Es sollte sich doch inzwischen längst herumgesprochen haben: Wir leben im 21. Jahrhundert. Schaut man allerdings auf statistische Werte, dann sind diese für jeden halbwegs aufgeklärten Zeitgenossen erschreckend: Noch immer bekennt sich jeder dritte Mensch auf diesem Planeten zum christlichen Glauben, jeder zweite Christ ist katholisch und somit Mitglied der Weltkirche.
Etwa 580 Millionen Christen zählt Europa, knapp 500 Millionen sind es in Mittel- und Südamerika und Mexiko. Die Statistik der "World Christian Encyclopedia" schätzt das Anwachsen des Christentums im globalen Süden im Jahr 2025 auf 1,7 Milliarden Menschen. Für Nordamerika wird stagnierend mit 270 Millionen Christen und mit einer Schrumpfung in Europa auf 514 Millionen Christen gerechnet.
Die Radikalisierung des Glaubens wächst zudem, das Christentum wird konservativer, charismatischer, fundamentalistischer.
Bedrohlich geradezu ist der Einfluss der Pfingstgemeinden, eine Bewegung, die erst Anfang des 20. Jahrhunderts aufkam, geschätzte Mitgliederzahl: 400 Millionen Menschen. Die Pfingstler sind sich sicher der Wirkung des Heiligen Geistes, setzen auf Wunderheilungen und diverse Erweckungserlebnisse. In Afrika häuft sich der Glaube an Dämonen und Hexen, im Kongo wurden 2001 über mehr als tausend angebliche Hexen getötet.
Erst seit wenigen Jahrzehnten herrscht in unserem Teil der Welt ein gewisser Komfort, sich entscheiden zu können, welchen Weg das eigene Denken nehmen soll. Will ich mein Bild von der Welt mir selbst aneignen und im Verbund mit den Wissenschaften, danach suchen, was die Welt im Innersten zusammenhält und mit ihr auch nach Lösungen für die Fragen der Ökonomie, des Zusammenlebens, der Ökologie Ausschau halten? Oder will ich doch lieber auf tradierte Denkvorgaben bauen und mich Einrichten in den Bequem- und Annehmlichkeiten von Religion oder Ideologie? Noch Giordano Bruno, dem die Antworten der Natur wichtiger, als die der Obrigkeit waren, brannte am 17. Februar 1600 auf dem Scheiterhaufen, den ihm die Religion der Liebe, das Christentum – nein, kein fehlgeleitetes –, errichtete.
Adam und Eva
Die Geschichte von Adam und Eva ist ein orientalisches Märchen, alt zwar, doch eben nur ein Märchen. Gleichsam ist es so mit der Geschichte von der Erbsünde, auch sie ist eine Mär. Denn stammt der Mensch nicht von einem Elternpaar ab, dann kann die Vertreibung der beiden Gestalten aus dem Paradies uns schnurpspiepegal sein. (Die Frage, wie Adam und Eva, die vor dem Essen des fragwürdig feilgebotenen Obstes, doch – angeblich – nichts wussten von gut und böse, dann hätten wissen können, dass das Essen des Obstes böse ist, sei hier dahingestellt.)
Religiöse Märchen tragen Ruhestandscharakter. Ach so, nun kommt der Einwurf, es sei doch alles nur ein Bild. Also alles nur ein Bild? Warum keine Klarheit von Anfang an? Warum die miserable Informationsqualität, die Widersprüche, Brüche, Mehrdeutigkeiten, warum solch ein schlechter Kommunikator? Die Erbsünde lässt sich ja mit dem Erlösungsgedanken durchaus eindrucksvoll kombinieren, das Christentum unternahm mit seiner Lehre diesen Anlauf. Es ließe sich die sonst von interessierter Seite oft herausgestellte Erlösungsbedürftigkeit des Menschen nicht gut begründen. Immerhin handelt es sich um eine doch existenziellere Frage, als die, ob ich mich am heutigen Morgen für das Tragen von Strapsen oder Strumpfhosen entscheide. Wer sich also für die bildliche Sprache entscheidet, der unterliegt immer der Ausweispflicht, denn auf das Benannte muss dann doch irgendwie verwiesen werden.
Ist dann wieder auch das Symbol mit einem Symbol zu belegen? Entschließt man sich zu einem Ja, ist weiters anzugeben, wofür die ganze Symbolik nun überhaupt steht. Der Nebel der Verschleierung jedenfalls verliert seinen Anspruch auf Ernsthaftigkeit. (Semantische Beliebigkeit mag für esoterische und andere religiöse Zirkel taugen, da mag man sich dann am Unverständnis der Nichtzirkelmitglieder ergötzen, wenn aber die Öffentlichkeit und insbesondere Kinder, die selbst über ein erstes Wort noch nicht hinauskommen, derart infiltriert werden, dann ist das eine hochproblematische Situation. Delikat im besonderen Maße ist es, wenn es sich dabei nicht um richtungslos nach Erlösung Suchende Einzelne handelt, sondern um die christlichen Kirchen, denen der deutsche Staat die Tür zum gesellschaftlichen Eintritt noch weit geöffnet hält.)
Verschärfung des Diskurses
Doch der gesellschaftliche Druck ist noch immer nicht gewichen, es sind in Deutschland vor allem (bayerische) C-Politiker, die gerade für eine Verschärfung des Diskurses hinsichtlich freien Denkens oder besser der Denkvorgaben aus der Tradition sorgen. Wahrscheinlich träumen sie von Zuständen, ähnlich denen in den USA, wo rund vierzig Prozent der Bevölkerung noch immer glauben, die Bibel sei von Gott inspiriert und die Welt sei vor sechstausend Jahren in sechs Tagen erschaffen worden. Ganze 87 Prozent der amerikanischen Bevölkerung geben gar an, "niemals" an der Existenz Gottes zu zweifeln. Es ist da schon beinahe rühmlich, wenn die Mehrheit der Deutschen, 64 Prozent, in einer jüngsten Emnid-Umfrage (Die Welt, 29. April 2018), für "Bild am Sonntag", den bayerischen Vorstoß des Kreuzeaufhängens in staatlichen Behörden ablehnt. Selbst das Gros der Katholiken (immerhin 48 Prozent) richtet sich gegen die unsinnige christlich-soziale Bestrebung.
Warum also Religion?
Warum aber überhaupt noch der große Zuspruch, das Festhalten an der (christlichen) Religion? Was steckt hinter dem Geheimnis dieser Heilslehre und ihrer doch hinreichend desavouierten Organisationen? Warum erscheint der Kredit, der einen wie der anderen Kirche, so unerschöpflich?
Greuel kennt die Geschichte des Christentums ohne Ende, die Opferzahlen sind Legion, der Deckmantel sozialer Wohltätigkeit – (Heinrich Heine: "Denn die Religion, wenn sie uns nicht mehr verbrennen kann, kommt sie bei uns betteln.") – kann darüber nicht hinwegtäuschen. Warum werden die (Un-)Taten des Christentums nicht vermessen wie die anderer Religionen, politischer Ideologien und weiterer Straftäter?
Das Image des Christlichen scheint trotz aller Historie, trotz aller Erfahrung, trotz aller widerstreitenden Gefühle noch immer faszinierend. Warum also ist der Glaube ein zu bewahrender Schatz? Warum fehlt die Konsequenz, das Christentum endlich dahinzuwerfen, wohin es gehört, auf den Müllhaufen der (Ideen-)Geschichte?
Die Antwort impliziert wohl der Mythos vom grundsätzlich guten Glauben und der ebenso guten Gemeinschaft aller Gläubigen und deren Missbrauch durch die verschiedenen Kirchenorganisationen. Sollte die Glaubensgemeinschaft der Millionen so entsetzlich irren? Doch große Zahlen machen längst keine große Vernünftigkeit. "Was ist Mehrheit?", so meinte Friedrich Schiller, "Mehrheit ist der Unsinn. Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen."
Etwas innerkirchliche Kritik, etwas Demokratie, etwas mehr (oder überhaupt erst einmal) Pfarramtswürden für Frauen, eine etwas liberalere Kirchenführung, eine etwas weniger rigide Sexualmoral … und schon könnte das Glaubensleben in den Augen der Progressiven schön sein, sogar die angeschlagene Kirche rettbar.
Diese Antwort ist nicht nur erbärmlich inkonsequent und naiv, sie geht am grundsätzlichen Wesen des Christentums vorbei. Man stutzt sich die Evangelien zurecht, ganz nach Bedarf, man weiß ja, was gefällt. Doch was da so anheimelnd und soft daherkommt, ist eigentlich unbekannt.
Mit Jesus strahlt weithin noch seine vermeintliche Lehre, samt den Geboten von Nächsten- und Feindesliebe (wie kann man Liebe, ein Gefühl mithin, gebieten?), den Geboten nicht zu stehlen, zu töten auch nicht … Strahlemann Jesus verliert seinen Nimbus jedoch recht schnell, beginnt man tatsächlich die Texte des Neuen Testaments zu lesen, vergisst man für einen Augenblick nur die weichgespülten und selektierten Aussagen der jeweiligen Sonntagsaffären (sprich: Gottesdienste). Maßgeblich auch für den Liebesprediger Jesu ist seine Inhumanität, ist seine unerträglich primitive wie anmaßende Unterteilung der Menschen in Gläubige und Ungläubige, in Schafe und Böcke, letztlich in Gut und Böse.
Hier finden wir die Grundkonstante des Christentums, die Mitmenschen werden geschieden in Freund und Feind, sie werden diffamiert als verblendet, als verdammt. Wer nach den Wurzeln für Rassismus, für Antisemitismus, für Ausgrenzung und physische Vernichtung sucht, der wird beim Heilsverkünder Jesus fündig. "Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer" (Mt 25,41) oder "(…) wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden" (Mk 16,16) sind eben keine peinlichen und hitzigen Entgleisungen eines vom Wüstensand geplagten Wanderpredigers, es sind Kernaussagen seiner Verkündigung. Der Liebesbotschafter Jesu betont dann auch: "So jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern (…) der kann nicht mein Jünger sein" (Lk 14,26).
Diese Tiraden sind also einzigartiger Ausdruck des so unvergleichlich moralisch hochstehenden Neuen Testaments? Sind ethische Handlungsanweisungen für unser 21. Jahrhundert? Schaut man freilich auf die Nachrichten dieser Welt, auf das vorhandene Konfliktpotenzial, auf die zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen im Sudan, zwischen diesen auch in Nigeria, zwischen katholischen und protestantischen Christen in Nordirland, zwischen katholischen und orthodoxen Christen auf dem Balkan, zwischen Juden und Muslimen in Israel/Palästina, zwischen orthodoxen Russen und tschetschenischen Muslimen im Kaukasus, so könnte man zu diesem Urteil neigen. Ich vermag eine ethische Überlegenheit des Jesus von Nazareth nicht zu erkennen, die Bergpredigt ist ihrer Zeit nirgends voraus, wie sooft behauptet wird, das Prinzip "die andere Backe hinzuhalten" wird von ihm selbst permanent unterlaufen: "Weh euch, die ihr hier lachet! denn ihr werdet weinen und heulen" (Lk 6, 29 und 25). Bilder um Bilder dann wieder. Wo ist die neue Moral, wenn es dann keinen Unterschied mehr macht, ob man einen Mord begeht oder einen anderen als Narren bezeichnet, ob man die Ehe bricht oder eine Frau auch nur begehrlich ansieht? Die Grundlage sittlichen Verhaltens ist hier zerstört, nämlich der entscheidende Unterschied zwischen Impuls und Tat.
Was geht uns das an?
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt" (Joh 18,36) – deutlich ist diese Aussage des realen oder erfundenen Heilsbotschafters Jesu. Himmel und ewiges Feuer sind der Mittelpunkt seiner Verkündigung.
Was geht er uns also (noch immer) an, dieser Erlöser einer fremden und fiktiven Welt? Und vor allem, warum wollen wir uns (noch immer), unter christliche Kuratel, mit der Vorgeblichkeit von Seelsorge stellen? Was sollen wir (noch immer) anfangen mit penetranter Belästigung, unter dem Vorwand des Mitleids? Was (noch immer) anfangen mit den Einmischungen, noch in intimste Bereiche, unter dem Deckmantel der Nächstenliebe? Was sollen wir (noch immer) anfangen mit einer Botschaft, über deren Sinn Zwist und Streit herrscht, vom Urchristentum bis zu den heutigen zahllosen Konfessionen und Gruppierungen?
"Religion und Heuchelei sind Zwillingsschwestern", sagt Heinrich Heine, "und beide sehen sich so ähnlich, dass sie zuweilen nicht voneinander zu unterscheiden sind. Dieselbe Gestalt, Kleidung und Sprache. Nur dehnt die letztere von beiden Schwestern etwas weicher die Worte und wiederholt öfter das Wörtchen 'Liebe'." Immer aber ist die "Religion eine Beleidigung der Menschenwürde" (Steven Weinberg), den C-Politikern der Bundeskirchenrepublik Deutschland sei es ins Stammbuch geschrieben.
Die real existierende Kirche ist keine Abirrung und Pervertierung von irgendeiner grundsätzlich guten Sache oder Lehre. Unvereinbar ist sie mit Wissenschaft, Vernunft, Demokratie, Gleichberechtigung und Toleranz. Dem Mainstream folgen mögen moderne Christen sich auf die Fahnen schreiben, mögen ihre aufgeregten Rufe "Wir sind auch Kirche" mit sozialem Engagement verbinden, sie mögen die heiligen Texte zur Beliebigkeit variieren, die faule Grundlage der Religion ist so nicht auszumerzen, von ihr kann man sich nur trennen.
Es mag für den Anfang schmerzen, doch es ist lohnenswert sich von unnützem Ballast zu befreien. Schon Demokritos von Abdera (460 – um 371 v. u. Z.) lobte die Heiterkeit des Gemütes und hinterließ uns den Rat, sich möglichst oft zu erfreuen und sich so wenig als möglich zu betrüben. Seine atomistischen Vorstellungen vom Universum bedurften keines Rückgriffes auf Transzendenz oder Gottheiten, kannten kein Elysion, kein Schattenreich und keine Transzendenz.
19 Kommentare
Kommentare
Ju Wa am Permanenter Link
Ein bisschen verwirrend und umständlich geschrieben, aber sie erfassen die Grundprobleme der "religiösen Denkweise" sehr gut.
Sie schaffen es, eher die grundsätzliche Denkweise und Verankerung der Religion in unserer Gesellschaft zu hinterfragen und die Widersprüche genereller Religiosität aufzudecken.
Gerne weiter so hochwertige Beiträge im HPD.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Schöner Artikel. Danke dafür!
"(Die Frage, wie Adam und Eva, die vor dem Essen des fragwürdig feilgebotenen Obstes, doch - angeblich - nichts wußten von gut und böse, dann hätten wissen können, daß das Essen des Obstes böse ist, sei hier dahingestellt.)"
Dies ist aus meiner Sicht der zentrale Knackpunkt monotheistischer Religion. Es geht nicht um mündige Bürger, die zw. "Gut" und Böse" unterscheiden können, sondern um den idealen Untertan.
Der dumme Mensch (Adam und Eva vor der "Erbsünde") ist "Gott" am liebsten, denn - und das ist die Moral von der Geschicht' - der muss gehorchen, weil er nicht selbst denken kann. "Gott" bestraft ja nicht die nach dem Obstdiebstahl erlangte Erkenntnis von "Gut" und "Böse", sondern die Tatsache, dass Adam und Eva gegen seinen Befehl verstoßen haben, den sie hätten blind befolgen müssen.
So wünscht sich Religion ihre Untertanen, so formt sie sie: Dumm, blind gehorchend, ohne eigene Meinung; auch ohne Neugier oder Wissbegierde. Die eigentliche Sünde der Menschen war also, neugierig zu sein, zu hinterfragen, wirklich wissen zu wollen. Dafür wollte sie "Gott" (= die patriarchale Oberschicht der Volkgruppen) bis in alle Ewigkeit bestrafen.
Jesus - der sich selbst als Bestandteil der "Trinität zeugte, um sich dann selbst als Bestandteil der "Trinität" zu ermorden - hat diese Erbsünde nicht aufgehoben (sonst wären wir wieder unsterblich, unfruchtbar und in Kontakt mit dem Baum des Lebens), sondern die Strafe im Diesseits belassen und nur das Fenster zum (unüberprüfbaren = ausschließlich und billig behaupteten) Jenseits aufgetan. Dort soll die "Seele" ewig, unfruchtbar und wohl versorgt leben dürfen - sofern der Mensch Jesus anerkennt.
Die Paradiesgeschichte ist also kein Logikfehler der Bibel (in christologischer Lesart), sondern Kalkül der Autoren, die ideologisch und voller Ernst die Grundlage für Reinhard Meys Lied lieferten:
"Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen,
Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen.
All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen,
Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen:
Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!"
Bruno Kaufmann am Permanenter Link
Die erwähnten Bibelzitate dieses Berichts sind noch relativ harmlos, insofern sie «nur» eine Bedrohung für diejenigen darstellt, die den Schrott glauben.
«Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.» Matthäus 18, 6 (Lutherbibel 2017)
Jesus' Aufruf zu Mord durch Erstickung ist da ähnlich gelagert, wie die Apostasie–Handhabung in der Sharia. (Es ist auch immer wieder interessant, wie sich Christen mit Wortverdrehungen und Unredlichkeiten aller Art, sich um dieses Bibelstelle winden.)
Hans Trutnau am Permanenter Link
Recht großer Rundumschlag...
Mir reicht Mk 16,16 als Nachweis für die Schlechtigkeit dieser Leere (nicht: 'Lehre').
Ich am Permanenter Link
"...hinterließ uns den Rat, sich möglichst oft zu erfreuen..."
Aufgewachsen und erzogen als Mitglied einer kleineren Religionsgemeinschaft.
Während einer Lebenskrise gemerkt, der ist ja gar nicht da, der Gott, an den ich glaubte.
Atheist geworden.
Wenn ich mit einem Wort beschreiben sollte, wie ich mich jetzt fühle, es gibt eines: "frei". An dieser Freiheit erfreue ich mich jeden Tag aufs neue.
dr.hans gerhard... am Permanenter Link
..... Ach es ist doch so einfach : Alles tun und Machen soll eine gute Befindlichkeit
zeitigen . ....! Ein Bedienen von fiktiven Überwesen und deren Promotern macht
Michael am Permanenter Link
Ich stimme der Analyse von Ralf Rosmiarek zu. Auch ich finde es erschreckend, dass im "aufgeklärten" 21.
Dieser Tatbestand ist meines Erachtens vorwiegend durch zwei Phänomene verursacht:
Zum Einen bilden Politik und Leitmedien in Deutschland ein Kartell mit dem Ziel, das Christentum schönzureden und es nicht zu hinterfragen. Alle Parteien - selbst größere Teile der Linken - reden davon, dass unsere Gesellschaft moralisch verkommen würde, wenn religiöse Bindungen aufgelöst würden.
Ein zweiter Grund ist die besonders perfide Art von Indoktrination durch die Kirchen selbst, nämlich durch das Institut der Säuglingstaufe, die ich als psychisch/geistigen Kindesmissbrauch bezeichne. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist, im späteren Leben sich von diesem Einfluss zu lösen und zu erkennen, dass jeder Götterglaube ein Hirngespinst ichschwacher und intellektuell sehr eingeschränkter Menschen darstellt.
Wenn man dazu noch die verbrecherische Seite des Christentums berücksicht, beteiligt sich jeder denkende Mensch an der Verhöhnung der Millionen Opfer der Kirche, wenn er/sie Mitglied einer Kirche bleibt.
Der renommierte Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner, der sich in Europa wohl am intensivsten wissenschaftlich mit der dunklen Seite des Christentums beschäftigt hat, kommt zu folgendem Ergebnis: „Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche.“
David Z am Permanenter Link
"Schaut man freilich auf die Nachrichten dieser Welt, auf das vorhandene Konfliktpotenzial, auf die zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen im Sudan, zwischen diesen auch in Nigeria, zwisc
Ich teile die Kritik am Christentum. Was mich allerdings immer wieder auf's neue verwundert, sind Menschen, die beim Blick auf die aktuelle Weltpolitik das Christentum als Hauptptroblem ausmachen und nicht eine andere, wie zB die sog. "Religion des Friedens".
Ich denke, wir haben derzeit wirklich andere Probleme mit Religionen, als sich am Christentum abzuarbeiten.
Kay Krause am Permanenter Link
Hier werden (sicherlich korrekt) die Mitgliedszahlen der Kirchen in verschiedenen Ländern und Erdteilen genannt.
Vor etlichen Jahren gab es eine anonyme Umfrage unter protestantischen Pfaffen: eine (glücklicherweise!) erschreckend hohe Anzahl der gesegneten Herren (ich glaube, es waren um die 40%), gab zu, nicht an einen persönlichen Gott zu glauben. Das sagt doch alles!
Dieter Gellhorn am Permanenter Link
Vom Standpunkt eines sich überlegen fühlenden Besserwissers geschrieben. Sie problematisieren nicht. Statt dessen behaupten sie ohne Unterlass das heute gängige Allgemeinwissen.
Ralf Rosmiarek am Permanenter Link
Es wäre schön, wenn es Allgemeinwissen wäre ... das ist es leider längst nicht. Deshalb ist ab und an eine Darstellung nötig.
Dieter Bauer am Permanenter Link
@ Dieter Gellhorn:
Kay Krause am Permanenter Link
so ein Satz wie vom Dieter Gellhorn formuliert,kann nur aus dem Munde eines gläubigen Christen kommen, der diesen unseligen Geisterglauben auch noch verteidigt und den Untergang der Kirchen verhindern oder zumindesten
Und was den "Besserwisser betrifft: das ist so typisch "BILD"-Argumentation. Man schreibt mal irgendetwas, und weil es ja nun geschrieben steht, wird's schon irgend jemand glauben! Lieber D.G, die Arroganz des Besserwissens liegt wohl eher auf der Seite der religiös Gläubigen. Nicht die Freidenker sind so vermessen zu behaupten, es gäbe keinen Gott! Lediglich die religiös Gläubigen wollen die Welt davon überzeugen, dass sie die (sogenannte) "Wahrheit für sich gepachtet haben und verkünden
Wolfgang am Permanenter Link
Der Glaube versetzt Berge von Menschen unter die Erde
E.A.Rauter
Der Glaube an den Verstand ist der einzige Glaube, der sich bis jetzt durch seine Früchte gerechtferigt hat.
George Santayana, amerikanischer Philosoph, 1863-1952
Martin Mair am Permanenter Link
Wie wäre es mit Ludwig Feuerbach: "Religion ist menschlich, allzu menschlich."
Für Feuerbach stellt Religion eine Form der Reflexion über das Wesen des Menschens dar und kann daher auch zur menschlichen Kultur gehören. Feuerbach hat sogar ein Bedürfnis nach Religion fest gestellt. Wird also mit ein bisserl moralisieren ohne leuchtende Alternative nicht zu überwinden sein.
Ith_ am Permanenter Link
Leider kommt der Artikel auch nach drei Absätzen nicht zu dem Punkt, den die Überschrift suggeriert, und die Umfrage, die nahelegt, dass Jesus höheres Ansehen unter der Bevölkerung genießt als die Kirchen, sucht man b
Bei den Umfragen, auf die verwiesen wird, werden nicht einmal der Vollständigkeit halber alle Antwortmöglichkeiten angegeben und genannt - ist es wirklich so selbstverständlich, dass der Leser die betreffenden Artikel und Wortlaute der Umfragen bereits kennt? Beim Verweis auf die Umfragen bzgl. der Amerikaner fehlt der Quellenverweis im Artikel ganz, bei der Emnid-Umfrage (Bild am Sonntag als einzige Quelle neben der Bibel in diesem Artikel? Ernsthaft?) wird nicht klar, ob es sich um eine Umfrage/Fragestellung handelt oder mehrere. Ein Link auf die Quelle wäre auch hier nett gewesen - ist ja Internet, ist ja nicht schwer. Stattdessen soll ich jetzt wohl selbst Suchmaschinen bemühen, um Werte nachzuschlagen, die zum Titelthema nichtmal etwas beitragen, und mich daher nicht wirklich interessieren.
Was man stattdessen innerhalb der ersten drei Absätze findet, ist die Bewertung als "bedrohlich". Der klare Hinweis/Zitatennennung, dass die im Kongo getöteten Hexen aber überhaupt von Angehörigen der genannten Glaubensausrichtung ermordet wurden, fehlt, was den Verdacht nahelegt, dass man hier zwar nicht direkt lügen will, aber durch unmittelbare Folge der Aussagen eine Nähe herstellen möchte. Das geht in Richtung Irreführung.
Klare Bezüge/Zitate sucht man überhaupt bei sehr vielen Aussagen vergeblich - man kann dem Autor glauben, dass die Kirchen die und die Veränderungen angeblich angehen, oder es lassen.
Stellen Sie sich vor: Ich glaube ungern! Nicht belegte Theorien sind eben nichts weiter als Theorie.
"Etwas innerkirchliche Kritik, etwas Demokratie, etwas mehr (oder überhaupt erst einmal) Pfarramtswürden für Frauen, eine etwas liberalere Kirchenführung, eine etwas weniger rigide Sexualmoral"
Aha, schöne Aufzählung, und konkret bitte? Alles EKD, alles katholisch, alles deutsche Maßnahmen, konkrete Beispiele mitsamt Reaktionen darauf, von Kirchenmitgliedern und -nichtmitgliedern?
Fehlt alles.
Man ist sich bei den letzten beiden Absätzen nicht ganz sicher, ob der Artikel hier eine Art humanstische Predigt sein soll ("es ist lohnenswert sich von unnützem Ballast zu befreien" - sind wir jetzt wirklich in der Kirche, bloß ohne Gott?), oder ob er eine Antwort auf irgendeine christliche Meinungsäußerung sein soll, bei dem es vielleicht hilfreich gewesen wäre, den Auslöser selbst zu kennen, aka einen Verweis auf das anzubringen, worauf da geantwortet wird.
Schöner Gedanke, die Artikelidee nach Überschrift. Aber in der Ausführung leider so ent-täuschend, dass der leichte Verdacht von Clickbait ensteht.
Als ergänzendes Schlagwort schlage ich "Polemik" vor.
Ein bisschen weniger Wertung, bitte, und ein paar mehr Quellenverweise. Auch Meinungen können mehr oder weniger gut begründet sein.
"Seine atomistischen Vorstellungen vom Universum bedurften keines Rückgriffes auf Transzendenz oder Gottheiten, kannten kein Elysion, kein Schattenreich und keine Transzendenz."
Schöner Hinweis. Glücklicherweise rechtfertigen atomistische Vorstellungen keinerlei moralische Überlegenheit, aus der heraus andere zu belehren wären.
Humanismus ist keine (Ersatz)religion.
Freund am Permanenter Link
"Aufgeklärt sein" ist ein relativer Begriff. Die Menschen vor 500 Jahren waren auch der Meinung, dass sie aufgeklärt waren.
Andrea Diederich am Permanenter Link
Warum leben wir heute immer noch im geistigen Mittelalter?
Damit die seit Jahrhunderten bestehenden Macht und Besitzverhältnisse unangetastet bleiben.
Wahre Demokratie sieht anders aus!
Andrea Diederich am Permanenter Link
Wo viel Heiligkeit ist, ist viel Scheinheiligkeit!