. Die Salonkolumnisten erinnern dieser Tage dankenswerterweise daran, dass das BfR ein "Kind" der Grünen und von Umweltministerin Renate Künast gewesen ist.
Diesselbe Renate Künast, die heute "mehr Transparenz" bei der Prüfung und Zulassung von Glyphosat fordert.
Das BfR hat auch eine Risikobewertung in Sachen Glyphosat vorgenommen. Ergebnis: Die Bundesbehörde sieht keine Bedenken bei sachgemäßer Verwendung.
Und das BfR steht mit dieser Einschätzung keineswegs alleine da. Andere unabhängige Einrichtungen weltweit, die allesamt wissenschaftlichen Kriterien verpflichtet sind, sehen dies genauso. Dazu zählen:
- die Europäische Behörde für Lebensmittelsichert (EFSA) sowie die Expertinnen und Experten der Risikobewertungsbehörden der EU-Mitgliedstaaten
- die US-amerikanische Umweltbehörde EPA
- die kanadische Bewertungsbehörde Pest Management Regulatory Agency (PMRA)
- die australische Bewertungsbehörde Australian Pesticides and Veterinary Medicines Authority (APVMA)
- die japanische Food Safety Commission
- die neuseeländische Umweltbehörde EPA
- das Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues (JMPR) und
- die Europäische Chemikalienagentur (ECHA)
Einzige Ausnahme: jene IARC in Lyon, die 2015 mit der Behauptung in die Diskussion platzte, Glyphosat sei "wahrscheinlich krebserregend".
Nur hat diese Einstufung nichts mit dem realen Risiko für Landwirte und Verbraucher zu tun. Es geht dabei lediglich um das Potenzial von Stoffen, Krebs zu erzeugen – nicht um das Krebsrisiko im realen Leben, das von diesen Stoffen ausgeht. Auch Holzstaub und Sonnenstrahlen sind nach der IARC-Einstufungsskala "potenziell krebserregend".
Insofern nahm die IARC mitnichten eine Risikobewertung vor. Institutionen, die eben dies tun, geben für Glyphosat Entwarnung.
Fehlende Transparenz beim IARC
Und nicht nur das. Gerade die IARC ist alles andere als ein Musterbeispiel für die Grünen-Forderung nach "mehr Transparenz".
In der vergangenen Woche deckte die Nachrichtenagentur Reuters auf, dass der IARC-Bericht von 2015 massiv auf anti-Glyphosat getrimmt wurde:
"Demnach gab es zehn erhebliche Änderungen, und sie gingen alle in dieselbe Richtung: Immer wurden aus negativen Aussagen bezüglich des Krebsrisikos ('nicht krebserregend') neutrale oder sogar positive."
Eine Schlüsselfigur dabei ist der Statistiker Christopher J. Portier, Professor an der Universität Maastricht, der für internationale Organisationen die Krebsgefahren diverser Substanzen untersucht.
Die Krebs-Monografie der IARC "trägt auch seine Handschrift" (FAZ). Allerdings verschwieg Portier, dass er als Sachverständiger Geld von US-Anwälten – mindestens 160.000 Dollar – erhielt, die Monsanto im Auftrag potenzieller Glyphosat-Opfer verklagen.
Zudem arbeitet Portier für den "Environmental Defense Fund (EDF)". Diese NGO veröffentlicht durchaus differenzierte Stellungnahmen etwa zur Gentechnik, neigt aber zu einer übertrieben negativen Einstellung gegenüber Pestiziden.
Zur Transparenz hätte es gehört, dass Portier seine Interessenkonflikte offenlegt. Sie sind nämlich alles andere als unerheblich.
Der Wissenschafts- und Risikokommunikator Prof. David Zaruk, Betreiber des Blogs The Risk Monger, der die Unstimmigkeiten rund um die IARC mit ans Licht brachte, stellt sogar Sinn und Zweck der Internationalen Agentur für Krebsforschung infrage.
Er verweist dabei auf eine kürzlich erschienene Veröffentlichung in dem Fachjournal Regulatory Toxicology and Pharmacology. In dem Beitrag kommen die Autoren zu folgendem Schluss bezüglich der IARC-Klassifizierung:
"Hazard-identification based classification schemes are inadequate to guide appropriate risk management decisions and have become outmoded."
Interessenkonflikte und Manipulationen
Was sagt uns das?
Natürlich beschäftigen Glyphosat-Hersteller Lobbyisten und versuchen Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Und selbstverständlich können wir uns nicht blindlings auf die Angaben der Industrie verlassen.
Aber auch nicht-industrielle Organisationen, NGOs und Umweltschutzgruppen verfolgen ihre Anliegen mit nahezu allen Mitteln. Auch ihre Glaubwürdigkeit muss stets hinterfragt werden.
"Die Fachleute beider Seiten scheinen diskreditiert und auf irgendeine Weise gekauft, und es scheint fraglich, wem man noch glauben soll"
kommentiert die FAZ.
Die "Schrottstudie" (Psiram) von Séralini, nach der eine gentechnisch veränderte Maissorte bei Ratten Tumore verursachen soll, ist ein weiteres Beispiel dafür.
Glyphosat wird übrigens von mehr als 90 Chemieunternehmen in der ganzen Welt hergestellt. Die Patente auf den Stoff sind schon im Jahr 2000 abgelaufen. Allerdings ist der US-Konzern Monsanto nach wie vor Marktführer (mit etwa 40 Prozent Marktanteil).
"Darüber hinaus hat Monsanto gentechnisch verändertes Getreide im Angebot, das unempfindlich gegen Glyphosat ist. Auch aus diesem Grund wird Monsanto ständig erwähnt, wenn es um Glyphosat geht"
schreibt Spiegel-Online.
Auch – aber nicht nur deswegen.
Möglicherweise ist Monsanto eine willkommene Projektionsfläche für die geballte Empörung der Glyphosat-Ablehner. Wenn Monsanto Autoren dafür bezahlt haben sollte, damit diese positiv über Glyphosat berichten, dann ist das in hohem Maße verwerflich.
Differenzierter muss man dagegen den Vorwurf sehen, auch das BfR habe zum Teil einfach bei Monsanto abgeschrieben und die Einschätzung des Unternehmens, was die Unbedenklichkeit von Glyphosat angeht, kritiklos übernommen, und zwar ohne die Quelle kenntlich zu machen. Denn laut BfR ist es …
"… üblich und anerkannt, dass die Bewertungsbehörden nach kritischer Prüfung der Originalstudien auch Passagen aus eingereichten Dokumenten in ihre Bewertungsberichte integrieren."
Die Lage ist trotzdem nicht optimal
Nichtsdestotrotz ist völlig verständlich, dass sogar renommierte Wissenschaftsredaktionen wie die von Spiegel und FAZ den Eindruck vieler Menschen thematisieren, dass möglicherweise doch "bei den Bewertungen gemauschelt wird" beziehungsweise "ein Nebel in diesem komplizierten Fall aufzieht".
Hier könnte ein Ansatz aus der Medizin helfen, der ein sehr ähnliches Problem betrifft: Etwa die Hälfte aller klinischen Studien wird nie veröffentlicht. Somit können Pharmaunternehmen Fehlschläge bei der Entwicklung von Medikamenten verschweigen und im schlimmsten Fall sogar Medikamente als "wirksam" deklariert werden, obwohl es daran erhebliche Zweifel gibt.
Die Initiative "AllTrials" geht dieses Problem an. Ihre Forderung: Alle Studien und deren Methoden sollen vor Beginn registriert und anschließend auch publiziert werden. Konkret heißt es:
"AllTrials calls for all past and present clinical trials to be registered and their full methods and summary results reported."
Genau das brauchen wir auch für Studien rund um die Landwirtschaft. Hier geht es hier ebenfalls um Gesundheit und darüber hinaus um die Umwelt.
Die Initiatoren von "AllTrials" stellen klar, dass es ihnen nicht nur um die Studien der Industrie geht. Auch andere Institutionen, wie zum Beispiel Universitäten und Fachverbände, können Interessenkonflikte sowie den Wunsch nach bestimmten Ergebnissen haben.
Es wäre an der Zeit, eine solche Initiative wie "AllTrials" auch in anderen wichtigen Bereichen zu starten, um harte Faktenaussagen von Meinungen und Emotionen zu trennen.
Meine Einschätzung
Natürlich haben auch Meinungen und Emotionen ihren Platz in dieser Debatte – und deshalb möchte ich auch meine persönliche Haltung in dieser Sache nicht verhehlen.
Nach meiner Einschätzung ist die eigentliche Motivation der Glyphosat-Gegner nicht das singuläre Verbot dieses Unkrautvernichtungsmittels, sondern eine umfassende "Agrarwende", deren Gewinner und Profiteur bereits ausgemacht ist: die Bio-Branche beziehungsweise "Bio Organic".
Dass diese Vermutung nicht ganz abwegig ist, zeigt der Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker mit dieser unverhohlenen Äußerung:
"Es geht um so viel mehr als Glyphosat! … Es geht um die Frage, welche Art von Landwirtschaft wir wollen"
Selbstverständlich ist das eine gesellschaftspolitisch legitime Frage.
Ich halte diese angestrebte Richtung allerdings für falsch, sowohl aus wissenschaftlichen als auch aus humanitären Gründen, da unter anderem die "konventionelle" Landwirtschaft insgesamt produktiver ist, weniger Landfläche verbraucht und wir eine zunehmende Verantwortung für die Ernährung der stetig wachsenden Weltbevölkerung haben.
Dass Bio oder Organic aber nicht immer schlechter dasteht, sieht man in dieser Grafik:
Wir sollten also gute und belegte Ansätze aus allen Bereichen, egal ob konventionell oder Bio, ob mit oder ohne Gentechnik, in eine vernünftige Agrarpraxis integrieren. In meiner Rezension des Harald-Lesch-Buches schrieb ich bereits:
"Nun wäre es falsch, biologische Landwirtschaft grundsätzlich zu verdammen. Gute Methoden sollte man durchaus in eine vernünftige Agrarpraxis integrieren, so sind Fruchtfolge und tiergerechte Haltung durchaus begrüßenswert. Das Problem ist aber, 'Bio' fundamentalistisch als einzige Lösung aller Probleme zu sehen."
Diese schwierigen Entscheidungen sollten auf der Basis von Fakten getroffen werden.
Was wir derzeit beobachten, ist dagegen die gezielte Instrumentalisierung von Sorgen und Ängsten in der Bevölkerung durch gut aufgestellte Interessengruppen, die imaginäre Gesundheitsgefahren heraufbeschwören. Des Weiteren die planvolle Diskreditierung unabhängiger und kompetenter Institutionen wie des BfR.
Und die Zukunft?
Und damit sind wir wieder bei der Rolle der GWUP und anderer Skeptikerorganisationen.
Unser Anliegen ist weiterhin, dass Politik und Entscheidungsträger den Stand der Wissenschaft wahrnehmen und akzeptieren.
Dabei ist uns klar, dass politische Entscheidungen immer auch interessengeleitet sind. Das ist legitim, wenn die Einflussfaktoren auch so benannt werden. Wogegen wir uns wenden, sind vorgeschobene Entscheidungsgründe, die in Wahrheit mit Umwelt- und Gesundheitsschutz oder sozialer Gerechtigkeit nichts zu tun haben – zum Beispiel irreführende Gutachten à la IARC.
Wir wollen sicherstellen, dass politische Entscheidungen auf Basis des aktuellen Forschungsstandes getroffen werden und nicht auf pseudowissenschaftlichen Vorstellungen, Eigeninteressen und alternativen Fakten beruhen. Und wir werden deutlich darauf hinweisen, wenn politische Entscheidungen genau die Ziele verfehlen, welche die Politik sich selbst gesteckt hat, und wenn ideologisch motivierte Gruppierungen Einfluss zu nehmen versuchen.
Wir müssen uns gerade dann für Wissenschaft einsetzen, wenn ihre Erkenntnisse nicht mit der vorherrschenden Meinung übereinstimmen.
Erstveröffentlichung am 29.10.2017 im Skeptiker-Blog.
26 Kommentare
Kommentare
Walter Petersen am Permanenter Link
...unabhängiger und fachlich neutral wertender Journalismus sieht aber anders aus, denn mit keinem Wort gehen Sie z.B. auf die sog.
Hiernach hat der Hersteller gerade nicht die Karzigonität des Mittels Glyphosat bewiesen, im Gegenteil, denn die firmeneigenen Emails usw. bestätigen, dass hierzu mangels eigener Forschung, gerade keine Aussagen getroffen werden können.
BfR und anderen haben sodann die nicht verifizierten Aussagen unkritisch übernommen/abgeschrieben. Der Plagiatvorwurf hierzu ist mehrfach nachgewiesen worden.
Ihr Artikel macht für mich mehr als deutlich, dass Journalismus leider sehr einseitig und wenig einsichtig sein kann und offensichtlich lediglich versucht "gute und brave" Lobbyarbeit für Monsanto zu machen, da den Monsanto-Lobbyisten auf Grund ihres dreisten Verhaltens bekanntlich kürzlich der Zugang zum EU Parlament entzogen wurde, müssen jetzt wohl einige Journalisten die Fahne hochhalten...
Thomas Baader am Permanenter Link
"müssen jetzt wohl einige Journalisten die Fahne hochhalten..."
Noch verschwörungstheoretischer geht es aber nicht, oder? Ihre Art der Argumentation erinnert mich fatal an die der Impfgegner.
M. Berlandi am Permanenter Link
Ist jetzt schon der Spiegel verschwörungstheoretisch. Super lustig - schöne neue Welt.
Genau mit solchen Aktionen, vermeintlich die Wissenschaft zu verteidigen, wo es um Politik und Soziologie geht, damit zerstört man die Reputation des Humanismus, bzw. betreibt ob nun aus Ignoranz oder Kooptation eigentlich dessen Auflösung. Auch bei wissenschaftlichen Studien gilt das cui bono Prinzip und bei politisch relevanten Themen ist man sogar meist auf Aktenzugang angewiesen oder auf investigativen Journalismus, um zu verstehen, wie die Motivlagen und Abhängigkeiten tatsächlich sind.
Vlt. braucht die GWUP noch ein wenig, um das einzusehen. Solange würde ich mich als Redaktion nicht damit blamieren wollen, indem ich deren Schnellschüsse nochmal poste.
Hier mal ein interessanter Link zum Spiegel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/glyphosat-hat-monsanto-behoerden-manipuliert-a-1177101.html
Martin Jenne am Permanenter Link
Wissenschaftlich unredlich ist folgende Ihrer Aussagen:
Wenn man den Teil der Landwirtschaft berücksichtigt, der an Tiere verfüttert wird, dann sieht es mit der Frage der Produktivität schon ganz anders aus, vor allem, wenn die Ernährung der Weltbevölkerung als Begründung angeführt wird. Hier vorschnell die biologische Landwirtschaft als alternativlos auszublenden, ist zumindest mit diesen Begründungen absolut nicht haltbar!
Etienne Bucher am Permanenter Link
"Wenn man den Teil der Landwirtschaft berücksichtigt, der an Tiere verfüttert wird"
Das Problem ist ja gerade, dass die biologische Landwirtschaft nicht mit rein wissenschaftlichen Prinzipien arbeitet! z.B. Homöopathische Pflanzenschutzmittel...
Jann Wübbenhorst am Permanenter Link
Danke für die ausführliche Darstellung.
Dass wir eine Agrarwende eben genau deshalb brauchen, weil die Landwirtschaft in ihrer heutigen Form die Biologische Vielfalt massiv beeinträchtigt, scheint für Sarma eine sachfremde Überlegung zu sein.
Der zitierte Blog zum Vergleich von organischer und konventioneller Landwirtschaft, basierend auf der Analyse von Clark & Tilman (2017), ist natürlich interessant. Die Grafik wirft aber m.E. mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Zunächst fehlen auch hier die bekannten Auswirkungen auf die Artenvielfalt (für Mitteleuropa ist vielfach nachgewiesen, dass Bio-Landbau hier wesentlich besser abschneidet als konventionelle Landwirtschaft). (Im Blog wird das Thema am Ende kurz erwähnt, dann aber angedeutet, der Vorteil werde durch den höheren Landverbrauch zunichte gemacht - was für Europa eindeutig nicht zutrifft.)
Dass Bio-Landbau zur Erwirtschaftung gleicher Erträge mehr Fläche benötigt, je nach Kultur in unterschiedlichem Maße, ist unbestritten und liegt auf der Hand. Dass ein höherer Anteil an Bio-Landbau die Welternährung gefährde, ist dagegen ein nicht haltbarer Schluss. Eine weltweite Komplettumstellung auf Bio-Landbau ist ohnehin unrealistisch, je nach Region kann es sinnvoller sein, die Umweltschäden infolge des konventionellen Landbaus durch verbesserte Methoden zu verringern. Völlig unberücksichtigt lässt Sarma, dass ein wesentlicher Grund für Nahrungsknappheit (und CO2-Emissionen) der zu hohe Fleischkonsum ist (der zitierte Blog geht dagegen auf diesen Punkt ein).
Aus europäischer Sicht überhaupt nicht nachvollziehbar ist das Ergebnis, Bio-Landbau trage (viel) stärker zur Eutrophierung und Versauerung bei als konventioneller. Auf welchen Anbaumethoden in welchen Ländern dieses Ergebnis beruht, wird in der Studie nicht gesagt. Dort wird als Erklärung angegeben, im Bio-Landbau werde organischer Dünger verwendet, der nicht immer zielgenau für die Pflanzen Ernährung verfügbar sei und deshalb viel stärker in die Umgebung gelange als synthetischer Dünger im konventionellen Landbau.
Aus europäischer Sicht ist diese Erklärung geradezu absurd. Hier wird von konventionellen Betrieben in großen Mengen organischer Dünger eingesetzt (Gülle). Die Eutrophierung von Grundwasser und Oberflächengewässern ist in Deutschland nahezu ausschließlich Folge der konventionellen Landwirtschaft. In den Gebieten, wo das Grundwasser besonders stark betroffen ist (wie in Westniedersachsen), gibt es fast keinen Biolandbau. Dafür, dass Bio-Landbau zu stärkerer Gewässerbelastung führt als konventioneller, ist mir aus Europa kein einziges Beispiel bekannt.
Auch der Energieverbrauch ist in mir bekannten Studien aus Europa im konventionellen Landbau fast durchgehend höher.
Jann Wübbenhorst am Permanenter Link
Zusammengefasst: Die Frage: Sollten wir weltweit nur Biolandwirtschaft oder nur konventionelle Landwirtschaft anstreben, führt in die Irre.
Und für Europa lautet die Antwort: weniger Düngemitteleinsatz, weniger Pestizideinsatz, mehr "ökologische Vorrangflächen", weniger Fleischproduktion, mehr Bio-Anbau.
Conrad Skerutsch am Permanenter Link
Es ist seltsam, einem Unkrautvernichtungsmittel vorzuwerfen, es habe negativen Einfluss auf die Artenvielfalt.
Hier die Liste der im Biolandbau zugelassenen "Pflanzenschutzmittel"
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/psm_oekoliste-DE.html
Da werden eine Vielzahl von Mitteln eingesetzt, die auch bei bestimmungsgemässer Verwendung hochgiftig sind. Nur redet darüber keiner.
Glyphosat ist bei bestimmungsgemässem Einsatz nicht annähernd so schädlich.
Ein Blick in Wikipedia hilft hier beim Verständnis:
https://de.wikipedia.org/wiki/Glyphosat
Jann Wübbenhorst am Permanenter Link
"Es ist seltsam, einem Unkrautvernichtungsmittel vorzuwerfen, es habe negativen Einfluss auf die Artenvielfalt."
Während auf Bio-Äckern eine Vielzahl von Beikräutern toleriert wird und die Wegraine wegen des fehlenden Herbizideinsatzes ("Unkrautbekämpfung" erfolgt nur mechanisch und durch geeignete Fruchtfolgen und Bodenbearbeitung) artenreich sind, sehen konventionelle Äcker nach Glyphosateinsatz zwischen den Saatreihen häufig wie ein polierter Küchenfussboden aus. Wenn Sie sich solche Flächen draußen im Vergleich anschauen, würde das sogar Ihnen auffallen, selbst wenn Sie über keinerlei Artenkenntnis verfügen.
Welche der für den Biolandbau zugelassenen und in Deutschland auch großflächig eingesetzten Pflanzenschutzmittel sind Ihrer Meinung nach "hochgiftig" und haben auch nur annähernd vergleichbaren Einfluss auf die Umwelt wie Glyphosat? Auf Beispiele bin ich gespannt.
Es ist wie gesagt vielfach erwiesen, dass Biolandbau die Artenvielfalt weit weniger beeinträchtigt als der konventionelle Landbau, und ich kann Ihnen problemlos jede Menge Flächen zeigen, auf denen dass selbst ein offensichtlicher Laie wie Sie erkennen kann.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Lieber Conrad,
Und Jann Wübbenhorst führte die ökologischen Folgen in seinen Kommentaren hier bereits deutlich aus...
Es werden jährlich mehrere tausend Tonnen (!) des TOTALherbizids Glyphosat in DE auf die Äcker gesprüht - ohne Gedanken, dass das (der Entzug eines wesentlichen Teils der Nahrungskette) einen Einfluss auf die äußerst komplexen Nahrungsketten-Netze der Ökologie hätte? Ziemlich naiv.
Das kommt mir etwas so vor, dass wir uns keine Sorgen darüber machen müssten, dass wir (inzwischen fast vollständig innert nur 200 Jahren) Millionen Jahre alte Kohlenstoff-Senken verbrannt oder in Kunststoffe (ja, auch Medikamente!) umgewandelt haben - und uns wundern(?), dass das Klima aus dem Ruder läuft oder Plastikreste in Vogelmägen zu finden sind.
Ich bin / war bisher ein strikter Gegner der Einführung des Begriffs 'Anthropozän' - in Ermangelung eines geologisch sinnvollen Zeitpunktes dessen Beginns. Inzwischen denke ich an das 20. Jhd., vorzugsweise dessen Mitte (seitdem GLOBAL neue radioaktive Nuklide und Mikro-Plastik in allen Sedimenten signifikant nachweisbar sind), weil ein solcher Beginn möglichst global indizierbar sein sollte.
Die zukünftige Palynologie wird das, denke ich, darüber hinaus bestätigen.
Das gegenwärtige Artensterben ist jedenfalls schon jetzt unübersehbar.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Was uns die "ganze Debatte" angeht?
Echt jetzt? Geht's noch? Und:
"den Stand der Wissenschaft wahrnehmen und akzeptieren."
Das hört sich nach Wissenschaftsdiktat an.
Wissenschaft muss sich ihre Akzeptanz verdienen.
Thomas Baader am Permanenter Link
@ Hans Trutnau:
"Das hört sich nach Wissenschaftsdiktat an."
Für mich nicht. Offenbar haben wir nicht denselben Artikel gelesen.
Ihre Reaktion wirkt auf mich recht emotional. Damit erhält der Appell der Verfassers des Artikels, wissenschaftliche Erkenntnisse zu akzeptieren, auch wenn sie unpopulär sind, zweifellos Berechtigung. Man kann halt nicht selektiv mit den wissenschaftlichen Quellen umgehen, auch wenn man es gerne möchte.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Der Mittelteil hört sich an, als seien die Erkenntnisse eindeutig. Nach dem letzten Satz sind sie es offenbar nicht - so isses.
Manfred H. am Permanenter Link
Die entscheidende Frage lautet: Wie geht es weiter, falls man Glyphosat verbietet?
Wenn die Landwirte lediglich auf ein anderes Spritzmittel umsteigen, hätte man nichts gewonnen - vermutlich hätte man lediglich ein kleineres gegen ein größeres Übel eingetauscht.
Derartige Eigentore hat die Politik ja schon zur Genüge geschossen. Ob Biosprit oder der Ausstieg aus der Atomenergie - unter dem Strich bleibt eine völlig ungenügende Umsetzung.
Elke am Permanenter Link
Sharma hat offenbar nicht registriert, dass massenhafter Pestizideinsatz in der Agrarindustrie in den letzten 20 Jahren einen Verlust von rund 80% aller Insekten (vor allem Bienen) verursacht hat.
Conrad Skerutsch am Permanenter Link
Absurd ist dieser Beitrag, weil es keinen Beleg für den Zusammenhang von Glyphosat mit einer Abnahme der Insektenpopulation gibt.
Zum Thema Insekten-sterben-aus-Fail hier ein guter und fundierter Beitrag:
Jann Wübbenhorst am Permanenter Link
Am Insektensterben ist natürlich nicht allein das Glyphosat schuld, sondern (als Hauptfaktor) die konventionelle Landwirtschaft mit ihren Monokulturen, dem Düngemittel- und Pestizideinsatz, der Massentierhaltung (und
In einer Landschaft, in der es kaum noch Blüten gibt, keine kleereichen Wiesen, keine blütenreichen Wegraine, kein artenreiches Grünland (z.B. in Niedersachsen fast nur noch in Schutzgebieten vorhanden), keine Ackerbegleitflora (mit Vogelwicke, Saatwucherblume, ...), kaum noch blühende Hecken usw., können die meisten Insektenarten, v.a. die bestäubenden (Falter, Bienen, Wespen, Schwebfliegen, ...) nicht mehr existieren. Um das zu wissen, braucht es wirklich keine weiteren Studien.
Lisa am Permanenter Link
Glyphosat hat aber nicht so viel mit dem Insektensterben zu tun. Glyphosat ist kein Insektizid!
Tom Amm am Permanenter Link
Ich denke, einiges an Skepsis ist auch gegenüber den "Skeptikern" und insbesondere der unsäglichen GWUP angemessen.
Dieter Bauer am Permanenter Link
Wo Profitdenken über dem Recht auf unversehrtes Leben steht, da bleibt nur Sprachlosigkeit vor so viel Dummheit der Verantwortlichen.
Gerhart Ryffel am Permanenter Link
In der Kontroverse um den Einsatz von Glyphosat geht ein wesentlicher Aspekt verloren: Mehrere Studien haben gezeigt, dass Glyphosat die Entwicklung der Amphibien negativ beeinflusst und so wesentlich zum Aussterben d
Friedrich Mayer am Permanenter Link
Auch hier scheinen sie über den Rand der eigenen Wahrnehmungsblase (noch) nicht hinausgekommen zu sein.
Gerhart Ryffel am Permanenter Link
Lieber Friedrich Mayer, ganz so einfach ist es nicht.
Entwicklungsbiologische Experimente an Fröschen zeigen, dass Glyphosat eine spezifische embryonenschädigende Wirkung entfallen kann (http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/tx1001749 ).
Den Chytridpilz zu bekämpfen ist kaum möglich, den Einsatz von Glyphosat kann man aber leicht stoppen.
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Wie die Kommentare hier zeigen, polarisiert das Thema sehr auch hier. Das macht ja nichts, aber man sollte auch bei polarisierenden Themen auf dem Teppich bleiben.
Um meinen Blickwinkel einmal zu verdeutlichen: Die Glyphosat-Debatte, so wie sie jetzt im Raum steht, ist das Ergebnis von Machtpolitik gewisser unsäglicher NGOs. Die Zeit, zu der man NGOs allgemeines Wohlwollen entgegenbringen konnten, sind lange vorbei - Organisationen wie Greenpeace, Foodwatch und andere sind und verstehen sich selbst als selbsterhaltende und -referenzierende Machtfaktoren im globalen gesellschaftlichen Spiel und nehmen damit genau die gleiche Rolle ein, die sie Monsanto und Co. ständig zuschreiben. Man sollte sehr vorsichtig sein, sich vor deren Karren spannen zu lassen. Das vorab.
Wie man einen derart fundierten und quellenbasierten, zudem für meine Begriffe ausgewogenen Beitrag nicht als Anlass zum Nachdenken und zu eigener Recherche nimmt, sondern die Emotionen hochschäumen lässt, kann ich nicht nachvollziehen.
Es fängt doch schon damit an, dass mehr oder weniger unausgesprochen bei der Gegnerschaft zu Glyphosat / Monsanto die Verwendung von Herbiziden in der Landwirtschaft insgesamt kritisiert wird. Dabei scheint völlig aus dem Bewusstsein verschwunden zu sein, dass uns die Entwicklung potenter Herbizide die "grüne Revolution" beschert hat, die den Hunger in der Welt drastisch verringert und uns in die komfortable Lage versetzt hat, jederzeit die gewünschten Lebensmittel im Markt gegenüber einkaufen zu können. Auch die großen Fortschritte der UN-Programme zur Hunger- und Arbeitsbekämpfung hätten niemals durch ohne die modernen landwirtschaftlichen Methoden erreicht werden können. Dass diese Entwicklung derzeit wieder durch eine irrationale Gegnerschaft zur "grünen Gentechnik" torpediert wird, ist ein anderes Thema.
Den skeptischen Betrachter muss doch schon die Verteufelung von Monsanto, unter Hintanstellung jeder sachlicher Auseinandersetzung, stutzig machen. Monsanto ist eine Biotechnologiefirma wie viele andere, die Biotech-Produkte entwickelt, verkauft und selbstverständlich damit Geld verdienen will. (Der Marktanteil von Monsanto an Glyphosat-Produkten beträgt derzeit um die 40 Prozent.) Vollends misstrauisch muss man doch angesichts solcher gezielter Lügenmärchen wie der Monsanto anzulastenden Geschichte von den Selbstmorden indischer Bauern werden. Es gibt nur einen Grund für die Dämonisierung von Monsanto in diesem Maße: Die Vernebelung der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Das ist den NGOs ja wohl gelungen.
Glyphosat war, als es Anfang der 1970er Jahre entwickelt wurde, ein enormer Fortschritt bei den Herbiziden. Es schaltet ein Wachstumsenzym in den Pflanzen gezielt aus. Dieses Enzym gibt es bei Säugetieren, mithin beim Menschen, nicht, weshalb natürlich auch der "Effekt" von Glyphosat beim Menschen nicht eintritt. Gegenüber der vorher weitgehend üblichen "Flächenvergiftung" durch Pestizide (diesen Namen haben die Herbizide ja gerade wegen ihrer flächendeckenden Giftwirkung bekommen) muss man doch einmal den gewaltigen Fortschritt realisieren, der mit Glyphosat erreicht wurde! Die Entwicklung von Anbausorten, die gegen Glyphosat resistent sind, war da doch nur ein konsequenter Schritt, machte er doch möglich, Feldfrüchte unbeeinflusst von der Bekämpfung unerwünschter Pflanzen wachsen zu lassen. Um es ganz klar zu sagen: Eine bessere Methode der Herbizidanwendung gibt es bis heute nicht! Und -nach dem Stand der Erkenntnisse- auch keine, die eine geringere Gefahr (Toxizität) für Mensch und Umwelt darstellt. Ein Verbot von Glyphosat würde direkt in geringere Erträge und eine Zunahme der Ausbringung von nachweislich umweltschädlicheren anderen Herbiziden führen.
Ist der Kreuzzug gegen Glyphosat also womöglich ein Schildbürgerstreich, provoziert aus dem Eigeninteresse (verantwortungsloser) NGOs? Natürlich habe ich diese Frage bewusst provokant formuliert, aber sie sei mir gestattet. Ich stehe nicht an, die Glyphosat-Antipropaganda auf eine Stufe mit dem haarsträubenden und irrationalen "Kampf" gegen den Goldenen Reis zu stellen.
Nun gibt es aber schon ein Problem: Die Resistenzen, die sich inzwischen auch gegen Glyphosat entwickelt haben. Insofern ist das Mittel das Opfer seines eigenen Erfolgs, da es eben sehr breit angewendet wurde. Man wird deshalb künftig auf eine sinnvolle Kombination von Glyphosat-Anwendung und der Verwendung anderer Mittel und Methoden finden müssen. Eine Art Hebizidfolge, wenn man in Anlehnung an die bekannte Fruchtfolge das so nennen möchte. Und es gibt längst Firmen, die intensiv daran forschen, was man da am besten macht. Eine dieser Firmen ist recht bekannt: Sie heißt Monsanto.
Bitte, allseits Scheuklappen ablegen, Vorurteile einmotten und den kritischen Verstand einschalten. Nochmal den höchst fundierten Artikel von Amardeo Sarma lesen und durch eigene Recherche ergänzen. Hilfreich zum Einstieg könnte dabei dieser Artikel von Dr. Florian Aigner bei Novo Argumente sein:
https://www.novo-argumente.com/artikel/der_monsanto_wahn
Danke!
heinz am Permanenter Link
"Wie die Kommentare hier zeigen, polarisiert das Thema sehr auch hier. Das macht ja nichts, aber man sollte auch bei polarisierenden Themen auf dem Teppich bleiben.
Und nur 2 Sätze später wird von "gewissen unsäglichen NGOs" schwadroniert.
Thomas am Permanenter Link
Wo wir schon beim Thema Monsanto und Glyphosat sind, sollten wir auch erstmal alle verfügbaren Quellen analysieren.
Gruß
Thomas